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DVB-T2-Zimmerantennen - Für scharfe Bilder

Für eine zufriedenstellende Nutzung des simpliTV-Angebots müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehört auch die geeignete Antenne.

Diese DVB-T2-Zimmerantennen haben wir getestet:

  • Hama Flat 43
  • Isy ITA 2101
  • Kathrein BZD 32
  • One for All SV9311
  • One for All SV9495
  • Philips SDV5100
  • Philips SDV6227
  • simpliTV/Kathrein BZD 30
  • Technisat Digiflex TT4-NT
  • Technisat Digitenne TT2
  • Telestar Antenna 9 LTE
  • Thomson ANT1425
  • Vivanco TVA 301/29951

In der Testtabelle finden Sie Angaben zu: Abmessungen, Länge Antennenkabel, Länge Netzkabel, USB-Anschluss, mitgeliefertes Netzteil, Netzstecker, Antennenkabel möglich, maximale Leistungsaufnahme, Bedienungsanleitung, zusammenbauen und anschließen, aufstellen und ausrichten.

Und hier unser Testbericht:


13 DVB-T2-Zimmerantennen im Test

Über den Ärger, den die Umstellung auf DVB-T2 (bei uns vermarktet als simpliTV) verursacht hat, haben wir in den vergangenen Monaten schon ausführlich berichtet. Betrachten wir die Sache heute von der positiven Seite: Terrestrisches Antennenfernsehen wird durch den neuen, leistungsfähigeren Standard wieder eine echte Alternative zu Kabel- oder Satellitenempfang. Die Vielfalt stimmt: Im simpliTV-Abo sind mehr als 40 Sender enthalten, mehr als ein Dutzend davon in High Definition (HD).

Einen zentralen Nachteil kann die Umstellung aber nicht ausräumen: Schlechter Empfang kann das Bild massiv trüben. Im aktuellen Test der Stiftung Warentest von 13 DVB-T2-Zimmerantennen geben wir deshalb auch Tipps, was Sie beachten müssen, um aus Ihrem Gerät das Optimum herauszuholen.

Drei sehr gute, vier Ausfälle

Die gute Nachricht: Wer bereits eine Zimmerantenne hat, muss nicht zwingend aufrüsten. Auch ältere Antennen empfangen das DVB-T2-Signal. Für Neuanschaffungen lohnt es sich, trotz günstiger Preise die Geräte genau zu vergleichen. Im Test gibt es nämlich drei "sehr gute", aber auch vier "nicht zufriedenstellende" Kandidaten – darunter das teuerste Modell von One for All (80 Euro). In Wohngegenden mit schlechtem Empfang liefern die Schlusslichter kein Bild. Testsieger ist die von simpliTV vertriebene Antenne, gebaut von Kathrein, die wir in den Test mit eingebracht haben.

Kein Fummeln an den Stäben

Signal aktiv angehoben

Den größten Anteil an der Endnote haben mit 85 Prozent die Empfangseigenschaften. Anforderung an die getesteten aktiven Antennen: Sie sollen das Signal im Vergleich zu einer passiven Antenne in einen für den Receiver günstigen Bereich anheben. Zusätzlich flossen die Handhabung (Gebrauchsinformation, Anschluss, Aufstellen und Ausrichten) mit zehn Prozent und die Verarbeitung des Materials mit fünf Prozent in das Testurteil ein.

Vorteil der Zimmerantenne

Der große Vorteil der Zimmerantennen ist, dass sie günstig und einfach zu installieren sind. Den Testsieger, Kathrein BZD 30, gibt es in Kombination mit einem simpliTV-Receiver schon für 20 Euro Aufschlag (gesamt: 80 Euro). Wer bereits einen Receiver hat, zahlt 30 Euro (Einzelpreis). Die Einrichtung ist denkbar einfach. Antenne mit dem Receiver verbinden, diesen am TV-Gerät anstecken – fertig. Sat oder Kabel zu installieren ist teurer, dauert länger und benötigt mehr Infrastruktur.

