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Pizzaservice - Pronto, per favore!

  • Wartezeit zwischen 30 und 60 Minuten
  • Auf dem Weg geht einiges an Qualität verloren
  • Zustellgebühren und Mindestbestellmengen erhöhen den Preis

Direkt aus dem Ofen

Klar, am besten schmeckt die Pizza beim Italiener, direkt aus dem Holzofen. Ist jedoch ein Match zwischen Real Madrid und Juventus Turin angesagt, so ist es bequem, wenn die lukullische Köstlichkeit gleich in Nähe des TV-Gerätes konsumiert werden kann. Dann muss ein flotter, freundlicher, flinker Pizza-Service her. Aus dem TV der Nervenkitzel, vom Pizza-Zusteller der Gaumenkitzel.

Knusprig soll sie sein. Der Teig nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick. Und perfekt belegt: nicht zu üppig, aber auch nicht zu spartanisch. Womit arme Neapolitaner einst ihren Hunger stillten, das erfreut sich heute großen kulinarischen Zuspruchs: Pizza in allen Variationen – von vegetarisch bis maritim, von klassisch bis fantasievoll. Seit der Amerikanisierung des runden Fladens Anfang des 20. Jahrhunderts haben findige Geister die Entdeckung gemacht, dass die neapolitanische Nationalspeise auch drive-in- und hauszustellungstauglich ist.

Selten sehr schlecht

In unserem Test haben wir 5 Zusteller – Pizzerias und Pizza-Zustelldienste – in Innsbruck und 15 in Wien unter die Lupe genommen und jeweils drei verschiedene Pizzas (eine Cardinale oder mit Schinken belegte, Tunfisch und vegetarisch) getestet. Eines vorweg: Die Pizza, die man ins Haus bestellt, bietet meist nicht den Genuss, wie man ihn vom Italiener ums Eck kennt. Qualitätsabstriche sind schon aufgrund der Zustellung einzukalkulieren. Bei unserem Test schnitten einige Zusteller sehr gut ab, andere wieder unterboten den Durchschnitt mit matschigem Belag und zähem, kaltem Boden.

Manchmal 30 bis 60 Minuten warten

Dafür entschädigt auch ein freundlicher Service kaum. Auch nicht für eine zu lange Wartezeit: Etwa 30 Minuten bis zu einer Stunde ist bei Zustelldiensten durchaus üblich. Bei Da Marione in Innsbruck jedoch wurde die Zustellung in 30 bis 40 Minuten versprochen, geliefert wurde nach einer Stunde und 10 Minuten. Bei Il Dottore, Innsbruck, hatte man auf eine der bestellten Pizzas vergessen, sie wurde aber binnen 22 Minuten nachgeliefert.

Don Alberto und Hallo Pizza vorne

Die Renner unter den Hauszustellungs-Pizzas wurden von Don Alberto (sieht gut aus, dünn, schöner Schinken, aber etwas fett) und Hallo Pizza in Wien (vom Teig her die beste, saftig, frischer Brokkoli, frische Champignons) geliefert. Unsere Tester waren sich einig, dort wieder zu bestellen. Auch die Zugaben wie eine Flasche Rotwein bei Don Alberto oder Gutscheine und zwei Liter Cola bei Hallo Pizza sind nette Service-Ideen. Ein Service, den nicht alle „draufhaben“, aber immerhin 12 von 20 Zustellern liefern bei größeren Bestellmengen kleine Geschenke mit (von Servietten bis zur Flasche Wein).

Sehr gut fiel das Urteil der Tester für die Pizzas bei Nemati’s Pizza und Prendi Pizza in Innsbruck aus. "Gut" beliefert wurden wir von einer ganzen Reihe von Diensten. Von der Liste der potenziellen Zusteller strichen die Tester jedoch die Pizzeria Vesuvio (matschiger Teig und Auflagen, langweilig; zwei von drei Stück hatten einen so dünnen Boden, dass dieser in der Mitte durchriss) und die Pizzeria Lisa in Wien (zäher Teig, zu salzig, farblos, Champignons aus der Dose). Selbst die mitgelieferte Flasche Weißwein konnte nicht über die kulinarische Enttäuschung hinwegtrösten.

Wer Single ist, hat es mit dem Pizza-Service oft schwer. Viele der Wiener Dienste rücken erst bei einem Mindestbestellwert von durchschnittlich 8 bis 9 Euro aus. Wer sich also für eine vegetarische Pizza entscheidet, muss wohl oder übel noch ein Tiramisu dranhängen, damit er beliefert wird. Manche kommen zwar auch für Kleinbestellungen ins Haus, heben aber eine Zustellgebühr von 1,50 bis 3,50 Euro ein. Wenn die Bestellsumme ein bestimmtes Ausmaß erreicht (zwischen 8 und 15 Euro), entfällt bei einigen die Gebühr.

Die Preise für Pizzas bewegen sich bei der günstigsten Sorte – der Cardinale – zwischen 5,50 (Vesuvio) und 8 Euro (Pizzeria Lisa, beide Wien). Eher teuer sind Pizza Mann und Pizza Flitzer. Bezogen auf 100 Gramm Gewicht kostet die günstigste Pizza unseres Tests 85 Cent (Presto-Presto, Wien). Die teuersten sind die vegetarischen Pizzas, die auch am üppigsten belegt sind. Die Größe der Pizzas war durchwegs in Ordnung. Kritik gebührt dem Teig: Er ist oft zäh, was höchstwahrscheinlich eine Folge des Transportes ist. Nur wenn die Pizza eine Temperatur von 60 Grad hatte, erhielt sie ein "sehr gut".

Eines steht fest: Die ultimative Pizza gibt es nicht. Geschmäcker sind verschieden. Pizzas auch. Wer sich daher kulinarische Enttäuschungen ersparen will, sollte den Pizza-Zustelldienst mit Bedacht und in Ruhe auswählen. Oder, wenn der Hunger schon massiv zugeschlagen hat, doch lieber in die Pizzeria ums Eck pilgern.

Auf Belag achten - Pizza kann fett und üppig sein

Keine Diätkost. Selbst vegetarische Pizzas sind oft Kalorienbomben. Käse oder frittiertes (!) Gemüse als Auflage ergeben eine allzu üppige Mahlzeit. Interessant ist es, auch einen Blick auf den Belag selbst zu werfen: Oft enthält er Billiges wie Mais, Tiefkühl-Gemüsemischungen und Champignons aus der Dose.

Wer kalorienbewusst is(s)t, sollte die Pizza am besten mit jemandem teilen und frischen Salat dazubestellen. Auf Pizza Quattro Formaggi (Käse ist sehr fett) oder Salami überhaupt verzichten.

So haben wir getestet

  • Im Test: 15 Pizzaservices aus Wien und 5 aus Tirol. Bestellt wurden jeweils 3 Pizzas: Cardinale, Tunfisch und eine vegetarische.
  • Bestellung, Zustellung. Untersucht wurden Wartezeit und Freundlichkeit.
  • Bewertung der Pizza. Erhoben wurden Temperatur, Aussehen, Geschmack, Geruch, Konsistenz, gesamtes Gewicht und jenes der Hauptzutaten. Ferner Verpackung, Preis und Zusatzleistungen. Erstellung einer Übersicht über das Preis-Leistungs-Verhältnis. „Wieder bestellen“: Die Testperson gab an, ob sie bei dem jeweiligen Dienst wieder eine Pizza bestellen würde.
  • Geruch und Geschmack. Die Verkostung erfolgte nach dem üblichen Schema.

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