Cardiotester - Nicht zur Selbstkontrolle
Mit dem Cardiotester, einem Messgerät in Taschenformat, soll jeder selbst ein Sofort-EKG erstellen können. Man braucht nur die beiden Daumen, nachdem sie mit einer speziellen Flüssigkeit benetzt wurden, auf die markierten Elektroden auf der Karte zu legen: Binnen weniger Augenblicke werden die Messergebnisse auf dem Display angezeigt, die signalisieren, ob das Herz richtig arbeitet. Mit Hilfe eines Telefonadapters können die Werte einem Arzt übermittelt werden. Der Cardiotester wird von der Firma Drogepha, 1010 Wien, vertrieben, man kann das Gerät in jeder Apotheke bestellen. Kosten (ohne Versand): 3570 Schilling.
Der Cardiotester kommt im Wesentlichen für zwei Einsatzbereiche in Betracht: bei Herzrhythmusstörungen und bei Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (zum Beispiel bei Angina pectoris oder Herzinfarkt). Eine Erprobung in der Praxis ergab: In 40 Prozent der Fälle wurde fälschlicherweise eine Arrhythmie festgestellt. Und auch Durchblutungsstörungen lassen sich nicht zuverlässig feststellen, schon allein aus dem Grund, weil der Cardiotester mit der ST-Strecke nur eine der zwölf Ableitungen analysiert, die bei einem normalen EKG durchzuführen sind.
Die hohe Fehleranfälligkeit erscheint problematisch. Der Benutzer wird unnötig verunsichert, wenn ihm Störungen der Herztätigkeit angezeigt werden, obwohl eigentlich alles in Ordnung ist. Sinnvoll ist der Cardiotester daher nur als zusätzliche Information für einen Arzt. Dazu müssten die Werte aus dem Cardiotester in dessen Ordination übertragen werden; was allerdings bedingt, dass der Arzt über die geeignete Ausrüstung verfügt.
Für eine Selbstkontrolle durch Patienten ist das Gerät jedenfalls nicht empfehlenswert. Da ist es schon besser, seinen Pulsschlag mit dem Finger zu ertasten: Eine unregelmäßige Pulsfrequenz deutet auf Herzrhythmusstörungen hin.