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Gesund leben - Nervosität

  • Nervosität, innere Anspannung und Ängste sind alltägliche Beschwerden und Begleiter unseres Lebens.
Was macht nervöser, das Ansteigen von Stressbelastung oder die mangelnde Fähigkeit, damit fertig zu werden? Wie auch immer: Häufig klagen Menschen heutzutage über Daueranspannung, nervöse Unruhe und Reizbarkeit. Die Ursachen können vielfältig sein. Oft reichen die wenigen Stunden Schlaf, die wenigen Tage der Muße nicht aus, sodass sich die Erschöpfung summiert. Auch wechselnde Wetterlagen und der Einfluss der Hormone können Nervosität auslösen. Welcher Kaffeeliebhaber hat nicht schon eine Tasse zu viel getrunken, welcher Raucher nicht schon etliche Glimmstängel zu hastig inhaliert? Plötzlich beginnt man zu schwitzen, wird fahrig – typische Anzeichen einer leichten Nikotin- oder Koffeinvergiftung. Und wer sich sein Laster abgewöhnen möchte, ist in der ersten Zeit erst recht nervös! Die Reizbarkeit kann aber auch eine Reaktion auf Dauerlärm sein, auf eine schadstoffbelastete Umwelt oder darauf, dass man nicht genug trinkt. Das gilt vor allem für ältere Menschen, die zu wenig Durst verspüren. Junge zollen eher der schlanken Figur und dem Hungern nervösen Tribut. Es ist verständlich, dass Menschen unter großer psychischer Belastung oder bei inneren Konflikten reizbar sind. Wird eine unerklärliche Unruhe von Zittern und Gewichtsverlust begleitet, könnte jedoch eine Überfunktion der Schilddrüse die Ursache sein. Eine Blutuntersuchung kann Klarheit schaffen.

Nervös durch Medikamente

Wenig bekannt ist, dass eine Reihe von Medikamenten Reizbarkeit auslösen kann: viele Mittel gegen Husten und Asthma, manche Grippe- und Schmerzmittel, Mittel zur örtlichen Betäubung, gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und gegen psychische Erkrankungen. Bei Kindern können Mittel gegen Juckreiz, Übelkeit und Reisekrankheit diese Wirkung haben, bei Säuglingen auch abschwellende Schnupfenmittel.

Oft wird Stress, der nervös macht, in Alkohol gelöst. Dadurch wird er nicht geringer, aber weniger gespürt. Ähnlich wirken auch alle Beruhigungsmittel: Ängstlichkeit, Anspannung, Nervosität werden gedämpft. Wer aber Schlaf- oder Beruhigungsmittel mit Benzodiazepin einige Wochen lang eingenommen hat, kann nicht mehr davon lassen, denn beim Absetzen werden genau jene Symptome verstärkt hervorgerufen, gegen die sie wirken: Angstzustände, Schlafstörungen, Schweißausbrüche. Ein Teufelskreis, der abhängig macht. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel als Ursache Ihrer Nervosität verdächtigen.

Hausmittel

Gegen leichte Reizbarkeit verschiedenen Ursprungs helfen einfache Verhaltensänderungen: frische Luft, regelmäßig Sport, viel trinken. Sorgen Sie für Lärmschutz, ausreichend Schlaf und Erholung. Wird die Unruhe von innen gespeist, kann eine Entspannungstechnik – etwa autogenes Training oder progressive Muskelentspannung – helfen. Hat man diese erst einmal erlernt, kann man sie in jeder belastenden Situation einsetzen. Auskunft über Kurse und Kostenübernahme erteilen die Krankenkassen und psychotherapeutischen Vereinigungen. Wenn die Lebensbedingungen belastend sind, gilt es, sie zu ändern. Wer glaubt, das unmöglich zu schaffen, dem gelingt es vielleicht mit Unterstützung eines Psychotherapeuten. Auch bei Mobbing oder anderen Problemen am Arbeitsplatz ist es sinnvoll, professionelle Hilfe zu suchen.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

  • Wenn Medikamente als Auslöser der Nervosität verdächtigt werden.
  • Wenn sich das Hörvermögen verschlechtert.
  • Wenn die Unruhe ansteigt und Konflikte ausweglos scheinen, zum Psychotherapeuten.

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