Geräucherter Lachs, Forelle oder Saibling? Vor allem in der kalten Jahreszeit ist Räucherfisch ein beliebter Leckerbissen, den es auch im Supermarkt und beim Diskonter zu kaufen gibt.
Schnell noch Fisch einkaufen, bevor der Fasching vorbei ist. Doch sind geräucherter Lachs & Co hygienisch einwandfrei? Halten die Produkte so lange, wie per Mindesthaltbarkeitsfrist versprochen? Wir wollten es genauer wissen und kauften in Supermärkten, bei Diskontern und in Biomärkten Räucherfisch ein. Insgesamt 30 Proben (20 Lachs, 7 Forelle, 3 Saibling) landeten in unseren Einkaufswagen. Mit Ausnahme einer Probe Räucherlachs, die offen bei Merkur angeboten wurde, waren sämtliche Produkte verpackt.
Wichtiges für die Haltbarkeit
Fisch ist heikel, er verdirbt rasch. Penible Hygiene bei der Herstellung und lückenlose, ausreichende Kühlung sind für seine Haltbarkeit wesentlich. Das gilt auch für geräucherten Fisch. Bei verpackter Ware sind entsprechende Lagerhinweise am Etikett Pflicht.
Lagertemperaturen überprüft
Wir überprüften in den Geschäften, ob die von den Herstellern empfohlenen Lagertemperaturen eingehalten werden. Dafür wurde die Temperatur in den Kühlvitrinen, aber auch die der Proben selbst mit Infrarot gemessen. Das Ergebnis: Bei fünf Proben (offener Räucherlachs/Merkur, Labeyrie Alaska Wildlachs/Billa, Bella Mare Gravad Lachs/Merkur, Lax Kallrökt/Ikea und Alpenlachs Seesaibling/Merkur) waren die Temperaturen der Produkte zu hoch; sie waren wärmer gelagert, als auf der Packung empfohlen. Prompt wurden bei diesen Proben im Labor höhere Keimgehalte festgestellt, der Labeyrie Alaska Wildlachs ausgenommen.
Überraschend und nicht nachvollziehbar: Die auf den Etiketten empfohlenen Lagertemperaturen sind alles andere denn einheitlich. Die Empfehlungen klaffen teilweise sogar beträchtlich auseinander: Je nach Hersteller sind auf den Verpackungen Lagertemperaturen ab –1 Grad bis hin zu +7 Grad Celsius angegeben. Für Konsumenten komplett unverständlich. Wir raten Fischliebhabern jedenfalls, Räucherfisch möglichst rasch nach dem Kauf zu essen. Umso mehr, als viele Haushaltskühlschränke eher auf höhere Temperaturen (über +4 Grad) eingestellt sind.
Lesen Sie außerdem zu diesem Thema: Test: Räucherfische 6/2022 Lachsproduktion 2/2013, Zuchtfisch 1/2012, Gen-Lachs 8/2011, Test: Räucherlachs 2/2010 sowie unsere Thunfisch-Tests: Test: Thunfisch 11/2010 und Ethik-Report: Thunfisch 11/2010