Schmerzen für Groß und Klein
Wenn Kleinkinder Radfahren lernen, geht das häufig nicht ohne Schrammen für die Kleinen – oder Rückenschmerzen für die erwachsenen Begleiter ab. Denn wer ein Kind auf einem Kinderfahrrad stützen will, kann dies am ehesten damit zu erreichen versuchen, dass er das Rad am Sattel festhält. Und dazu muss man sich tief hinunterbeugen, was nun einmal den Rücken belastet. Alternative wäre, das Kind an einem Arm oder am Kragen zu fassen, was aber die Bewegungsfreiheit stark beeinträchtigt.
Ärmellose Weste mit Haltegriff
Nun hat der niederländische Fahrradausstatter AGU sein Produkt BikyBiky auf den Markt gebracht, mit dem alles leichter gehen soll. Es handelt sich um eine verstellbare, ärmellose Weste mit einem robusten Griff auf der Rückenseite; mit diesem Griff kann das Kind während des Fahrens im Gleichgewicht gehalten werden. Die Weste ist für Kinder zwischen vier und sieben Jahren geeignet. In der Praxis hat sich die Lernhilfe recht gut bewährt. Man hat keine Schwierigkeiten, ein Kind rechtzeitig aufzufangen, wenn es zur Seite kippt. Und auch bei schnellerem Fahren hat ein Erwachsener kein Problem, mitzulaufen. Allerdings sollte man darauf achten, den Griff nicht zu fest zu fassen. Denn dann verlässt sich das Kind auf die Stütze und lernt nicht, das Gleichgewicht zu halten. Daher ist es empfehlenswert, die Hand in der Griffschlinge nicht zu schließen, sondern nur locker zu halten – wenn das Kind zu kippen droht, kann man es immer noch auffangen.
Richtig angewendet, könnte BikyBiky zu schnelleren Lernerfolgen führen als das Fahren mit Stützrädern. Denn diese verleiten Kinder zu sehr, sich auf sie zu verlassen, sodass der Gleichgewichtssinn nicht ausreichend trainiert wird. Laufräder dagegen, bei denen das Kind mit beiden Beinen mitlaufen muss, scheinen immer noch die beste Methode zu sein, um die Bewegung auf einem Rad zu erlernen.
Um 19,90 Euro im Fahrrad-Fachhandel erhältlich
Die BikyBiky-Weste kostet 19,90 Euro und kann überall dort im Handel bestellt werden, wo es AGU-Produkte gibt. Also weniger bei den großen Sporthandelsketten, eher im Fahrrad-Fachhandel (Infos: strudler.agu@a1.net ). Noch ein Makel sei erwähnt: Die Warnhinweise auf der Weste gibt es (derzeit) nur in niederländischer Sprache.