Online-Kriminelle suchen über Mails Helfer für Online-Betrug und Geldwäsche. Sie versprechen Teilnahme an einer Anti-Betrugs-Kampagne und zahlen schnell. Manche versuchen Passwörter abzufangen. Helfer müssen mit groben Unannehmlichkeiten durch die eigene Hausbank und mit der Kriminalpolizei rechnen.
Die E-Mailadresse „Webmaster“ übt auf Werbetreibende und Schmuddelfirmen magische Anziehungskraft aus. Auch wir in der "Konsument"-Redaktion erhielten kürzlich ein Mail, in dem die Firma „EJF“ Mitarbeiter für die Geldwäsche suchte.
Der Begriff „Geldwäsche“ kam natürlich nicht vor, versprochen wurde vielmehr ein lukrativer Nebenjob mit guter Entlohnung (siehe unten) und – ganz bösartig - die Teilnahme an einer „Anti-Betrugs-Kampagne“.
1077 Euro Provision erhalten
Ein Linzer, so berichten die Oberösterreichischen Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 15.5.2006, ging dem Angebot auf den Leim. Er stellte sich und sein Konto für Transaktionen zur Verfügung und freute sich, so die OÖN, dass 1077 Euro Provision in der Kasse klingelten. Dann klingelte die Kriminalpolizei.
Fallbeispiel russische „absolut finance“
„Konsument“ erhielt auch den Brief eines Betroffenen: Er machte bei einem Aufruf der russischen „absolut finance“ mit, erhielt 150 Euro Provision, erkannte, dass hier Kriminelles passiert und verständigte die Polizei. Ergebnis: Massivste Schwierigkeiten mit der eigenen Bank. Helfen konnten wir nicht, aber das gekürzte Schreiben ist unter der Überschrift „Fallbeispiel „absolut finance“ nachzulesen.
Unser Rat
- Löschen Sie dubiose Mails. Kein normales Unternehmen zahlt für einfache Arbeit viel Geld.
- Installieren Sie ein Virenschutzprogramm und eine Firewall auf Ihrem Computer.
- Geben Sie PIN und TAN nicht weiter.
Der Wortlaut des EJF-Mails
„Guten Tag,
EJF ist ein führendes Unternehmen, das hochwertige Online-Finanzdienstleistungen für Kunden auf 6 Kontinenten bereitstellt. Zurzeit planen wir die Ausweitung unseres Marketings und die Gewinnung neuer Kunden aus neuen Ländern.
Anfang des Jahres richteten wir neue Stellen für Finanzmanager ein und beschlossen, dass die vielversprechendsten Kandidaten direkt über das Internet angeworben werden sollten.
Versuchen Sie Ihre Glück mit EJF!
Arbeiten Sie als Finanzmanager, auch wenn Sie keine Erfahrung in diesem Vertriebs- und Marketingbereich haben. Sie müssen nur den richtigen Schwung, Ehrlichkeit und Fleiß mitbringen.
Bewerben Sie sich für die Position eines Finanzmanagers mit oder ohne Erfahrung im Bereich Finanz-Support und Abwicklung.
Ihre Vorteile:
1. Sie werden zunächst unser Vertreter und Mittelsmann zwischen uns und unseren Kunden in Ihrem Land.
2. Sie gewinnen Autorität bei Menschen aus aller Welt, die volles Vertrauen in Ihre Dienste setzen.
3. Sie zahlen keine Gebühren und müssen vor Arbeitsantritt nichts investieren (vergessen Sie betrügerische Stellenangebote, bei denen Sie erst zur Kasse gebeten werden).
4. Sie senken die Bereitstellungsfrist für Geldmittel und gewinnen das Vertrauen und die Hochachtung unserer Stabsmanager und unserer treuen Kunden.
5. Sie nehmen an der Anti-Betrugs-Kampagne des Unternehmens teil. Sie erhalten nur Überweisungen und kennen den Status einer jeden Transaktion, die von der Bank selbst geprüft wird.
6. Sie beschleunigen den Prozess von Zahlungsmethoden rund um die Welt und können dann rasch zu einem motivierten und unabhängigen Vertreter für EJF aufsteigen.
7. Sie kombinieren Ihre Routinearbeit mit Ihrem Service bei EJF.
8. Sie verwenden darauf rund 12 Stunden pro Woche und verdienen zwischen 500 und 800 Dollar pro Woche.
9. Sie erhalten Zahlungen von unseren Kunden, bearbeiten diese und leiten sie dann an unser Hauptbüro oder an eine unserer regionalen Zweigstellen weiter.
10. Sie können Karriere machen.
Wenn Sie daran interessiert sind, fordern Sie weitere Unterlagen über dieses Stellenangebot an.
E-Mail: careers@ejg-careers.com (Ihre E-Mails bitte nur auf Englisch abfassen!)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Andrew Kaprinski
EJF Stabsmanager“
Mehr Infos auf A-I3
Phishing wird inzwischen in großem Ausmaß betrieben. Daher gibt es auch einschlägige Websites, die solche Fälle dokumentieren, wie etwa die deutsche „ A-I3 Arbeitsgruppe Identitätsschutz im Internet “ (siehe Links).