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Banken, Zinsen, Konten - Hier riecht´s nach Gier

Auch andere Banken haben schöne Konten ... - "Kunde König“, ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck
Alois Grasböck

Es ist gar nicht so lang her, da galt "Bank" als anderes Wort für "sehr seriös". Die Banken eröffneten in praktisch jedem Dorf Filialen und besetzten diese mit freundlichen Angestellten, die am Weltspartag Geschenke verteilten. Das war nett, und die Menschen verziehen ihnen, wenn die eine oder andere Filiale nicht gerade eine Wohltat für das Ortsbild war.

Milliarden in den Sand gesetzt

Doch dann verdüsterte sich das Bild zusehends. Man hörte von Banken, die Milliarden in den Sand gesetzt haben, und man hörte von Bankleuten, die aberwitzig hohe Gehälter kassierten. Bald wurde klar, dass nicht nur die faulen Kredite zum Himmel stinken, sondern auch die zügellose Gier diverser Finanzleute. Kein Wunder, dass in vielen Köpfen die Grenzen zwischen Banker und Abzocker verschwimmen. Sicher besteht die Finanzwelt bei Weitem nicht nur aus Größenwahnsinnigen, Hasardeuren und Unfähigen, aber das Misstrauen ist groß und verständlich.

Für wen arbeitet das Geld?

Alle, die unschuldig ins schiefe Licht geraten sind, können sich bei denen bedanken, die den guten Ruf ruiniert haben. Die Steuerzahler müssen viel Geld für kaputte Banken zahlen, und was ihnen bleibt, landet zumeist auch bei einer Bank, aber wenigstens auf ihrem eigenen Konto. Einst gab es die Redewendung, man solle "das Geld arbeiten lassen", doch davon kann keine Rede mehr sein. Für die Sparer arbeitet das Geld nicht mehr! Es schrumpelt bei winzigen Zinsen zusammen, während die Kaufkraft entweicht wie die Luft aus einem defekten Autoreifen. Arbeitet Geld gar nicht mehr? Doch, es zeigt durchaus Muskeln, aber für die Banken.

"Hier riecht‘s nach Gier – nicht mit mir!"

Sobald jemand sein Konto überzieht, bläst sich der Zinsfuß brutal auf ein Vielfaches auf und kickt den Kontobesitzer zusätzlich ins Minus. Theoretisch könnte man sich mit dem Gedanken trösten, dass Banken, die auf diese Weise viel verdienen, wenigstens nicht vom Staat gerettet werden müssen. Aber so duldsam möchte man doch nicht sein. Besser ist es, im Fall des Falles zu sagen: „Hier riecht‘s nach Gier – nicht mit mir!“ Nicht jeder Überzieher muss sein, und andere Banken haben auch schöne Konten.

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