Zum Inhalt

Bad Company Awards 2009 - Greenwash Spezial

, aktualisiert am

Konsumentenorganisationen haben „Bad Company Awards 2009“ vergeben. Die „Gewinner“: Audi, BP, easyJet und Microsoft. Einen Sonderpreis erhielt die Organisation „CO2 is Green“ für ihr Bestreben, CO2-Emmissionen als gut für die Umwelt hinzustellen.

Für Unternehmen, die sich im vergangenen Jahr durch besonders verantwortungsloses Verhalten ausgezeichnet haben, vergibt Consumers International, der Dachverband der Konsumentenorganisationen, jedes Jahr „Bad Company Awards“. Der Verein für Konsumenteninformation ist Mitglied bei Consumers International. In diesem Jahr beschäftigte sich die Jury ausschließlich mit dem Thema „Grünwaschen“.

"Grünwaschen"

Diese Wortkreation entstammt der Kombination aus „Weißwaschen“ und „grün“, also umweltfreundlicher Einstellung. „Grünwaschen“ bezeichnet Firmen, die ihre Produkte als umweltfreundlich hinstellen, in Wirklichkeit aber nicht so agieren. Derartiges „Grünwaschen“ führt die Konsumenten in die Irre und untergräbt aufrichtige Bemühungen in Richtung ehrlicher grüner Initiativen. In solch einer Situation verliert jeder. Vor diesem Hintergrund hat die Jury folgende Unternehmen „prämiert“:

Audi: umweltfreundliche Diesel-Autos

Das erstgereihte unter den fünf herausragenden Beispielen für Irreleitung der Konsumenten ist Audi. Unter dem Motto „It’s no longer a dirty world“ wurde der Audi A3 TDI im vergangen Jahr in weitreichenden TV- und Internet-Werbekampagnen als umweltfreundlich, weil mit sauberem Diesel unterwegs, präsentiert. Der TV-Werbespot im US-Fernsehen ging dabei soweit, den Audifahrer als ebenso umweltfreundlich darzustellen wie den Fahrradfahrer oder jemanden, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist.

BP: Rückzug aus Projekten zur erneuerbaren Energie

Vordergründig scheint das Mineralölunternehmen interessiert zu sein, Kohlenstoff-Emissionen zu reduzieren und in erneuerbare Energien zu investieren. Auf der anderen Seite hat sich BP im vergangen Jahr aus etlichen großen  Projekten und Investitionen in erneuerbare Energien zurückgezogen.

EasyJet: umweltfreundlicher als Hybridfahrzeuge?

Ebenfalls unter den Top-Five „greenwashers“ 2009 befindet sich die Billigfluglinie easyJet. Die Fluggesellschaft informiert auf ihrer Website, Fliegen mit dieser Linie wäre auch nicht schlechter für die Umwelt als Fahren mit dem Hybridfahrzeug Toyota Prius. Obwohl ein Sprecher der Fluglinie bereits im Sommer 2009 versprochen hatte, diesbezügliche Inhalte auf der Website von easyJet zu ändern, geschah nichts dergleichen.

Microsoft: Windows 7

Eine Auszeichnung gab es auch für die neue „grüne“ Windows-Version. Das Unternehmen behauptet, das neue System würde mit reduziertem Energieverbrauch arbeiten. Also eine interessante Möglichkeit für umweltbewusste Konsumenten? Leider nein! Denn um die Software zu verwenden, ist die Anschaffung eines neuen PC nötig.

„CO2 is green“: Spezialpreis fürs „Grünwaschen“

Den Spezial-Preis für das Jahr 2009 hat sich die von der US-Ölindustrie unterstützte Organisation „CO2 ist green“ verdient. Oskarverdächtige Proportionen nimmt deren Behauptung an, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gäbe, dass CO2 ein Schadstoff sei („there is no scientific evidence that CO2 is a pollutant“, heißt es auf der Firmen-Homepage). CO2-Emissionen seien sogar gut für die Umwelt.

Näheres zu jenen von Consumers International kritisierten Unternehmen finden Sie bei Consumers International – und unter "Downloads" in englischer Sprache.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Biokraftstoffe - Kulanz versprochen

Nach der Aufregung der letzten Tage hat der Fahrzeughandel Kulanz versprochen. Der derzeitige Bio-Anteil sei zwar unbedenklich, aber man sei bereit, sich etwaige Schadensfälle nochmals anzusehen.

ePrämie: Eine Prämie fürs Stromtanken premium

ePrämie: Eine Prämie fürs Stromtanken

Besitzer:innen von Elektroautos können für ihre umweltfreundliche Art der Fortbewegung eine jährliche Prämie kassieren. Aber was ist der Sinn und Zweck dieses Anreizsystems?

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang