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Geldzählautomaten - Auf Euro-fit gewartet

  • Ergebnisse verbessert
  • Spesen von gratis bis geschmalzen
  • Kostenlos zählen bei Euro-Umstellung
In geheimer Mission durchstreiften unsere Testpersonen wochenlang ganz Österreich. Im Gepäck: erhebliche Mengen Kleingeld. Ihre Aufgabe: 47 Bankfilialen zwischen Bodensee und Langer Lacke aufzusuchen und jedes Mal zwei (vorher abgezählte) Beträge in Automaten zählen zu lassen.

Nur minimale Abweichungen

Das Ergebnis hat uns angenehm überrascht: Von 94 Zählvorgängen verliefen nur 23 nicht korrekt. Wirkliche Fehlzählungen gab es nur in 13 Fällen. Bei den restlichen zehn konnte die Abweichung umgehend geklärt werden: Meist hatten die Geräte eine Münze wieder ausgespuckt, einige Male wurden auch Geldstücke aus vorherigen Zählvorgängen dazuaddiert. Auch die Differenzbeträge waren geringer als früher und bewegten sich meist nur im Groschenbereich. Noch vor einigen Monaten (siehe dazu: Weitere Artikel - "Geldinstitute") waren wir auf einen höheren Fehlbetrag gekommen. Vor zehn Jahren hatten wir erstmals den „Sparschweinklau“ aufs Korn genommen und festgestellt, dass beim Zählen des Inhalts von Kinder-Sparbüchsen oft geschlampt wurde. Die jetzigen Resultate beweisen, dass jahrelange Kritik doch etwas bewirken kann.

Überraschendes erlebten wir bei der Oesterreichischen Nationalbank in Wien. Nicht nur, dass das Zählenlassen dort nichts kostet. Die Automaten irrten sich auch beide Male – zu unseren Gunsten. Das Gegenteil passierte in einer Filiale der Raiffeisenbank NÖ-Wien (Wien 9) sowie in einer CA in Innsbruck: jedes Mal zu wenig. Bei der Innsbrucker CA „verschwanden“ einmal sogar 2,10 Schilling. Das lässt darauf schließen, dass diese Automaten schlecht gewartet waren (siehe dazu: „Bitte warten!“).

Spesengestaltung unterschiedlich

Die so genannten Kassazählungen (bei denen Bankangestellte das Geld in den Automaten hinter dem Schalter werfen) wurden bei dieser Erhebung nicht berücksichtigt. Bei dieser Variante sind die Spesen beachtlich (125 Schilling in der Raiffeisenbank NÖ-Wien, wenn man dort nicht Kunde ist). Aber auch das „Do-it-yourself“-Zählen ist nicht immer gratis. Sehr oft richten sich die Spesen nach der Höhe des gezählten Betrages (ein bis fünf Prozent davon) oder – wie bei der BAWAG – nach der Anzahl der Münzen (2 Groschen je gezählter Münze). Fast immer ist jedoch eine Mindestgebühr fällig. Die schwankt zwischen 5 Schilling (Bank Austria, CA) und 40 Schilling (Bank für Kärnten und Steiermark), was bei Kleinbeträgen besonders ins Gewicht fällt. Manche Institute verzichten bei kleineren Summen ganz oder teilweise darauf. Kunden kommen oft mit geringerer Mindestgebühr oder völlig kostenlos davon.

Spesenfrei steigt man meist auch aus, wenn der gezählte Betrag einem Sparbuch oder Konto gutgeschrieben wird. Ausnahmen sind die OÖ Sparkasse, die aber erst bei Beträgen über 1000 Schilling eine – moderate – Gebühr verlangt, sowie die Raiffeisenbank NÖ-Wien mit ebenfalls erträglichen Spesensätzen. Bei der BAWAG ist die Zählung nur bei der Einzahlung aufs Sparbuch kostenlos, bei der Bank Austria dann, wenn aufs Konto eingezahlt wird.

Gebühren  wurden nicht immer verlangt

In der Praxis werden die Gebühren für die Automatenzählung aber nicht immer verlangt. Das zeigte unsere Erhebung. Mitunter wurde darauf ganz verzichtet oder es gab Ermäßigung (zum Beispiel Gebühr nur einmal, obwohl zwei Personen zählen ließen). Offenbar gibt es für einzelne Filialen ein- und derselben Bank einen Ermessensspielraum.

Wir haben gefordert, dass die Geldinstitute während der Euro-Umstellungsphase wegen des erhöhten Zählbedarfs auf Spesen verzichten mögen (siehe dazu: Weitere Artikel - "Geldinstitute"). Bei mehreren Banken fand dieser Wunsch Gehör (siehe dazu: "Hier ist Zählen gratis").

Die Informationen über Spesen sind nach wie vor nicht optimal: In gut einem Drittel aller besuchten Filialen (17) war nirgendwo ein entsprechender Aushang zu entdecken, auffallend oft bei CA- und Erste-Bank-Filialen.

