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Sekt - Die Besten zum Anstoßen

Weihnachten, Silvester und andere Feste – gibt es etwas zu feiern, darf ein Glas Sekt nicht fehlen. Wir haben 26 Schaumweine verkostet und im Labor untersucht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Diese Schaumweine finden Sie im Test:

SEKT

  • Baronesse
  • Goldeck Grüner Veltliner
  • Henkell
  • Henkell Limited Edition
  • Herzog Alba
  • Hochriegl
  • Kattus
  • Klostersekt
  • Kupferberg Gold
  • MM extra
  • Premium Gutssekt
  • Ritter
  • Rittsteuer
  • Römer Krönung
  • Schloss Kronfels Jahrgangssekt 2016
  • Schlumberger Sparkling
  • Söhnlein Brillant
  • Szigeti Welschriesling Klassik
  • Wein & Co Grüner Veltliner

SEKT ROSÉ

  • Henkell
  • Hochriegl
  • Kupferberg Gold
  • MM extra
  • Schlumberger

SONSTIGE

  • Hillinger Secco
  • Inführ Österreich Gold

Die Testtabelle informiert über: Süßegrad, Zusammensetzung (Alkohol, Gesamtzucker, Saccharose, Gesamte schwefelige Säure), Expertenverkostung, Laienverkostung und Kennzeichnung. - Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


26 Produkte im Test

Nachdem unser letzter Sekt-Test schon wieder einige Jahre zurückliegt (Sekt - Ein echter Knaller), war es für uns an der Zeit, nachzusehen, wie es aktuell um die Qualität des prickelnden Getränks bestellt ist. Für unseren Test erstanden wir besonders häufig verkaufte Schaumweine der Geschmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut in Supermärkten und bei Diskontern, in einem Bio-Supermarkt und in einem Shop einer Weinhandelskette. Letztendlich waren insgesamt 26 verschiedene Proben in unserem Einkaufswagen gelandet.

Hauptsächlich klassischer Sekt

Bei den meisten Testkandidaten handelte es sich um klassischen Sekt, fünf waren Sekt Rosé. Zwei Proben, Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold, wurden zwar im Handel als Sekt beworben und angeboten, sind aber keiner. Inführ Österreich Gold mit Goldflitter ist streng genommen ein aromatisiertes weinhaltiges Getränk, Hillinger Secco ein österreichischer Schaumwein, bei dem zugesetzte Kohlensäure für das Prickeln im Glas sorgt (Frizzante).

Preise vergleichen

Eine Flasche klassischer Sekt für unseren Test kostete zwischen 2,99 € (Schloss Kronfels, Herzog Alba, Römer) und 14,99 € (Schlumberger Sparkling brut). Für Sekt Rosé bezahlten wir 5,49 € (MM extra) bis 14,99 € pro Flasche (Schlumberger Rosé brut), Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold kamen auf je 11,49 €.

Im Labor analysiert

Im Labor analysiert

Die eingekauften Proben wurden im Labor analysiert. Gleich vorweg: Die Unter­suchungsergebnisse waren großteils tadellos. An der Zusammensetzung der meisten Proben gab es nichts auszusetzen.

Alkoholgehalt

Bei Schaumwein muss der Alkoholgehalt auf der Flasche angegeben sein. Bei fünf Produkten ergab die Analyse Abweichungen zwischen deklariertem und analysiertem Alkoholgehalt. Goldeck Grüner Veltliner Sekt, Henkell Sekt, Baroness Sekt und Hillinger Secco hatten einen geringeren Alkoholgehalt als angegeben, Szigeti Welschriesling Klassik einen höheren. Unter Berücksichtigung der Messunsicherheit und der erlaubten Toleranz entsprachen aber alle diese Proben noch den rechtlichen Vorgaben.

Gesamtzuckergehalt

Bevor der Sekt in Flaschen gefüllt wird bzw. die Sektflaschen für den Verkauf verschlossen werden, wird zum Einstellen der Sektsüße die Versanddosage (in Wein gelöster Zucker, Traubensaft oder Süßwein) zugegeben. Bei Sekt mit dem Süßegrad brut ist ein Gesamtzuckergehalt bis zu 12 g pro Liter erlaubt, bei extra trockenem Sekt zwischen 12 g und 17 g/l und bei trockenem Sekt zwischen 17 g und 32 g/l. Der maximal zulässige Zuckergehalt war nur bei einem Produkt (Baronesse extra trocken) überschritten. Die Abweichung war zwar gerade noch im Rahmen des Zulässigen, doch einige als „trocken“ ausgelobte Produkte enthielten weniger Zucker als dieser „extra trockene“ Sekt.

Dem Sekt mit der Dosage Saccharose (Haushaltszucker) zuzugeben, ist an sich zulässig. Die meisten Schaumweine im Test kommen aber ohne Saccharose aus. Eine Zugabe von Haushaltszucker wurde vor allem bei den besonders günstigen Produkten nachgewiesen.

