"Ich leide an einer Laktoseintoleranz. Darf ich nur noch als „laktosefrei“ deklarierte Milchprodukte essen?" - In unserer Rubrik "Tipps nonstop" stellen Leser Fragen und unsere Experten geben Antwort - hier Mag. Birgit Beck.
Mag. Birgit Beck |
Die laktosefreie Variante von Milch oder Frischkäse ist für Sie prinzipiell empfehlenswert. Viele andere Lebensmittel wie z.B. laktosefreier Hartkäse oder laktosefreie Butter sind dagegen unnötige Spezialprodukte. Butter hat generell einen Laktosegehalt unter 1 % und wird gut vertragen, da sie in der Regel auch nur in geringen Mengen verzehrt wird.
Käsesorten und Sauermilchprodukte für Betroffene meist gut bekömmlich
Die meisten Käsesorten, vor allem Hart- und Schnittkäse wie Emmentaler, Bergkäse oder Gouda, enthalten durch den Herstellungsprozess nur noch Spuren von Milchzucker und sind deshalb ebenfalls gut verträglich. Sauermilchprodukte wie Joghurt oder saure Milch sind, obwohl sie noch drei bis vier Gramm Laktose pro 100 Gramm enthalten, für viele Betroffene trotzdem gut bekömmlich. Das liegt vor allem daran, dass die enthaltenen Milchsäurebakterien den Milchzucker spalten.
Ernährungsberatung empfehlenswert
Wurde bei Ihnen von einem Arzt eine Laktoseintoleranz festgestelt, sollten Sie sich zunächst von einer Ernährungsfachkraft beraten lassen. Probieren Sie aus, ob und in welchen Mengen Sie die herkömmlichen Produkte vertragen.
"Laktosefrei" und "laktosearm" sind gesetzlich nicht definiert
Als „laktosefrei“ werden derzeit Lebensmittel mit einem Gehalt von weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm angesehen. EU-weite Regelungen stehen noch aus. Aus Sicht des Konsumentenschutzes wäre es sinnvoll, dass laktosehaltige Lebensmittel in der Kennzeichnung die genauen Mengen an Laktose ausweisen. Auch die Begriffe „laktosearm“ oder „laktosefrei“ sollten per Gesetz definiert werden.
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