- Sportbrillen sind nicht nur ein Modegag
- Die meisten schützen gut gegen UV-Strahlen und Schläge
- Mängel bei Handhabung und Kratzfestigkeit
Schutz vor Sonne, Wind, Fremdkörper
Sportbrillen sind keine reine Schönwetterausrüstung. Sie sollen die Augen nicht nur vor Sonnenstrahlen schützen, sondern auch vor dem Fahrtwind oder Fremdkörpern, seien es Staub, Insekten oder ein Ast, der einem z.B. bei einem Mountainbike- Ritt ins Gesicht schlägt. Und schließlich können helle Scheiben (vor allem in den Farben gelb/orange) eine aufhellende Wirkung haben, was bei Nebel oder diffusem Licht von Vorteil ist. Sportbrillen eignen sich grundsätzlich für jede Sportart, ob Laufen, Radfahren, Bergsteigen, ob Wasser- oder Ballsport. Die Anforderungen mögen unterschiedlich sein, aber gute Brillen sollten bei keinem Kriterium schlecht abschneiden.
Fast alle sind sicher
Erfreuliches Ergebnis des Tests, bei dem 13 Modelle auf Herz und Nieren geprüft wurden: Sowohl bei der Schlagfestigkeit als auch beim UV-Schutz gab es (fast) keinen Grund zur Klage. Egal ob Hochpreismarke oder Billigmodell – die Brillen erfüllten die Ansprüche in Bezug auf Sicherheit und Haltbarkeit zu unserer Zufriedenheit. Bis auf eine Ausnahme haben alle Brillen den Schlagtest ohne Bruch bzw. Durchdringung des Glases überstanden. Dabei wurde ein Fallpendel mit einer Kraft von bis zu 1,3 Kilonewton auf einen Prüfkopf mit darauf befestigter Brille geschlagen. Im schlimmsten Fall blieb eine Delle zurück. Nur die polarisierenden dunkelgrauen Gläser der Casco SX-20 gingen beide zu Bruch.
Polycarbonat-Gläser
Grundsätzlich halten die Brillen also wohl jedem Ast stand. Mit ausschlaggebend dürfte das verwendete Material der Brillengläser sein. Alle sind aus Polycarbonat, das hart und schlagfest ist. Das weiche Polyacryl hingegen wäre weit weniger gut geeignet. Unabhängig vom verwendeten Material erwiesen sich die Brillen allerdings als anfällig gegen Schläge von der Seite (nicht bewertet); da wird die Brille häufig weggeschleudert, es sei denn, sie wird mit einem Gummiband befestigt.
UV-Schutz ist kein Thema
Alle Brillen absorbieren UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 380 Nanometer (nm) und erfüllen damit die bestehende Norm. Augenärzte empfehlen zur Vorsicht die vollständige Absorbierung bis 400 nm. Auch hier hielten noch die meisten Gläser mit. Die dunklen Scheiben sowieso; nur die klaren Gläser von vier Modellen, darunter auch Testsieger Adidas, boten keinen hundertprozentigen UV-Schutz. Aber das ist kein arger Mangel, da klare Gläser nur in der Dämmerung getragen werden sollten. Das sichtbare Licht (400 bis 780 nm) wird unterschiedlich stark gefiltert; die getesteten dunklen Scheiben lassen bis zu 33 Prozent des Lichts durch, die klaren 90 bis 94 Prozent. Nachteil: Einige Hersteller bieten keine klaren Gläser an bzw. haben keine solchen im mitgelieferten Set, sondern nur hell getönte, die doch weit weniger Licht durchlassen.
Auf die Beurteilung hat das keine Auswirkungen. Die individuellen Bedürfnisse sind da zu unterschiedlich, um Regeln aufstellen zu können. Was für Sie richtig ist, können Sie selbst feststellen: Wenn bei Gegenlicht die Augen schmerzen, dann ist das Brillenglas nicht dunkel genug. Haben Sie bei diffusem Licht Schwierigkeiten, Bodenunebenheiten oder dunkle Gegenstände zu erkennen, sollten Sie darauf achten, ob klare Gläser im Set vorhanden sind.