Heimische Ware oder Import? Woran erkennt man die Herkunft? Wann werden die Bäume geschnitten und welche halten am längsten? Gibt es "Bio“-Bäume? - Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen.
Woher kommen Christbäume und wann werden die Christbäume, die im Dezember zum Verkauf angeboten werden, tatsächlich geschnitten
In Österreich werden pro Jahr mehr als 2 Millionen Christbäume verkauft. 20% davon stammen aus nicht-österreichischer Produktion. Sie werden vor allem aus Dänemark eingeführt, es gibt aber auch Importe aus den benachbarten neuen EU Mitgliedsstaaten. Manche heimische Christbaumproduzenten haben günstige Anbauflächen in den Nachbarländern gepachtet oder gekauft, um dort kostengünstiger zu produzieren.
Die Tendenz geht aber derzeit wieder in die andere Richtung: Man will wieder vermehrt heimische Bäume als Weihnachtsbäume im Wohnzimmer bewundern.
Der große Unterschied der Importchristbäume (vor allem aus dem Norden) ist der wesentlich frühere Erntezeitpunkt. Die Bäume aus Dänemark (meist Tannen) werden schon im Oktober geschnitten und dann in den Verteilzentren im Kühlhaus gelagert, ehe sie im Dezember zum Verkauf angeboten werden. Die heimischen Bäume werden hingegen zum größten Teil erst unmittelbar vor dem Verkauf abgesägt.
Woran erkennt man, ob ein Christbaum ein heimischer ist?
Es gibt zwar kein offizielles „Österreich-Siegel“ für Christbäume, jedoch haben fast alle Bundesländer eigene Christbaumschleifen, die auf Christbäume aus Österreich einsehbar sind. Für Bio-Christbäume gibt es zwar bereits EU-Anbau- Richtlinien, aber ebenfalls noch keine offizielle Zeichen. Sehr wohl aber sollte jeder Bio-Produzent ein Biozertifikat vorweisen können. Bio-Christbaumerzeuger verzichten auf chemische Herbizide (Unkrautvernichter) und Pflanzenschutzmittel (Insektizide, Fungizide, etc.), sie unterliegen, ähnlich wie beim Bioobst- und Gemüseanbau, der strengen Aufsicht der Kontrollorgane.
Behalten Mondphasen geschnittene Christbäume ihre Nadeln länger?
Man möchte nicht glauben, wie viele Bäume angeblich „nach Mondphase“ geschnitten wurden. Aber es ist offensichtlich einerlei: In einem Versuch am Bundesamt für Wald wurden zu unterschiedlichen Zeiten (Lostage, Nichtlostage) Bäume (Tannen und Fichten) geschnitten und in einem kühlen Keller längere Zeit aufbewahrt. Das Ergebnis zeigte in Bezug auf den Schnittzeitpunkt keine messbaren Unterschiede. Eines zeigte sich jedoch deutlich: Tannen verlieren Ihre Nadeln später als Fichten, am schnellsten verliert unsere heimischen Fichte ihre Nadeln.
Wie erkennt man, ob ein Christbaum "frisch" ist?
Frische Christbäume erkennt man an der intensiven Grünfärbung der Nadeln und bei Tannen daran, dass sie geschmeidig weich sind, sich also ohne größeren Widerstand biegen lassen. Eine fahlere Färbung und spröde, trocken wirkende Nadeln, die beim Biegen einen gewissen Widerstand leisten oder gar brechen sind schon trocken und können vorzeitig abfallen. Vorsicht bei Blaufichten, deren Färbung ist blau-weißlich. Alle gelb oder bräunlich verfärben Nadeln sind krank und können ebenfalls vorzeitig abfallen. Bei biologisch gezogenen Chrístbäumen finden sich natürlich gelegentlich da und dort verfärbte Nadeln, die mancher wohl gerne toleriert, wenn dafür der Baum weitgehend frei von Pflanzenschutzmitteln großgezogen wurde.
Tests zum Prüfen der "Baumfrische"
Mit einfachen „Tests“, wie sie auch von der ARGE Weihnachtsbaum empfohlen werden, lässt sich überprüfen ob ein Baum bzw. seine Nadeln frisch sind.
Schütteltest: Den Baum kräftig schütteln oder auf den Boden aufstampfen. Ein frischer Baum verliert keine Nadeln oder maximal wenige Nadeln im inneren, unteren Kronenbereich.
Streichtest: Ast mit der Hand umfassen und innen nach außen über die Nadeln streichen. Der frische Baum behält seine Nadeln.
Kratztest: Ein kleines Stückchen Rinde abkratzen. Der darunterliegende Bast und das Holz eines frischen Baums sind noch feucht.
Kann man das Austrocknen verlangsamen?
Das vorzeitige Austrocknen kann man durch folgende Maßnahmen verlangsamen. Zum einen wirken ein möglichst später Erwerb des Baumes und eine Lagerung in einem kühlen und eventuell dunklen Umfeld (Keller, im Freien) einem raschen Austrocknen entgegen. Zum anderen kann ein Christbaumständer bei dem der Stamm im Wasser steht, ebenfalls das Austrocknen verzögern. Der Christbaum kann über den Stamm auch im abgeschnittenen Zustand noch Wasser in die Äste transportieren. Dazu sollte der äußere Holzmantel des Stammfußes weitgehend unbeschädigt sein und um einige Zentimeter gekürzt werden. Nicht vergessen, regelmäßíg Wasser nachzufüllen. Steht der Christbaum nahe der Heizung, verkürzt das seine Lebensdauer.