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Grüntee: kein Wundermittel - Gesund bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Hilft Grüntee zur Vorbeugung gegen bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Wir sagen: Es gibt gewisse Hinweise darauf, dass Grüntee die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen günstig beeinflussen kann.

KONSUMENT Faktencheck-Medizin: Beweislage niedrig


Grüntee ist in Japan, China und Indien schon lange ein fixer Bestandteil der Kultur. Deshalb ist es möglich, im asiatischen Raum halbwegs aussagekräftige wissenschaftliche Beobachtungsstudien zu potenziellen Effekten des Heißgetränks auf die menschliche Gesundheit zu erstellen.

Verengung der Herzkranzgefäße

Tatsächlich finden sich in derartigen Arbeiten Anhaltspunkte dafür, dass passionierte Grüntee-Trinker seltener an manchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden oder versterben. So könnte das Risiko für eine Verengung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) unter Grüntee-Trinkern geringer sein. Unter Umständen ist auch die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, reduziert. Möglicherweise wirkt sich der Teekonsum günstig auf Cholesterin- und Blutdruckwerte aus. Der endgültige Beweis, dass grüner Tee tatsächlich bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern kann, muss allerdings erst noch erbracht werden; dazu sind weitere Studien notwendig.

Als Getränk oder in Kapselform?

Auch kann derzeit nicht gesagt werden, ob es dazu besser ist, Grüntee als Getränk oder konzentriert in Kapselform zu konsumieren. Unklar ist auch, ab welcher Menge und Einnahmedauer sich positive Effekte einstellen bzw. ob eine Langzeiteinnahme gesundheitliche Risiken birgt. Selbst wenn sich in Zukunft herausstellen sollte, dass Grüntee vor manchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt, ein Wundermittel ist das Heißgetränk nicht.

Gesunde Ernährung, viel Bewegung, wenig Stress

Der Teekonsum allein ist zur Vorbeugung gegen diverse "Zivilisationskrankheiten“ bei Weitem zu wenig. Dazu gehören in erster Linie eine ausgewogene, gesunde Ernährung, viel Bewegung und ein möglichst stressfreier Alltag. Grüner Tee wird auch immer wieder als Antikrebsmittel propagiert, seriöse Belege dafür gibt es allerdings nicht (siehe Grüner Tee: kein Mittel gegen Krebs - Wirkung nicht belegt). Auch Matcha-Tee, einer speziellen Zubereitungsart des grünen Tees, werden allerlei positive gesundheitliche Effekte nachgesagt, Studien dazu fehlen jedoch.

Stimmt das, was die berichten?

Beinahe täglich berichten Medien von Behandlungsmethoden, diagnostischen Tests und Studien. Wie aber steht es mit den Fakten hinter diesen Meldungen? Können wir glauben, was wir lesen? In unserer Rubrik "Fakten-Check Medizin" finden Sie Informationen, ob es für Medienberichte zu medizinischen Themen echte wissenschaftliche Beweise gibt. "Faktencheck Medizin" ist eine Kooperation von KONSUMENT mit Cochrane-Österreich. Cochrane-Österreich ist werbefrei, unabhängig und wird durch die Bundesgesundheitsagentur gefördert.

Lesen Sie mehr auf www.medizin-transparent.at

 

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