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Datenschutz-Grundverordnung - Neue Spielregeln für den Datenschutz

Die mit 25. Mai 2018 gültige EU-Verordnung zum Thema Datenschutz bringt strengere Regelungen in Bezug auf die Erhebung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Die wichtigsten Infos auf einen Blick.

Es war ein zähes Ringen: Jahrelang diskutierten Politiker, Lobbyverbände, IT-Konzerne und Verbraucherschützer über die Angelegenheit und stritten sich in langwierigen Debatten darüber. Sage und schreibe 4.000 Änderungsanträge, so viele wie noch nie in der Geschichte der EU, haben die Verhandlungen weiter in die Länge gezogen. 

Die wichtigsten Regelungen der DSGVO

Mit der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sind Unternehmen verpflichtet, Auskunft über die Verwendung bzw. Weitergabe von persönlichen Daten zu geben und diese sorgfältiger zu behandeln.

Die wichtigsten Regelungen der DSGVO – u.a., wie Sie die Löschung personenbezogener Daten beantragen können (samt einem Musterbrief dazu) und Tipps, wie man sich gegen die Datensammlerei wehren kann, haben wir für Sie in einem 8-seitigen PDF zusammengestellt.

PDF-Download: Lesen Sie das gesamte Konsument-extra " Neue Spielregeln für den Datenschutz " (PDF, 8 Seiten).

Ihre wichtigsten Rechte

Information: Wer personenbezogene Daten speichert, hat die Pflicht, die Betroffenen darüber zu informieren – sowohl, wenn er diese selbst erhebt, als auch, wenn er sie von Dritten erhält. Er muss ihnen mitteilen, wer welche Daten, wo, wie, wann und wieso erhebt und wie lange sie gespeichert werden. Falls Daten von Dritten hinzukommen, müssen auch diese Quellen angegeben werden; ebenso, wenn Daten an Dritte weitergegeben werden.

Auskunft: Jeder EU-Bürger hat Anspruch auf Auskunft darüber, was über ihn gespeichert wird. Binnen eines Monats nach der Antragstellung muss der Datensammler dem Interessierten Zugang dazu gewähren und eine kostenlose Kopie sämtlicher über ihn gesammelten Daten liefern. Die Antragstellung kann schriftlich oder sogar mündlich erfolgen. Wichtig dabei ist nur, dass ein Identitätsnachweis erbracht wird.

Löschung: Über diesen auch „Recht auf Vergessenwerden“ genannten Anspruch wurde schon 2014 im Zuge einer Klage gegen Google vom Europäischen Gerichtshof entschieden. Mit der neuen DSGVO ist er nun europaweit kodifiziert. Damit steht jedem Betroffenen das Recht zu, seine Daten löschen zu lassen. Generell sind Datensammler verpflichtet, selbige zu löschen, wenn sie für den Zweck, für den sie erhoben wurden, nicht mehr notwendig sind – oder unverzüglich, wenn die betroffene Person ihre Einwilligung widerruft.

Korrektur: Wenn die über Sie erhobenen Daten falsch sind, haben Sie das Recht, sie berichtigen oder ergänzen zu lassen.

Widerspruch: Sie können der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu Vermarktungszwecken oder aus anderen Gründen, die sich aus Ihrer besonderen Situation ergeben, widersprechen.

Einschränkung der Verarbeitung: Sie können von einem Datensammler verlangen, seine Tätigkeit einzuschränken – etwa, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die gesammelten Infos richtig sind. Oder wenn Sie vermuten, dass die Verarbeitung unrechtmäßig ist.

Übertragung: Auf Ihre Veranlassung muss ein Unternehmen die über Sie gespeicherten Daten an ein anderes übermitteln. Das ist beim Wechsel eines Dienstleisters wie beispielsweise Telefonanbieter, Versicherung oder Onlineshop sehr sinnvoll.

Tipps im Umgang mit Daten

Schützen Sie Ihren Computer: Halten Sie Betriebssystem und Programme mit automatischen Updates aktuell, verwenden Sie Virenschutzsoftware und Firewall und verschlüsseln Sie Ihre WLAN-Verbindung

Geben Sie nicht zu viel von sich preis: Was Sie nicht von sich hergeben, kann auch nicht verbreitet werden. Seien Sie zurückhaltend bei Fotos, Videos und Texten in den sozialen Medien. Das Internet vergisst nichts. Einmal veröffentlichte Daten sind nur schwer oder gar nicht mehr zu entfernen.

Persönliche Daten geheim halten: Wohnadresse, Telefonnummer, Passwörter etc. gehen Fremde nichts an. Wo immer möglich, verwenden Sie einen anonymen Nickname anstelle Ihres richtigen Namens. Sichere Passwörter verwenden. Sichere Passwörter bestehen aus einer Kombination aus mindestens acht Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Verwenden Sie unterschiedliche Passwörter für unterschiedliche Benutzerkonten. Diese sollten sich voneinander unterscheiden und keine Verbindung zu Ihrer Person zulassen.

Verschlüsselung der Daten: Eine sichere Verbindung mit einem Server an den Sie Daten übermitteln, erkennen Sie an dem Beginn der Adresszeile mit „https:“

Aufpassen bei E-Mails: E-Mails mit unbekanntem Absender, Links und Anhänge sind ein Risiko. Bei Verdacht sollten Sie Links nicht anklicken, Anhänge nicht öffnen und Ihren PC mit einer aktuellen Virensoftware scannen. 

Vorsicht bei der Nutzung öffentlicher Computer: Lassen Sie sich bei der Eingabe von Daten nicht von Fremden über die Schulter schauen. Speichern Sie keine Login-Daten und melden Sie sich vom PC immer ab („Logout“).

Es muss nicht immer Google sein: Die großen Suchmaschinen im Netz, insbesondere Google, fangen Daten Ihrer Suchanfragen ab. Wenn Sie die Datensammelei reduzieren wollen, sollten Sie die Suchmaschine für Ihre Recherchen im Internet regelmäßig wechseln.

Cookies löschen: Auf den meisten Webseiten hinterlassen Sie Spuren durch sogenannte „Cookies“. Diese können Sie über die Browsereinstellungen löschen bzw. können Sie Cookies von Drittanbietern grundsätzlich blockieren.

Festplatten sicher löschen: Bevor Sie Ihren Rechner verkaufen oder entsorgen, sollten Sie Ihre Daten endgültig löschen, damit diese nicht wiederhergestellt werden können (z.B. mit einem Daten-Shredder). Auch vor dem Verkauf von Smartphones und Tablets sollten persönliche Daten unwiderruflich entfernt werden.

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