Diäten:
So haben wir getestet
Für gesunde Menschen
Unsere Bewertung der Diäten bezieht sich auf deren Tauglichkeit für gesunde
Menschen mit leichtem bis mittlerem Übergewicht - Body Mass Index (BMI) 25
bis 30. Wir gehen davon aus, dass schweres Übergewicht (Adipositas ab einem BMI
von 30) von einem Arzt behandelt werden muss und eine Diät ohne ärztliche
Betreuung in diesem Fall nicht geeignet ist. Das gilt auch für Menschen mit
Diabetes und anderen Stoffwechselstörungen. Wir geben keine Empfehlungen für
kranke Menschen ab. Wir zielen mit unseren Tests auf jene Personen ab,
die grundsätzlich gesund sind, aber gerne ein paar Kilos abnehmen
möchten.
D-A-CH-Werte bilden die Basis
Bei allen Diäten wird anhand des Buches das Diätprogramm theoretisch
bewertet, da eine Studie bei der Vielzahl unserer Tests aus finanziellen und
zeitlichen Gründen nicht möglich ist. Alle Diäten werden nach einem
einheitlichen Schema bewertet. Als Bewertungsgrundlage dienen uns die
Empfehlungen der Österreichischen, der Deutschen und der Schweizerischen
Gesellschaft für Ernährung, das sind die sogenannten D-A-CH-Referenzwerte. Die
D-A-CH-Referenzwerte stammen aus dem Jahr 2000.
Die jüngst veröffentlichten Empfehlungen in Amerika ("Dietary Guidelines for
Americans 2005") stimmen mit diesen D-A-CH-Werten von 2000 überein.
Die Empfehlungen lauten 30% Fett, mind. 50% Kohlenhydrate, wenn möglich aus
Vollkornprodukten und 15 - 20% Proteine.
Streitpunkt Low Carb:
Für die Empfehlungen von Nicolai Worm
(Low Carb) 40 - 50% der Energie aus Fett, 20 - 30% aus Kohlenhydraten und 20 -
30% aus Proteinen zu sich zu nehmen, gibt es keine Langzeitstudien.
Drei Säulen: Ernährung, Essverhalten, Sport
Grob zusammengefasst basiert eine gute Diät auf 3 Säulen. Die eine ist die
Ernährung, also die Zusammenstellung der täglichen Kost, die zweite ist die
Veränderung des bisherigen Essverhaltens und die dritte ist die Erhöhung des
Energieverbrauches durch mehr Bewegung. Fehlt eine der beiden Säulen ist der
Diäterfolg nicht sicher, fehlen zwei Säulen, steht er nur noch auf wackeligen
Beinen.
Die Säulen sind unterschiedlich groß, in Zahlen sieht das so aus:
-
Zusammensetzung:
50% der Endnote hängen von der
Zusammensetzung der empfohlenen Ernährung ab (25% für die Nährstoffversorgung,
25% für die Lebensmittelempfehlungen)
-
Ernährungswissenschaft:
25% gehen in die Endbeurteilung
ein, ob die Forderungen der Ernährungswissenschafter (Deutsche Gesellschaft
für Ernährung, DGE) eingehalten werden.
-
Bewegung:
Die
letzten 25 % gehen auf das Konto des Sports. Die Sportprogramme werden vom
Institut für Sportwissenschaften der Universität Wien einer Prüfung unterzogen. War
mehr Bewegung bei einem Abnehmprogramm kein Thema, hatte das
entsprechende Auswirkungen auf das Endurteil.
Hier unsere Beurteilungs-Kriterien im Detail:
Nährstoffversorgung (25%)
Für die Beurteilung der Nährstoffversorgung wurden, falls vorhanden, fertig
zusammengestellte 7-Tages Pläne herangezogen. War dies nicht der Fall, wurden
aus den Angaben in den Büchern 7-Tages-Pläne zusammengestellt und berechnet.
Entscheidend waren folgende Kriterien:
-
Energie
mindestens 1200 kcal am Tag
-
Fett
unter 30 Energieprozent
-
Fettzusammensetzung
: keine erhöhten Anteile an
gesättigten (max. 10%), Omega-3 (max. 0,5%)- und Omega-6-Fettsäuren (max.
2,5%)
-
Kohlenhydrate
: mind. 50 Energieprozent
-
Eiweiß
optimal zwischen 10 und 20 Energieprozent, max.
25 Energieprozent bzw. 120g/Tag
-
Ballaststoffe
: mind. 30 Gramm pro Tag
-
Cholesterin
: unter 300 Milligramm pro Tag
-
Haushaltszucker
(Saccharose): max. 10
Energieprozent
-
zuwenig:
keine Nährstoffunterversorgungen - kleine
Abweichungen werden toleriert)
-
zuviel:
keine schädlichen
Nährstoffüberversorgungen
-
Pulver & Co:
keine Empfehlung von
Nahrungsergänzungsmittel
-
Alkohol:
kein bis moderater Alkoholkonsum
Lebensmittelempfehlungen (25%)
Weiters wurden folgende Parameter erhoben, aber nicht bewertet:
Getränkeempfehlungen, Anzahl der Rezepte sowie das Verhältnis
vegetarisch/Fleisch/Fisch, Anzahl der Portionen bei den Rezepten, Mitkochen für
die Familie, Mittagsmahlzeit zum Mitnehmen möglich, Aufwand beim Einkauf
Forderung der Ernährungswissenschafter (25%):
-
mögliche Gewichtsabnahme sollte im Bereich von 0,5 bis
1 kg pro Woche liegen
-
Diät muss als Dauerernährung in modifizierter Form
geeignet sein
-
Diät darf als Dauerernährung nicht gesundheitsschädlich
sein, d.h. gewisse Risikofaktoren erhöhen durch z.B. einen zu hohen Anteil an
Fett
-
Verhaltensänderung muss Teil des Konzepts sein und die Tipps dazu
möglichst praktikabel
Sport (25%):
Die Beurteilung erfolgt durch Sportwissenschafter.