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Magnetresonanz: Untersuchung von Prescan - Lieber gleich zur Vorsorge-Neu

Der Magnet-Resonanz-Tomograph ist kein geeignetes Instrument zur Vorsorge.

Werbung mit dem Unbezahlbaren

„Das Leben möglichst lange unbeschwert genießen“, mit dem Slogan wirbt die niederländische Firma Prescan ( www.prescan.at ) in österreichischen Medien für ihren „Total Body Scan“, einer Magnetresonanzuntersuchung des gesamten Körpers. Als Gegenwert für die 1590 Euro teure Untersuchung lockt Prescan die Kunden mit an sich unbezahlbaren Werten und fragt verführerisch: „Wollen Sie intensiv teilhaben an allem, was das Leben noch schöner macht?“

Geeignet für die Weichgewebe-Untersuchung

Hinter der vollmundigen Versprechung verbirgt sich eine Vorsorgeuntersuchung mittels Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), auch bekannt als Kernspin-Tomographie. Diese diagnostische Technik nutzt Magnetfelder und Radiowellen zur genauen und differenzierten Darstellung aller Körpergewebe, vor allem nicht-knöcherner, wasserhaltiger Strukturen, wie zum Beispiel Weichteile, Organe, Gelenkknorpel, Meniskus und Gehirn.

Bereits geringfügige Veränderungen im Körper, etwa kleine Entzündungsherde, können auf diese Weise entdeckt werden. Weniger geeignet ist MRT dagegen für die Darstellung von Knochen oder der Lunge.

Dritte Methode nach Ultraschall und CT

In der medizinischen Diagnostik kommt die Magnet-Resonanz-Tomographie vor allem dann zum Einsatz, wenn andere Techniken wie Ultraschall , Röntgen oder Computer-Tomographie keine beziehungsweise nur unzureichende Aussagen erlauben. Um die Aussagekraft der Bilder weiter zu erhöhen, bekommt der Patient häufig unmittelbar vor der Untersuchung ein im allgemeinen gut verträgliches Kontrastmittel injiziert.

Winzige Veränderungen werden sichtbar

Als Instrument zur Vorsorgeuntersuchung begegnen unsere Experten der MRT allerdings mit Skepsis. In der Exaktheit der Darstellung liegt nämlich gleichzeitig ein Problem. Da bereits winzige Veränderungen sichtbar gemacht werden, lässt sich etwa bei dem von Prescan beworbenen Ganz-Körper-Scan fast bei jedem Probanden eine Unstimmigkeit entdecken.

Unnötige Folgeuntersuchungen

So treten beispielsweise im Darm oftmals kleinere, gutartige Gewächse auf. Ein positiver MRT-Befund führt deshalb häufig nicht nur zu Stress und Beunruhigung beim Patienten, sondern kann auch unnötige, belastende und kostspielige Folgeuntersuchungen nach sich ziehen.

Eene, meene Miste, ...

Außerdem liefert die MRT nur eine Momentaufnahme. Konsequenterweise müsste der Proband die kostspielige Untersuchung deshalb in gewissen zeitlichen Abständen immer wieder vornehmen lassen. Dies bedeutet eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung. Darüber hinaus ist das seit etwa 20 Jahren genutzte Verfahren - obwohl bislang keine Nebenwirkungen bekannt sind – nicht frei von Unannehmlichkeiten.

... was rappelt in der Kiste

So muss der Proband über eine längere Periode möglichst bewegungslos unter sehr beengten Verhältnissen in einer Art Röhre ausharren. Während der Untersuchung werden vom Gerät sehr laute Klopfgeräusche erzeugt. Menschen mit Platzangst müssen deshalb unter Umständen auf Beruhigungsmittel zurückgreifen. Bei Trägern von Herzschrittmachern, Herzklappen aus Metall oder Metallprothesen darf keine MRT vorgenommen werden. Gleiches gilt für Personen, die Metallteile jeglicher Art, etwa Spiralen oder Gefäßclips im Körper tragen

Kein Mittel zur Vorsorge

Fazit: Wenn ein Arzt einen bestimmten, gut begründeten Verdacht hat, dann ist MRT aussagekräftig und sinnvoll (im Mediziner-Jargon: bei einer gezielten Indikation).  Das gilt generell: Jede medizinische Untersuchung soll sinnvoll und notwendig sein. Als Mittel zur Vorsorge lehnen unsere Experten sie klar ab. Sie raten vielmehr dazu einmal im Jahr, die von den Krankenkassen finanzierte Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen.

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