So haben wir getestet
Auf dem Prüfstand:
Dass die
Entstehung von Übergewicht ein komplexes Phänomen ist, weiß inzwischen fast
jeder. Dass die Beseitigung von Übergewicht folglich eine ebenso komplexe
Strategie erfordert, ist einleuchtend. Viele Diätprogramme lassen genau diese
Einsicht vermissen. Was also ist eine gute Diät? Nach welchen Kriterien haben
wir beurteilt?
Eine gute Diät basiert – darin sind sich die Fachleute einig –
auf drei Säulen.
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Die eine ist die Ernährung, also die Zusammenstellung der täglichen Kost,
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die zweite ist die Veränderung des bisherigen Essverhaltens, und
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die dritte ist die Erhöhung des Energieverbrauchs durch mehr Bewegung.
Diese Säulen bilden das Gerüst Ihres neuen, schlankeren Lebens. Wo eine davon
fehlt, ist der Diäterfolg nicht sicher. Fehlen gar zwei Säulen, steht er nur
noch auf einem sehr wackeligen Bein.
Diese drei Säulen sind für das Erreichen Ihres Ziels unterschiedlich wichtig.
Das schlägt sich in dem Anteil nieder, den jede Säule an der Gesamtbenotung der
jeweiligen Diät hat.
In Zahlen ausgedrückt sieht das so aus:
50 Prozent
der Gesamtnote hängen von der
Zusammensetzung der empfohlenen Ernährung ab (25 Prozent für die
Nährstoffversorgung, 25 Prozent für die Lebensmittelempfehlungen).
Zu
25
Prozent
geht in die Endbeurteilung ein, ob
die Forderungen der Ernährungswissenschaftler eingehalten werden (siehe „Was wir
empfehlen“).
Die
letzten
25 Prozent
der
Gesamtbeurteilung gehen auf das Konto des Sports. Die Sportprogramme zu den
Diäten wurden vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Wien einer
kritischen Prüfung unterzogen. War mehr Bewegung bei einem Abnehmprogramm kein
Thema, hatte das entsprechende Auswirkungen auf das Endurteil.
Für die Beurteilung der Nährstoffversorgung, die ja immerhin 25 Prozent der
Gesamtbeurteilung ausmacht, wurden fertig zusammengestellte Sieben-Tages-Pläne
herangezogen. Wo sie fehlten, haben wir sie aus den Angaben in den Büchern
selbst zusammengestellt und berechnet. Entscheidend waren die folgenden
Kriterien:
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mindestens 1200 Kilokalorien am Tag,
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Fett unter 30 Energieprozent,
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Fettzusammensetzung: keine erhöhten Anteile an
gesättigten, n-3- und n-6-Fettsäuren,
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Kohlenhydratanteil mindestens 50 Energieprozent,
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Eiweißmenge zwischen zehn und 20 Energieprozent,
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ausreichend Ballaststoffe,
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Cholesterin unter 300 Milligramm,
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keine Nährstoffunterversorgungen (kleine Abweichungen
waren akzeptabel,
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keine schädlichen Nährstoffüberversorgungen,
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Nahrungsergänzungsmittel nicht als fixer
Diätbestandteil,
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kein bis moderater Alkoholkonsum.
Ebenso wie die Nährstoffversorgung gingen auch die Lebensmittelempfehlungen
mit 25 Prozent in die Gesamtbeurteilung ein. An sie wurden die folgenden
Anforderungen gestellt:
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Fünf Portionen (= fünf Handvoll, insgesamt ca. 700
Gramm) Obst und Gemüse am Tag als Teil des Konzepts,
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keine Liste mit verbotenen Lebensmitteln,
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keine einseitige Lebensmittelauswahl,
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mindestens drei Mahlzeiten pro Tag,
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eine vegetarische Version (inkl. Milch und Eier) mit
ausreichender Nährstoffversorgung sollte möglich sein,
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mittlerer Aufwand für die Zubereitung aller
Mahlzeiten unter 60 Minuten pro Tag,
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sinnvolle Tipps für den Außer-Haus-Konsum,
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ebenfalls unter die Lupe genommen wurden der Aufwand der Rezepte, die
Getränkeempfehlungen und ob das Mitkochen für die Familie beziehungsweise die
Mitnahme einer Mittagsmahlzeit leicht möglich ist.
Wir empfehlen:
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Gewichtsabnahme maximal 0,5 bis 1 Kilo pro Woche.
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Das Lebensmittelangebot muss (in gering modifizierter
Form) zur Dauerernährung geeignet sein.
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Als Dauerernährung darf die Diät keine Risikofaktoren
erhöhen (zum Beispiel durch einen zu hohen Fettanteil) oder sonst wie
gesundheitsschädlich sein.
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Verhaltensänderung muss Teil des Konzepts sein und die Tipps dazu
möglichst praktikabel.
(Quelle: DGE)