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Gesund leben - Blähungen

Wie unangenehm und peinlich! Der Bauch ist zum Platzen aufgebläht, es rumort und schmerzt – und nach vergeblichen Rückhalteversuchen drängt der Wind doch hinaus.

Wer hat nicht schon gelegentlich einen Blähbauch gehabt? Es ist eine natürliche Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel oder psychosozialen Stress. Kaum eine andere Körperfunktion ist so abhängig von äußeren Faktoren wie die Verdauung: Essgewohnheiten, Alter, soziale und kulturelle Einflüsse sowie der Gemütszustand bestimmen mit, ob sie klaglos verläuft. In manchen Familien gehören Verdauungsprobleme zum Alltag.

Nur selten – in ein bis zwei Prozent der Fälle – ist eine Lebensmittelallergie Auslöser des Problems.

Der Darm, das „kleine Gehirn“

Der Darm ist mit einem verzweigten Nervennetz versorgt, das gelegentlich das „kleine Gehirn“ genannt wird, weil es ganz selbstständig funktioniert und den Takt der Darmbewegungen vorgibt, andererseits aber auch mit dem Großhirn in intensivem Informationsaustausch steht. Das erklärt, warum emotionaler Stress und das, was in unserem Umfeld geschieht, buchstäblich Darmkrämpfe auslösen kann. Immer wieder auftretende Blähungen können ein Zeichen sein, dass der Betroffene Schwierigkeiten damit hat, belastende Situationen zu meistern. Aber Blähungen entstehen auch, wenn die Darmbewegungen gestört sind. Für die Passage durch den weiblichen Körper benötigt die Nahrung mehr Zeit als beim Mann, auch die wechselnden Hormonspiegel beim Regelzyklus und in der Schwangerschaft beeinflussen die Darmbewegungen. Kein Wunder, dass Frauen sechsmal häufiger an Blähungen leiden und dass die „Pille“ das Problem verschärfen kann.

Vorbeugung

Welche Nahrungsmittel Probleme verursachen, kann man am besten selbst ermitteln. Wirken Speisen wie Zwiebeln, Kohlgemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, frisches Brot, Steinobst oder kohlensäurehältige Getränke blähend, kann man sie meiden. Treten schmerzhafte Blähungen zwischen den Mahlzeiten auf, beruhigt ein Bissen den Bauch meistens rasch wieder. Wer hastig isst, schluckt viel Luft mit: Regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen, ohne Hektik zu essen und die Bissen gut durchzukauen erleichtert die Verdauungsarbeit.

Hausmittel

Gegen Blähungen können eine sanfte Bauchmassage, eine Wärmeflasche oder feuchtwarme Wickel, ein warmes Bad oder warme Tees helfen. Letztere werden zwischen den Mahlzeiten getrunken. Für den Aufguss eignen sich insbesondere Kümmel, Fenchel oder Anis. Die Gase sollten nicht zurückgehalten werden, Winde – in Abwesenheit anderer – schaffen Erleichterung. Hilfreich ist auch, den Stuhlgang nicht zu unterdrücken und sich eine entspannte „Sitzung“ einmal am Tag anzugewöhnen. Zwei Liter Wasser täglich trinken und regelmäßige Bewegung halten den Darm in Schwung.

Behandlung

Meist ist eine Behandlung mit Medikamenten nicht notwendig. Überdies wird der Nutzen von so genannten Entschäumungsmitteln und verdauungsfördernden Mitteln angezweifelt: Sie helfen nicht besser als Scheinmittel. Wenn die Beschwerden immer nach Aufregungen oder Konfliktsituationen auftreten, ist es sinnvoll, in einem Kurs ein Entspannungstraining (wie etwa Muskelentspannung nach Jacobson) zu erlernen und regelmäßig durchzuführen. Im Yoga gibt es Übungen, um Nervosität – auch des Darms – abzubauen. Biofeedback, Massagen und Akupressur, von erfahrenen Therapeuten durchgeführt, können die Spannungen im Darm lösen.

  • Wenn chronische Blähungen das Alltagsleben beeinträchtigen.

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