Schwefelige Säure

Damit er besser hält, wird Schaumwein oft geschwefelt. Wie viel schwefelige Säure er enthalten darf, hängt von der Qualitäts­stufe ab. Bei Bio-Qualitätsschaumwein (Bio-Sekt) ist der Grenzwert am niedrigsten. Er liegt bei 155 mg gesamter schwefeliger Säure pro Liter (beim Verkauf in Österreich sind bis zu 195 mg/l erlaubt).

In Rittsteuer extra trocken – dem einzigen Bio-Sekt im Test – wurde im Labor am wenigsten schwefelige Säure nachgewiesen. Rittsteuer wurde bei diesem Prüfpunkt daher mit „sehr gut“ bewertet. Alle anderen Proben schnitten gut ab. Auffallend: Die eher günstigen Produkte enthielten mehr schwefelige Säure als teurere.

Favoriten der Experten und der Laien

Die Favoriten der Experten ...

Natürlich wollten wir auch wissen, wie die Proben schmecken, und ließen sie sowohl von einer Expertenkommission als auch von Laien verkosten. Die Kostsachverständigen beurteilten insgesamt neun Proben als sehr gut. Die meisten Punkte erzielten Goldeck Grüner Veltliner Sekt trocken und Schlumberger Sparkling brut. Auf Rang drei folgt der Kupferberg Gold Rosé trocken. Unter den von den Experten als sehr gut bewerteten Produkten sind mit Herzog Alba trocken und Schloss Kronfels trocken übrigens auch zwei der preisgünstigsten Sekte im Test vertreten.

Klostersekt brut und Söhnlein Brillant tro­cken wurden von einzelnen Experten als fehlerhaft eingestuft; Der Söhnlein Brillant wurde aufgrund der schlechtesten Bewertung im Testurteil herabgestuft.

... und der Laien

Die Laien waren bei der Verkostung strenger als die Experten. Sie bewerteten nur vier Proben als sehr gut. Am besten schmeckten Hochriegel Rosé trocken, Ritter trocken, Henkell trocken und Hillinger Secco. Szigeti brut und der von den Kostsachverständigen als fehlerhaft klassifizierte Klostersekt brut vermochten die Laien am wenigsten zu überzeugen. Diese Übereinstimmung zeigt: Laien können sich bei einer Sektverkostung durchaus auf ihre Geruchs- und Geschmacksnerven verlassen!

Alles in allem schmeckten den Laien die trockenen Produkte besser als Sekt brut. Die Experten bewerteten Sekt brut deutlich besser.

Ärgerlich

Ritter Sekt trocken – einer der Favoriten der Laienverkoster, auf der Rangliste der Kostsachverständigen hingegen eher unter „ferner liefen“ – wirbt mit österreichischer Herkunft. Auf der Banderole steht „Aus dem Hause Schloss Raggendorf“. Schloss Raggendorf liegt im niederösterreichischen Prottes.

Hergestellt wird der Sekt aber in Deutschland und die Grundweine stammen laut Hersteller aus der EU. Nur der Vertrieb hat in Prottes seinen Sitz. Das ist, wie wir finden, viel zu wenig für ein Produkt, das mit Österreich-Bezug verkauft wird!

Testtabelle: Sekt

Testtabelle: Rosé

Testtabelle: Sonstige

Drei Qualitätskategorien

Sekt – auch Qualitätsschaumwein oder Qualitätsschaumwein g. U. (geschützten Ursprungs) – wird in zweiter Gärung aus stillem Grundwein hergestellt. Die Einleitung der zweiten Gärung erfolgt durch Zugabe von Zucker und Hefe (Fülldosage). Die Hefe spaltet den Zucker in Alkohol und Kohlendioxid auf. Damit die Kohlensäure nicht verloren geht, erfolgt die Gärung in drucksicheren geschlossenen Behältern. Genauer: in Flaschen oder in Tanks.

Für heimischen Sekt gelten seit Dezember 2016 eigene gesetzliche Regeln. Demnach gibt es für Sekt mit geschützter Ursprungsbezeichnung (Sekt g. U.) drei Qualitätskategorien:

  • Klassik. Die Trauben für diesen Sekt kommen aus einem österreichischen Bundesland, das am Etikett genannt wird. Verarbeitung und Versektung erfolgen ebenfalls dort. Alle Methoden zur Sekterzeugung sind erlaubt. Die Mindestlagerzeit auf der Hefe beträgt 9 Monate.
  • Reserve. Die Trauben stammen zu 100 Prozent aus einem Weinbaugebiet und werden im Handleseverfahren geerntet. Der Sekt darf ausschließlich in traditioneller Flaschengärung hergestellt werden. Mindestlagerzeit auf der Hefe: 18 Monate.
  • Große Reserve. Die Trauben dürfen nur aus einem abgegrenzten Gebiet oder einer Gemeinde stammen. Auch hier sind die Handlese und die Herstellung in traditioneller Flaschengärung vorgeschrieben. Mindestlagerzeit auf der Hefe: 30 Monate.

