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Baby- und Kindershampoos - Tränen müssen nicht sein

  • Lidl und Rossmann brennen kaum in den Augen
  • Babys feiner Haarschopf benötigt noch kein Shampoo

Tränen in den Augen

Wenn es beim Nachwuchs ans Haarewaschen geht, liegen die elterlichen Nerven oft blank. Denn es endet allzu oft in Tränen, weil das Shampoo in den Augen brennt oder spätestens dann, wenn es an den unbeliebtesten Schritt, das Auskämmen der Mähne geht. Doch gestresste Eltern können aufatmen, laut den vollmundigen Werbeversprechen der Produzenten haben sie diesbezüglich nichts mehr zu befürchten: „Leicht kämmbar, keine Tränen mehr“ – genau so und ähnlich klingen die Verheißungen.

Auch Wasser brennt

Shampoos für die Kleinen sollen die Mähne sauber kriegen, ohne dabei Haut, Haare oder Augen zu reizen. Es ist kein leichtes Unterfangen, zu prüfen, ob ein Shampoo in den Augen brennt. Schließlich verbietet es sich, Shampoo zu Testzwecken in Kinderaugen zu träufeln. Da helfen Ersatzmethoden: Im Laborversuch wurde an Zellkulturen untersucht, wie die Produkte diesbezüglich wirken könnten. Die besten sind interessanterweise bei den Diskontern zu finden – Lidl und Müller (Rossmann).

Habdtuch in Reichweite

Allerdings sollte man trotzdem vorsichtig mit dem Schaum sein. Denn Augen sind unterschiedlich sensibel, und manche Sprösslinge reagieren schon auf Wasser empfindlich. Da bleibt nur eines: die Augen fest zupressen und ein Handtuch in Reichweite platzieren, damit man beim ersten Aufschrei einschreiten kann.

Unerwünschte Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe

Unverständlich, dass keines der getesteten Produkte frei von Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffen ist. Gerade für die empfindliche Kinderhaut ist dies unerwünscht, weil man weiß, dass sie die Haut reizen oder Allergien auslösen können. Natürlich werden Shampoos rasch wieder herausgespült, und deshalb wurde keine Bewertung dieser Stoffe durchgeführt. Welches Produkt welche Inhaltstoffe enthält, finden Sie jedoch in der Tabelle aufgelistet.

Schaumschläger nicht gefragt

Bei den Zwerglein braucht es zudem meist noch gar kein Shampoo. Babys spärlicher und feiner Schopf wird beim Baden auch mit einer Hand voll warmem Wasser sauber. Die Zeit zum Waschen kommt spätestens, wenn aus dem Flaum eine ansehnliche Mähne geworden ist und die lieben Kleinen durch die Sandkiste robben. In dem Alter macht der Schaum viel Spaß. Allerdings bekommt der den Haaren weniger. Das Shampoo von Schlecker etwa entwickelte Schaum in Hülle und Fülle, leicht auskämmbar war der Schopf anschließend nicht.

Kinderhaut ist zu trocken

Dass das Köpfchen auch ohne viel Schaum sauber wird, zeigen die Produkte von Lidl und Penaten. Babyshampoos brauchen keine außerordentliche Waschkraft aufzuweisen, denn das würde die Haut zu sehr entfetten. Kinderhaut ist in den ersten Jahren noch relativ trocken und durchlässig. Erst vom vierten Lebensjahr an wird die Haut dicker und robuster. Abgeschlossen ist diese Entwicklung mit 12 Jahren.

Kinderhaut reagiert empfindlicher

Vorsicht: Ein Drittel aller Kinder leidet an der einen oder anderen Form des atopischen Erkankungskreises (u. a. Neurodermitis). Die Haut ist noch trockener und reagiert empfindlicher auf Reizstoffe als im Normalfall. Und für sie werden spezielle Produkte angeboten.

Verfilzte Haare

Von den zwei getesteten Kindershampoos wurde etwas mehr verlangt als von den Produkten für die ganz Kleinen. Bei den Älteren soll die Haarwäsche zugleich pflegend wirken. Denn bei jeder Wäsche wird die geschlossene Schuppenschicht aufgeraut. Schließt sich diese nicht wieder vollständig, macht das den Schopf widerspenstiger. Vor allem bei einer längeren Mähne kann das Entwirren zum schmerzhaften Geduldspiel werden. Keines der getesteten Kindershampoos schnitt hier besonders gut ab. Verfilzen und verknoten sich die Haare ihres Kindes nach dem Waschen regelrecht, sollten Sie es mit einem Shampoo mit Pflegezusatz versuchen.

Warum Nivea fehlt

Dieser Test wurde von der Stiftung Warentest in Deutschland durchgeführt. Niveas Babyshampoo wurde nicht untersucht, weil es – laut Firma Beiersdorf Österreich – mangels wirtschaftlichen Erfolgs in Deutschland vom Markt genommen worden war. In Österreich hingegen wurde im Dezember 2002 ein Nivea-Babyshampoo neu eingeführt. Nach zehn Monaten lag der Marktanteil bei 21 Prozent. Stärkste Marke bleibt jedoch weiterhin Penaten – sie schneidet sich mit drei verschiedenen Produkten ca. 41 Prozent vom Kuchen ab.

Kompetent mit Konsument

  • Verträglich zu günstigen Preisen. Lidls Cien ist mit 50 Cent pro 100 Milliliter mit Abstand am billigsten. Gefolgt von Rossmann mit 60 Cent.
  • Trotzdem Tränen. Brennt schon klares Wasser, gibt’s beim Haarewaschen nur eines: Äuglein fest zupressen. Ablenkungsmanöver helfen, etwa die eigenen Hände oder ein Handtuch vor die Augen halten.
  • Nicht von Anfang an. Babyflaum braucht noch kein Shampoo. Später reicht eine haselnussgroße Menge Shampoo für kurze Haare. Lange und gründlich ausspülen.

So haben wir getestet

Im Test: 4 Haarshampoos für Babys und 2, die auch oder ausschließlich als Kindershampoo deklariert sind. Der Test wurde von der Stiftung Warentest übernommen.

Schleimhautverträglichkeit: Mithilfe des MatTek-EpiOcular-Tests an kultivierten epidermalen Keratinocyten bestimmt. Die Werte wurden analog der Irritationklassifizierung nach Draize umgerechnet.

Erleichert Auskämmen: Wie sich das Haar zuerst feucht und dann getrocknet beim Kämmen entwirren ließ.

Haarzustand: Beurteilung von Kämmbarkeit und Geschmeidigkeit (jeweils nass und trocken), Glanz, statische Aufladung, Haarvolumen sowie allfällige Nebenwirkungen.

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