EU-Kniefall vor Autoherstellern
Die Europäische Kommission hat im Juli der freiwilligen Verpflichtung zugestimmt, die die europäischen Autohersteller zur Verbesserung der Fußgängersicherheit vorgeschlagen haben. Damit hat die Kommission dem Plan, Sicherheitsbestimmungen gesetzlich zu verankern, eine Abfuhr erteilt. Verkehrssicherheitsexperten und Konsumentenvertreter haben dieses Vorgehen vehement kritisiert. Wenn es um Sicherheit gehe, sei kein Platz für Experimente, wie es die bislang nie erprobte Form einer Selbstverpflichtung darstelle.
Es gibt ein fertiges Konzept des Euro-NCAP-Konsortiums für die Überprüfung der Fußgängersicherheit von Automodellen. Wie wichtig gesetzliche Bestimmungen in der Kfz-Sicherheit sind, beweisen die Fortschritte in der Insassensicherheit. Seitdem im Oktober 1998 EU-Normen für Frontal- und Seitencrashtests in Kraft getreten sind, hat sich die Crashsicherheit neuer Automodelle sprunghaft verbessert. Ältere Modelle sind an den genormten Crashtests regelmäßig gescheitert.
Es liegt nun an den Mitgliedstaaten und am Europäischen Parlament, die Abmachung der Kommission mit der Autoindustrie doch noch zu Fall zu bringen.