Wir haben nach Abschluss des Tests auch noch die Stifte Leon von Hofer unter die Lupe genommen. Schreibqualität und Tinte sind in Ordnung. Unsere Tester entdeckten aber auch gefährliche Schwermetalle.
Mit Blei und Chromat belastet
Als wir die Fasermaler für unseren großen Test einkauften, hatte Hofer gerade keine Filzstifte im Angebot. Wenig später wurden unsere Tester allerdings fündig. Der Diskonter verkaufte in einer Aktion Leon Fasermaler Dick + Dünn, die 10er-Packung zu 99 Cent. Wir haben das Produkt getestet, leider stießen wir auch hier auf Schwermetalle.
Gute Schreibqualität
Wie bei allen anderen untersuchten Stiften gibt es an der Tinte nichts zu beanstanden. Die Farben selbst sind frei von Schwermetallen und organischen Lösungsmitteln. Ebenfalls keinen Anlass zur Kritik gibt die Schreibqualität. Im Dauertest konnten die Hofer-Fasermaler durchwegs bestehen und erhielten die Note „gut“. Die Farben erwiesen sich dabei nicht nur als brillant, sie ließen sich auch noch gut aus Textilien auswaschen. Abstriche sind bei der Bruchfestigkeit der Stifte zu machen. Bereits bei relativ geringer Belastung treten an den Hüllen Risse auf. Dies führt zu einem rascheren Austrocknen der Stifte.
Gift im Stift
Dennoch hätten die Stifte insgesamt eine positive Bewertung erhalten, dazu noch mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Zur Abwertung auf unsere schlechteste Note „nicht zufriedenstellend“ kam es, weil wir auch beim Hofer-Produkt Leon auf gefährliche Gifte stießen. In der Hülle des orangefarbenen Stiftes fanden unsere Tester Blei und Chromat. Derartige Substanzen sind gesundheitsgefährdend und haben in Filzstiften absolut nichts verloren.
Gefährdung durch ChromVI
In ihren Stellungnahmen berufen sich die Anbieter der Produkte, in denen wir das gefährliche Gift (Chromat) ChromVI gefunden haben, auf die Spielzeugnorm (ÖNORM EN 71). Die Norm, so wird unisono betont, werde eingehalten. In einigen Reaktionen behaupten die Hersteller, dass der Gesamtgehalt an Schwermetallen für die gesundheitliche Bewertung von Kunststoffen irrelevant sei, eine gesundheitliche Gefährdung sei völlig ausgeschlossen.
Spielzeugnorm: kein Grenzwert für ChromVI
Wir stellen fest: Die aktuell gültige Spielzeugnorm legt keinen Grenzwert für ChromVI fest. Die überarbeitete und bereits beschlossene Spielzeugnorm sieht sehr wohl einen Grenzwert für Chromat vor. Dieser tritt 2013 in Kraft. In weiteren Untersuchungen konnten wir zudem zeigen, dass das Chromat aus dem Kunststoff im Magen (saures Milieu) gelöst wird. Damit ist ChromVI bioverfügbar. Unsere Messungen haben zudem ergeben, dass der ab 2013 gültige Grenzwert für ChromVI in allen betroffenen Stiften deutlich überschritten wird.