Geschmacksfrage: Herb bis mild

Abhängig vom Zuckergehalt in Gramm pro Liter sind bei Sekt folgende Geschmacksrichtungen zu unterscheiden:

  • naturherb, brut nature: unter 3 g Zucker/l
  • extra herb, extra brut, extra bruto: zwischen 0 und 6 g Zucker/l
  • herb, brut, bruto: unter 12 g Zucker/l
  • extra trocken, extra dry, extra seco: zwischen 12 g und 17 g Zucker/l
  • trocken, sec, secco, asciutto, dry, seco: zwischen 17 g und 32 g Zucker/l
  • halbtrocken, demi sec, abboccato, medium dry, semi sec: zwischen 32 g und 50 g Zucker/l
  • mild, doux, dolce, sweet, dulce: über 50g Zucker/l

Kühlen, aufmachen, einschenken

Kühlen

Die ideale Trinktemperatur beträgt bei weißem Sekt 5 bis 7 oC, bei Sekt Rosé 6 bis 8 oC. Um Sekt auf die richtige Trinktemperatur zu kühlen, reicht es, die Flasche über Nacht in den Kühlschrank zu stellen.

Aufmachen

Wenn es ans Öffnen der Flasche geht, wird die Folie entfernt, der Korken mit dem Daumen niedergehalten, der Drahtkorb gelöst und der Korken weiterhin niedergehalten. Der Druck in Sektflaschen und folglich auch das Risiko, durch den herausschießenden Stoppel verletzt zu werden, sind hoch.

Statt jetzt die Flasche zu halten und den Korken zu drehen, besser den Korken halten und die Flasche drehen, bis der Korken langsam und leise aus der Flasche kommt. Schießt der Korken unkontrolliert heraus, schäumt der Sekt leicht über.

Damit der Druck besser entweichen kann, sollte die Flasche beim Öffnen schräg gehalten werden. Das Glas beim Einschenken ebenfalls schräg halten, damit der Sekt nicht überschäumt, und es nur zu etwa zwei Drittel füllen, damit sich das Bukett entfalten kann.

Einschenken

Früher wurde Sekt aus Sektschalen oder engen Sektflöten getrunken. Heute geht der Trend zu bauchigeren, tulpenförmigen Gläsern. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Glas einen Moussierpunkt hat. Von dieser kleinen aufgerauten Stelle am Glasboden perlt Sekt schön auf.

VKI-Tipps

  • Großteils tadellos. Mehr als jeder zweite Schaumwein wurde im Test mit „sehr gut“ bewertet. Die besten unter den sehr guten Produkten sind bei klassischem Sekt Henkell Limited Edition trocken und Rittsteuer Bio-Sekt extra trocken. Bei Sekt Rosé schnitten Kupferberg Gold trocken und Hochriegl trocken am besten ab.
  • Gut und günstig. Auch preiswerter Sekt schmeckt. Bei billigen Produkten ist allerdings eher mit zugesetztem Haushaltszucker (Dosage) und mit einem höheren Gehalt an schwefeliger Säure zu rechnen als bei teureren.
  • Frisch am besten. Sekt und andere Schaumweine kommen trinkfertig in die Geschäfte und schmecken frisch am besten. Zu Hause kühl, dunkel und vor allem nur kurz lagern.

Testkriterien

Das Testergebnis wurde wie folgt ermittelt:

Zusammensetzung (30 % Gewichtung)

Bewertet wurden

  • Alkoholgehalt: Übereinstimmung mit dem angegebenen Wert auf der Flasche.
  • Gesamtzucker: Übereinstimmung mit der angegebenen Geschmacksrichtung (Süßewert) auf der Flasche.
  • Saccharose: Eine Beimischung von Haushaltszucker ist zwar erlaubt, viele Konsumenten sind sich dessen aber nicht bewusst. Sekt mit mehr als 0,2 g/l Saccharose konnte im Gesamturteil deshalb nicht besser als „gut“ abschneiden.
  • Gesamte schwefelige Säure: „sehr gut“ bis 155 mg/l (analog zum Grenzwert für Bio-Qualitätsschaumwein); „gut“ für darüber liegende Produkte (sie erfüllen immer noch die gesetzlichen Vorgaben).

Expertenverkostung (30 % Gewichtung)

Amtliche Weinkoster führten die Expertensensorik durch. Wenn ein Weinfehler von mehr als einem Kostsachverständigen bemerkt wurde, führte das zu einer Abwertung.

Laienverkostung (30 % Gewichtung)

Aussehen, Geruch und Geschmack wurden nach dem Schulnoten-Prinzip bewertet.

Kennzeichnung (10 % Gewichtung)

Mittels Gutachter entsprechend gültigen Verordnungen und Richtlinien.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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