28 Blaufränkische im Test beweisen: Heimische Rotweine können sich im Weißweinland Österreich durchaus sehen lassen. Extrem sparen sollte man beim Weinkauf allerdings nicht.
2010 war für die österreichischen Winzer ein Jahr des Schreckens. Im Frühling herrschten viel zu tiefe Temperaturen, dann wüteten Pilzkrankheiten in den Weingärten und zu guter Letzt fiel auch der erhoffte Altweibersommer aus. Die Folgen waren dramatisch. Die Weinernte ging um ein Viertel zurück. Im selben Zeitraum leerten sich die Lager. Vor allem am Weißweinsektor gab es massive Rückgänge, aber auch der Bestand an gelagertem Rotwein verminderte sich beträchtlich.
Weine Jahrgang 2011 ...
Zum Glück sorgte im Jahr darauf der Wettergott für günstige Witterungsbedingungen – zumindest in weiten Teilen Österreichs. Lediglich im Burgenland kam es zu signifikanten Ausfällen aufgrund von Frostschäden und Hagelschlag. Mit österreichweit über 2,8 Mio. Hektoliter wurde schließlich nicht nur das mengenmäßige Potenzial des Jahrgangs voll ausgeschöpft, auch die Qualität der Trauben war hervorragend.
... mit hervorragendem Ruf
Diese reiche Ernte, die die geleerten Weinlager wieder auffüllte, hat inzwischen ihren Weg aus den Stahltanks und Holzfässern in die Flaschen gefunden. Seit einigen Monaten stehen die Weine des Jahrgangs 2011 flächendeckend in den Regalen.
Und der Ruf, der ihnen vorauseilt, ist beeindruckend. Glaubt man den Experten, dürfen sich die Konsumenten auf "balancierte und harmonische" Weißweine freuen. Aber auch auf traumhafte Rotweine, die "tiefdunkel im Glas" funkeln und "hohe Reife mit erstaunlicher Fruchttiefe und vornehmen, weichen Tanninen im Hintergrund" vereinen, wie es etwas schwülstig auf der Homepage der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) heißt.
Lieblingsweine der Österreicher im Test
Alles zusammen also gute Gründe, wieder einmal Wein unter die Lupe zu nehmen, denn unsere letzte Untersuchung liegt inzwischen drei Jahre zurück. Damals stand Grüner Veltliner, die Lieblingssorte der Österreicher, auf dem Prüfstand. Und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Von insgesamt 28 eingekauften Weinen schafften 20 ein gutes Testurteil. Einziger Wermutstropfen: Kein Produkt erreichte die Bestnote.