"In meiner Familie wird sehr viel Tee getrunken, vor allem Grüntee. Kommt dieser Tee aus Japan? Wird dieser Tee auf Radioaktivität untersucht?" - In unserer Rubrik "Tipps nonstop" stellen Leser Fragen und unsere Experten geben Antwort - hier Katrin Mittl, MSc.
Katrin Mittl, MSc. |
Der Großteil des in Österreich konsumierten Grüntees stammt aus China. Aus Japan wird kaum Tee nach Österreich importiert. Mit 5. Jänner 2016 ist eine neue EU-Verordnung zur Importkontrolle von Lebensmitteln aus Japan auf Radioaktivität in Kraft getreten. Die geänderten Importvorschriften berücksichtigen vor allem die aktuelle radiologische Lage in Japan und die bislang bei den Kontrollen gewonnenen Erfahrungen.
Pilze, Tee, Fischereierzeugnisse
Erhöhte Werte werden nur noch in bestimmten Lebensmitteln gelegentlich gefunden, nämlich in Pilzen, Fischereierzeugnissen, bestimmten essbaren Wildpflanzen, bestimmtem Gemüse, bestimmtes Obst, Reis und Sojabohnen sowie daraus gewonnene und verarbeitete Erzeugnisse. Daher werden die messtechnischen Kontrollen auf diese Lebensmittel eingeschränkt. EU-weit stammen nur 1,9 Prozent der gesamten Agrar- und Ernährungswirtschaft-Importe aus Japan, darunter fallen etwa spezielle Würzpasten, Nahrungsergänzungsmittel, Teespezialitäten und spezielle Erfrischungsgetränke.
Neue „Japan-Verordnung" ...
Die neue "Japan-Verordnung" enthält eine Liste, welche Lebensmittel aus welcher Präfektur weiterhin vor ihrer Ausfuhr in die EU auf Radioaktivität zu untersuchen sind. Dies ist abhängig von den bislang im Rahmen der Kontrollen gewonnenen Ergebnissen.
... und mehr Kontrolle
Das Gesundheitsministerium hat eine lückenlose Kontrolle aller Direktimporte aus Japan veranlasst, die auch weiterhin aufrecht bleibt. Auf der Homepage des Gesundheitsministeriums gibt es dazu ausführliche Informationen. Hier finden Sie auch die Ergebnisse der Importkontrollen (PDF).
Die Ergebnisse der bis März 2012 durchgeführten Kontrollen sind in einer eigenen Liste zu finden (Importkontrollen aus Japan: http://www.bmg.gv.at/cms/home/attachments/8/4/2/CH1106/CMS1337686938641/japan-importkontrolle_ergebnisse_maerz_2011_bis_maerz_2012.pdf ). Bislang musste keine Sendung zurückgewiesen werden.
Fischproben aus dem Pazifik
Das Bundesministerium für Gesundheit lässt in Österreich weiterhin alle amtlichen Fischproben aus dem Pazifik auch auf Radioaktivität kontrollieren. Aufgrund der in letzter Zeit vermehrten Meldungen über die Freisetzung radioaktiven Wassers aus Fukushima in den Pazifik werden zusätzlich gezielt Proben aus dem Fischfanggebiet FAO 61, das Japan umgibt, auf Radioaktivität untersucht. Auf der Homepage des Gesundheitsministeriums finden Sie eine aktuelleFischkontrollen aus Japan: Ergebnisse (PDF) .