Nur zwölf Betriebe machten mit
Wenig auskunftsfreudig.
Obwohl in der Biererzeugung
Umweltbelastungen relativ gering sind, waren viele Brauereien nicht bereit, sich
an unserem ökosozialen Unternehmenstest zu beteiligen. Nur 12 von 26 Brauereien
zeigten sich in allen drei Bereichen – Umwelt, Soziales und Information –
auskunftsfreudig. Die Hubertus-Brauerei vermied Angaben zum Thema Soziales. Die
Brau-Union wollte über ihre einzelnen Braustandorte keine Informationen nach
außen dringen lassen und bestand auf einer zentralen Beantwortung. Die Bewertung
des Konzerns Brau-Union kann somit nicht auf die einzelnen Standorte umgelegt
werden und lässt keinen direkten Vergleich mit anderen Brauereien zu. Acht
Bierfirmen haben eine Teilnahme am Ethik-Test überhaupt rundweg abgelehnt. Sie
werden wissen, warum.
Hohe Standards.
Diejenigen Brauereien jedoch, die bereit
sind, der Öffentlichkeit in Sachen Ethik Rede und Antwort zu stehen, können
bereits auf recht hohe Standards verweisen: Die drei Ethik-Kreise symbolisieren,
dass der betreffende Betrieb mehr als die Hälfte aller Kriterien erfüllt. Am
leichtesten tun sich die Brauereien offensichtlich mit offenem
Informationsverhalten: Mit Kriterien wie großzügige Kennzeichnung,
Kundenzufriedenheit, Qualitätssicherung etc. können die meisten punkten.
Deutlich schwächer ist dagegen das soziale Verhalten ausgeprägt.
Die Spitzenreiter.
Insgesamt am besten schneiden die drei
Brauereien Wurmhöringer, Hirter und Murauer ab (sie erhielten vier
Ethik-Kreise). Die kleine Privatbrauerei Wurmhöringer mit elf Mitarbeitern hat
zwar keinen Betriebsrat, trotzdem kommt sie auf eines der besten Ergebnisse im
Sozialbereich (ausschlaggebend: Beschäftigung eines Behinderten, Gleichstellung
von Teilzeitbeschäftigten). Hirter punktet beispielsweise mit einem
fortschrittlichen Abfallkonzept und in Sachen Familienfreundlichkeit. Die
Brauerei Murau schließlich ist die einzige, die mit dem Umweltzeichen
ausgezeichnet wurde: für ihr ausgereiftes Mehrwegsystem mit möglichst geringem
Wasser- und Energieverbrauch bei Reinigung und Abfüllung der Flaschen.
Der Test Unternehmens-Ethik Brauereien wurde vom Institut für Agrarökonomik
der Universität für Bodenkultur Wien durchgeführt (poechtrager@mail.boku.ac.at).
Dabei wurden Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und
Informationsoffenheit berücksichtigt. Die Prozentangaben besagen, in welchem
Ausmaß die Kriterien erfüllt wurden.