Mehrmaliges Zählen immer seltener

Für den Ansturm anlässlich der Euro-Umstellung dürften die heimischen Automaten wohl gerüstet sein. Jetzt ist es höchste Zeit, gehortete Münzbestände aufzulösen. Wer sich nicht an ein Institut wenden kann, das jetzt auf Zählgebühren verzichtet, fährt fast immer am günstigsten, wenn der Betrag einem Konto oder Sparbuch gutgeschrieben wird. Und wer sich nicht allein auf die Technik verlassen will, zählt seinen Schatz selbst, bevor er ihn zur Bank bringt, und fertigt eine genaue Liste davon an. Das macht Reklamieren leichter. Auf unser Nachfragen beteuerten fast alle Institute, dass sie Beanstandungen ernst nehmen und sich um eine kundenfreundliche Lösung bemühen.

Damit Münzzählgeräte genau arbeiten, müssen sie regelmäßig gewartet werden.

Wir haben uns bei einem namhaften Hersteller erkundigt, wie oft seine Geräte zum Ser-vice sollen. Mindestens zweimal jährlich, lautete die Antwort.´

Auch die Banken, die wir getestet hatten, haben wir gefragt, in welchen Intervallen ihre Geräte vom Techniker angeschaut werden. Fazit: Viele Automaten bekommen nur einmal jährlich die nötige Wartung. BAWAG, Salzburger Hypo sowie die Raiffeisenkassen der Steiermark und in Vorarlberg geben an, ihre Geräte sogar viermal im Jahr zu warten.

Hier ist Zählen gratis

Diese Institute erklärten auf unsere Anfrage, während der Euro-Übergangsphase für das Zählen von Hartgeld keine Spesen zu verlangen.
Wir werden beobachten, ob die Ankündigung auch eingehalten wird.

Institut

Datum

Voraussetzung

Allgemeine Sparkasse OÖ

1. 9. 2001 – 28. 2. 2002

für alle Privatkunden bis 50.000,–

Bank Austria

1. 9. 2001 – 28. 2. 2002

bis 50.000,–

BAWAG

1. 10. 2001 – 28. 2. 2002

für Kunden

CA

1. 9. 2001 – 28. 2. 2002

bis 50.000,–

Erste Bank

1. 9. 2001 – 28. 2. 2002

für alle Privatkunden bis 50.000,–

Hypo OÖ

1. 9. 2001 – 28. 12. 2001

Hypo Salzburg

unbegrenzt

für Kunden

Hypo Tirol

1. 9. 2001 – 28. 2. 2002

für Kunden generell, für Nichtkunden nur Haushaltsmenge

Hypo Vorarlberg

unbegrenzt

für Kunden1)

Oberbank

15. 9. 2001 – 28. 2. 2002

bis 50.000,– für Fremdkunden, bis 200.000,– für eigene Kunden

P.S.K.

1. 9. 2001 – 28. 2. 2002

für Privatkunden nach Maßgabe der technischen und personellen Ressourcen am jeweiligen Postamt

Raiffeisenlandesbank OÖ

unbegrenzt

für Kunden mit Konto bzw. bei Einzahlung auf Sparbuch oder Konto

Raiffeisenlandesbank Steiermark

unbegrenzt

für Kunden

Raiffeisenlandesbank Vorarlberg

unbegrenzt

für Kunden

Salzburger Sparkasse

1. 9. 2001 – 28. 2. 2002

für alle Privatkunden bis 50.000,–

Steiermärkische Bank

1. 1. 2002 – 28. 2. 2002

bis 50.000,–

Tiroler Sparkasse

unbegrenzt

für Kunden

Volksbank Wien

unbegrenzt

für Kunden

Volkskreditbank

unbegrenzt

für Kunden

Volkskreditbank

unbegrenzt

für Kunden

für Nichtkunden von 1. 9. 2001 bis 14. 12. 2001

WSK-Bank

31.10. 2001 – 28. 2. 2002

Zeichenerklärung: – keine Voraussetzungen
1) Regelung für Nichtkunden bei Redaktionsschluss noch offen

  • Fremdkörper und Münzen in anderen Währungen aussortieren.
  • Das Geld langsam in die Zählmaschine einwerfen, sonst droht Verstopfung.
  • Auf durchgefallene Restmünzen achten.
  • Mehrmaliges Zählen erleichtert die Kontrolle. Entsprechende Automaten bieten einige Institute in den Bundesländern (Bank für Tirol und Vorarlberg, Bank für Kärnten und Steiermark, Hypo Steiermark, Hypo Tirol, Sparkasse OÖ, Raiffeisenbank Steiermark, Steiermärkische Sparkasse und Volkskreditbank) sowie jeweils eine Zweigstelle von Verkehrskreditbank (Wien, Westbahnhof) und Oberbank (Linz, Landstraße 27).

Kontrollieren. Münzen wenn möglich vorher abzählen. Genaue Aufstellung davon zur Bank mitnehmen.

Spesen sparen. Gutschrift auf Konto oder Sparbuch meist gratis. Einige Institute verzichten zur Euro-Einführung auf Zählgebühr.

Achtung, Bedienungstücken. Keine Fremdkörper oder Fremdmünzen, Geld langsam einwerfen.

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