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Krankentransport in Wien - Lange Wartezeiten

Seit dem 1. April 2019 dürfen in Wien Transporte mit der Krankentrage bzw. mit dem Tragsessel nur noch durch Blaulichtorganisationen erfolgen. Seither häufen sich bei der Patientenanwaltschaft die Beschwerden über stundenlange Wartezeiten.

Die Fälle

Fall 1

Herr M. leidet unter einer schweren Lungenerkrankung, die die kontinuierliche Gabe von Sauerstoff erfordert. Als ein dringender Arztbesuch ansteht, organisiert seine Frau unter großen Schwierigkeiten einen Krankentransportdienst, der bereit ist, ihren Gatten mit seiner Sauerstoff- Flasche (der Inhalt reicht für drei Stunden) zu befördern. Nach der Untersuchung verweigert der Krankentransportdienst den Rücktransport innerhalb der Drei-Stunden- Frist. Frau M. kontaktiert daraufhin alle übrigen Blaulichtorganisationen.

Doch niemand ist bereit, ihren Mann innerhalb des noch verbliebenen Zeitfensters abzuholen. Da der Sauerstoff bereits knapp wird, ruft die verzweifelte Frau ihre Tochter an und bittet sie, den Vater im Privat-Pkw nach Hause zu bringen. Für den Weg zum Auto wird er in einen Gartensessel verfrachtet. Zu Hause angekommen, helfen zwei junge Passanten, Herrn M. – wieder in einem Gartensessel – in seine Wohnung im 3. Stock zu tragen.

Fall 2

Herr E. muss drei Mal pro Woche ins Spital zur Dialyse. Die Zeiten sind fixiert und sollen aus gesundheitlichen und organisatorischen Gründen unbedingt eingehalten werden. Seit einigen Monaten wird Herr E. vom Krankentransportdienst wiederholt zu spät zur Dialyse gebracht, wodurch sich seine Dialysezeit verkürzt, da bereits der nächste Patient auf seinen Platz wartet.

Bessere Abstimmung interner Abläufe geplant

Die Intervention

Die Wiener PatientInnen- und Pflegeanwaltschaft (WPPA) hat einen Round Table zur Analyse der Ursachen und zur Lösungsfindung einberufen. Die Blaulichtorganisationen und der Krankenanstaltenverbund haben zugesagt, die internen Abläufe besser abzustimmen und damit die Wartezeiten für die Patienten zu verkürzen.

Fazit

Organisationsprobleme dürfen nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden. Die WPPA sieht in erster Linie die Blaulichtorganisationen in der Pflicht, da es genügend Zeit gegeben hatte, sich auf die neue gesetzliche Situation vorzubereiten. Sie wird die Wartezeiten weiter beobachten und drängt auf eine rasche Verbesserung der Krankentransporte.

VKI-Kooperation mit der Patientenvertretung Wien

Hier berichten wir über Fälle, mit denen österreichische Patientenanwältinnen und -anwälte befasst sind. Die Patientenanwaltschaft Kärnten fordert, dass alles unternommen wird, um Fehler zu vermeiden bzw. die Folgen, die sich daraus für die Patienten ergeben, möglichst gering zu halten.

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Wien

Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft

Tel. 01 587 12 04

Fax 01 586 36 99

Patientenanwalt Wien

E-Mail: post@wpa.wien.gv.at

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