Und wieder lädt das Brauchtum dazu ein, das neue Jahr mit einem guten Vorsatz zu beginnen. - "Kunde König" unser satirischer Kommentar von Alois Grasböck.
Alois Grasböck |
Sollten Sie mit dem Rauchen aufhören wollen, können Sie sich die Mühe sparen, denn das gewöhnt Ihnen voraussichtlich eh die EU ab. Beobachter trauen den Raucherjägern in Brüssel zu, dass bald nur mehr Zigaretten verkauft werden dürfen, die nicht brennen.
Gesünder ernähren
Sie wollen sich im neuen Jahr gesünder ernähren? Dabei hilft Ihnen die EU leider nicht, also sollten Sie sich eine Lupe zulegen, damit Sie das Kleingedruckte auf den Verpackungen lesen können. Aber wieso nur gesünder ernähren und nicht gleich gesünder leben? Das gesündere Leben könnte sich so gestalten: lang schlafen und den neuen Tag entspannt beginnen. Ein nicht zu üppiges, aber ausgewogenes Frühstück. Gut gekaut ist halb verdaut, also kann sich das Frühstück bis Mittag hinziehen. Anschließend lange Spaziergänge, bei denen Sie zu sich selbst finden und über die wahren Werte des Daseins philosophieren. Am Abend ein gutes Buch und ein mindestens ebenso gutes Glas Wein. Das geht nicht, weil Ihnen spätestens um sieben Uhr früh der Stress die Schlafzimmertür eintritt und Sie ins Hamsterrad des Alltags jagt? Pech gehabt, aber als Neujahrsvorsatz ist das ganz nett. Die Verwirklichung ist bekanntlich eine andere Geschichte.
Schulden bremsen
Sehr modern ist in jüngster Zeit der Vorsatz, bei den Schulden zu bremsen. Wenn die Kontoauszüge den Verdacht erwecken, Ihr persönliches Triple-A sei gefährdet, sollten Sie in der Silvesternacht, am passendsten um fünf vor zwölf, den feierlichen Schwur „Raus aus den Schulden!“ ablegen. Falls von der Familie Einwände kommen, das sei schon deshalb unmöglich, weil Sie gerade einen neuen Wagen auf Pump bestellt haben, dürfen Sie sich nicht verunsichern lassen. Stehen Sie eisern zu Ihrem Vorsatz, nur mit einer kleinen Ergänzung: „Raus aus den Schulden – vielleicht im Jahr 2017!“
In diesem Sinne: Gutes neues Jahr!