Botulinumtoxin – kurz: Botox – wird vor allem mit dem Glätten von Falten in Verbindung gebracht; es kann aber auch gegen schwere Migräne eingesetzt werden.
Botox ist ein Nervengift, das Falten glätten kann. Weniger bekannt ist, dass es auch als Medikament nach Schlaganfällen gegen die Verkrampfung der Armmuskulatur, bei Multipler Sklerose, Harninkontinenz oder übermäßiger Schweißabsonderung (Hyperhidrose) angewendet wird. Nun ist das Mittel auch zur Vorbeugung schwerer chronischer Migräne zugelassen.
Hohe Risiken, eingeschränkte Anwendung
Aufgrund von Risiken ist die Anwendung von Botox bei Migräne allerdings stark eingeschränkt. So darf Botox nur gespritzt werden, wenn übliche Arzneimittel nicht helfen oder nicht vertragen werden und wenn es sich um chronische Migräne handelt (mindestens 15 Kopfschmerztage im Monat, davon mindestens 8 Tage nachweislich Migräne).
Die zwei Studien, die die Wirksamkeit für Botulinumtoxin bei Migräne nachweisen sollen weisen allerdings Mängel auf. Experten wie etwa jene des deutschen Arznei-Telegramms raten deshalb von einer Botox-Anwendung bei chronischer Migräne ab.