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Rapsöl und Sonnenblumenöl: Warenkunde - Für fast alle Fälle

Ob raffiniert oder kalt gepresst: Raps- und Sonnenblumenöl sind die Allrounder unter den Pflanzenölen. Was sie gemeinsam haben und wo sie sich unterscheiden.

Der langjährige Antifett-Feldzug hat vorläufig ein Ende. Fette, so die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft, sind weit weniger problematisch als bisher angenommen. Trotzdem sollten nach wie vor maximal 30 Prozent der täglichen Energiezufuhr aus Fetten bestehen.

Ideales Fettsäuremuster, Vitamin E

Und pflanzliche Fette und Öle bleiben aufgrund ihres Fettsäuremusters (Verteilung von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren) die bessere Wahl.

Besonders punkten kann hier Rapsöl mit seiner geradezu idealen Zusammensetzung. In Sonnenblumenöl steckt dagegen deutlich mehr Vitamin E als in allen anderen Pflanzenölen. Im Folgenden finden Sie, was diese beiden Öle können und wo die Unterschiede liegen.

Lesen Sie außerdem unseren Rapsöl und Sonnenblumenöl - Glänzendes Ergebnis.

Rapsöl

Rohstoff: Saat

Rapsöl wird aus Rapssaat hergestellt. Der strahlend gelb blühende Raps, eine krautige Pflanze, erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 150 Zentimetern. Nach drei bis fünf Wochen, je nach Witterung, ist die Rapsblüte vorbei und es bilden sich Schoten mit unzähligen Samen. Im Juli, wenn die Körner schwarz werden und in der Schote rascheln, ist der Raps reif und Mähdrescher ernten die Felder ab. Nach einer Zwischenlagerung im Silo werden die kleinen Rapssamen in der Ölmühle gereinigt, gepresst, gefiltert und als Speiseöl in Flaschen abgefüllt.

Viele ungesättigte Fettsäuren

Von allen Pflanzenölen hat Rapsöl das beste Fettsäuremuster. Es enthält den höchsten Anteil an Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure), aber auch viel Linolsäure (Omega-6-Fettsäure). Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst bilden kann. Mindestens genauso wichtig wie der Anteil ist auch das Verhältnis dieser Fettsäuren zueinander. Die Gewichtung von Omega-6 zu Omega-3 sollte nicht mehr als 5 : 1 betragen. Mit 2,5 : 1 liefert Rapsöl einen geradezu idealen Wert.

Besser zum Braten

Raffiniertes neutral schmeckendes Rapsöl hat einen hohen Rauchpunkt und ist hitzestabil bis über 200 Grad C. Es eignet sich daher hervorragend zum Braten, Backen und Frittieren. Kalt gepresstes Rapsöl verträgt weniger Hitze, der Rauchpunkt liegt hier bei etwa 130 Grad C. Es kann trotzdem eingesetzt werden, beispielsweise zum Marinieren von Fleisch. Das Fleisch muss dann aber schonender gebraten werden. Kalt gepresstes Rapsöl hat einen kräftigen Geschmack. Es eignet sich als Würzöl für kalte Speisen und Rohkostgerichte. Seine nussige Note verleiht Salaten und Dips ein besonderes Aroma.

Sonnenblumenöl

VKI-Tipps

  • Dunkel und kühl. Raps- und Sonnenblumenöl am besten dunkel und kühl lagern. So hält es sich 12 bis 18 Monate. Sonnenlicht fördert die Oxidation des Öls und lässt es schneller ranzig und damit bitter und ungenießbar werden.
  • Ab in die Kälte. Kalt gepresstes bzw. natives Öl im Kühlschrank aufbewahren. Am besten innerhalb von vier bis sechs Wochen aufbrauchen. Raffiniertes Öl muss nicht gekühlt werden, braucht aber Lichtschutz.
  • Unbedingt testen. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, müssen die Öle nicht gleich entsorgt werden. Flasche öffnen, riechen und kosten. Nur so lässt sich herausfinden, ob das Öl bereits ranzig ist. Auch ein modriger Geruch ist ein Warnsignal.

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