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Bezahlen ins Ausland - Grenzenlos teuer

Schickt man Geld nicht mit einer EU-Standardüberweisung ins Ausland, wird’s richtig teuer. Auch bei den Alternativen Western Union, MoneyGram, PayPal und Skrill heißt es achtgeben.

Langsam wächst er zusammen, der euro­päische Binnenmarkt: Wenn man Geld ins EU-Ausland überweist, darf das nicht teurer kommen als eine Inlandsüberweisung.

Bedingungen für günstige EU-Überweisung

Dafür wurde die EU-Standardüberweisung geschaffen. Die muss bestimmte Kriterien erfüllen: Überweisungsbetrag in Euro; Empfängerkonto in einem EU-Staat bzw. den EWR-Staaten Liechtenstein, Norwegen, Island; ­sowohl Auftraggeber als auch Empfänger zahlen ihren jeweiligen Anteil an den Überweisungsspesen. Natürlich müssen alle Daten vollständig und korrekt angegeben werden (IBAN, BIC, genaue Bezeichnung des Kontos).

Zehn EU-Staaten gehören (noch) nicht zur Euro-Zone

  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Großbritannien
  • Lettland
  • Litauen
  • Polen
  • Rumänien
  • Schweden
  • Tschechien und
  • Ungarn.

Dort gilt der Euro als Fremdwährung. Wenn man aus Österreich Geld per EU-Standardüberweisung in eines dieser Länder schickt, kostet dies den heimischen Kunden zwar genauso viel wie in ein Euro-Land. Die Bank des Empfängers verrechnet diesem jedoch das höhere Auslandsentgelt.

Auf das richtige Formular achten!

Eine Auslandsüberweisung, die die Kriterien der EU-Standardüberweisung nicht erfüllt, gilt als „normale“ Auslandsüberweisung und kommt entsprechend teuer. Das kann auch passieren, wenn man das falsche Formular erwischt: Manche Banken haben beim Onlinebanking nämlich eigene Formulare für EU-Standardüberweisungen. Wählt man statt diesen die „normale“ Auslandsüberweisung, schnappt die Gebührenfalle zu: Dann zahlt man möglicherweise einen zweistelligen Eurobetrag.

Schweiz, Kroatien, Monaco oder Türkei

Gleiches passiert, wenn man Geld beispielsweise in die Schweiz, nach Kroatien, Monaco oder in die Türkei überweist. Diese Staaten gehören nicht zur EU oder zum EWR. Auf jeden Fall schadet es nicht, sich bei seiner Bank vorab nach den möglichen Überweisungsspesen zu erkundigen.

 

Bargeldtransferdienste: bei Gaunern beliebt

Bargeldtransfer: schnell, aber teuer

Ob günstig oder teuer – der Bankweg braucht seine Zeit. Schneller geht es mit ­Bargeldtransferdiensten wie Western Union oder MoneyGram. Dabei müssen weder ­Absender noch Empfänger über ein Bankkonto verfügen. Man legt zum Beispiel in ­einer Wiener Filiale von Western Union die Scheine auf den Schalter und erhält eine ­Codenummer. Wenige Minuten später kann der Empfänger im Büro in Sarajevo, Antalya oder sonstwo auf der Welt das Geld beheben.

Hohe Gebühren

Dazu muss er nur seinen Ausweis vor­legen, mitunter hilft auch die Codenummer der Sendung. So kann der Bargeldtransfer aus der Patsche helfen, wenn man nach ­einem Diebstahl oder Raub fern der Heimat ohne Geld oder Karte dasteht. Dieser Komfort hat aber seinen (geschmalzenen) Preis. Die Spesen sind nach Bestimmungsort und Betragshöhe unterschiedlich, aber jedenfalls höher als Bankgebühren. Auch die ver­wendeten Wechselkurse sind meist nur für den Bargelddienst vorteilhaft.

Bei Gaunern beliebt

Bargeldtransferdienste sind seriöse Unternehmen. Allerdings nehmen auch Ganoven gerne deren Dienste in Anspruch. Anders als bei einer Banküberweisung oder Zahlung per Kreditkarte gibt es hier keine Rückbuchungsmöglichkeit bei Missbrauch. Wird man bei einem Onlineshop, auf einer Internet-Inse­ratenplattform oder per E-Mail eines Unbekannten zum Bezahlen mit Western Union oder MoneyGram aufgefordert, ist höchstwahrscheinlich Betrug im Spiel. Das Geld wird verschickt und am Zielort mit einem gefälschten Ausweis behoben. Nachforschungen nach den Kriminellen gestalten sich schwierig. Auch Western Union warnt davor, Geld an Personen zu schicken, die man nicht kennt.

Internet-Bezahldienste

Auch per Internet lässt sich Geld verschicken. Am bekanntesten ist hier PayPal. Sowohl ­Absender als auch Empfänger müssen Mitglied bei PayPal sein und eine E-Mail-Adresse haben. Man kann Geld direkt vom PayPal-Guthaben versenden oder auch über Kreditkarte bzw. Banküberweisung direkt vom ­Girokonto (hier finden Sie die PayPal-Gebührenübersicht). Der Empfänger kann das Geld auf sein als Referenzkonto angegebenes Girokonto abbuchen. Achtung: PayPal wickelt nur die Zahlung ab, unabhängig davon, ob der Verkäufer eine Leistung erbringt oder nicht! Ähnlich funktioniert Skrill, nur muss man zuerst auf sein Skrill-Konto Geld einzahlen, ehe man damit bezahlen kann (Prepaid-System).


Lesen Sie auch in unserem Forum Banken und Versichungen.

Zusammenfassung

  • Spesen beachten. Vor einer Auslandsüberweisung bei der Bank nach den Kosten erkundigen. Ein Bargeldtransfer kommt relativ teuer.
  • Günstige EU-Standardüberweisung. Gleiche Spesen wie bei Inlandsüberweisung. Für Eurobeträge in EU- und EWR-Staaten. Oft spezielle Formulare nötig.
  • Heikle Bargeldtransferdienste. Beim Onlineshopping nie per Western Union oder MoneyGram bezahlen. Geld nur an Personen schicken, die man persönlich kennt.

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