Die zweitplatzierte Kathrein BZD 32 ist übrigens bauähnlich mit dem Testsieger, eine Einspeisweiche für die Versorgung über ein externes Netzteil wird hier mitgeliefert.

Kein Fummeln an den Stäben mehr

Mit den früheren Zimmerantennen haben unsere Testkandidaten auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Vorbei sind die Zeiten, als man zwischen Fernseher und Couch pendeln und an den Antennenstäben so lange manipulieren musste, bis das Bild akzeptabel war. Heute sind die Verhältnisse digital: Entweder gibt es ein (bewegtes) Bild oder es gibt keines.

Auch die Erscheinungsform hat sich verändert. Unsere 13 Geräte sind meist verkleidete Antennen, flach wie ein Tablet, mit integriertem Verstärker und ohne nennenswerte Richtwirkung. Bei heiklen Empfangslagen bestimmen ihre Position im Raum und die horizontale oder vertikale Ausrichtung die Empfangsqualität.

Nähe zum Sender bestimmt Signalstärke

Dezibel-Zahlen können täuschen

Lassen Sie sich nicht von hohen Dezibel-Angaben (dB) täuschen: Die Leistung einer guten Antenne besteht darin, trotz Verstärkung ein möglichst gutes Nutzsignal ohne Störsignale zu gewinnen, um in der Folge ein klares Bild zu produzieren. Sehr hohe dB-Werte können das Bild sogar verschlechtern.

Erfreuliche Nachrichten gibt es beim Stromverbrauch – der ist nämlich nicht der Rede wert. Im Betrieb ziehen die Antennen zwischen 0,3 und 2,7 Watt. Die Energie für die Verstärker kommt meistens direkt aus der Steckdose. Acht der getesteten Verstärkerantennen sind alternativ übers Antennenkabel fernspeisbar; diese Fernspeisung muss allerdings der Receiver bereitstellen und sie muss vom Benutzer übers Menü eingeschaltet werden. Der Vorteil ist, dass sie dann gemeinsam mit dem Receiver ein- und ausgeschaltet werden.

Nähe zum Sender bestimmt die Signalstärke

Die Krux mit dem terrestrischen Fernsehen: Je nach den örtlichen und räumlichen Gegebenheiten leidet das Signal aus dem Äther. Der Wohnort spielt bei der Empfangsqualität die größte Rolle. Selbst mit einem passiven Modell ohne Verstärkung lassen sich unter den richtigen Bedingungen – Nähe zum Sender, kein dicht bebautes Gebiet – tadellose Bilder empfangen. Je weiter der Empfänger aber vom Sender entfernt ist und je mehr hohe Mauern dazwischen sind, desto schwächer wird das Signal. Und desto größer werden die Anforderungen an die Zimmerantenne.

Empfangscheck

Eine erste Prognose über den Empfang, die aber nur ein Richtwert ist, gibt die simpliTV-Webseite: Einfach unter simpliTV Ihre Adresse und das Stockwerk eingeben. Eine weitere nützliche Funktion finden Sie auf der Seite der Österreichischen Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS). Unter ORS sind die Sender nach Bundesländern aufgelistet. Wichtig sind auch die Angaben zur Polarisation – sie verraten, ob Sie Ihre Zimmerantenne horizontal oder vertikal ausrichten sollten, denn die Sendemasten funken in unterschiedlichen Wellenebenen.

Schade, dass nicht alle Hersteller diesen wichtigen Punkt berücksichtigen. One for All SV9311 und Philips SDV5100 haben Stäbe, die man kippen kann. Wegen ihrer Form oder eines unpassenden Standfußes sind viele andere Geräte beim Aufstellen aber unflexibel.

Verschiedene Plätze ausprobieren

Verschiedene Plätze ausprobieren

Neben Wohnort und Ausrichtung bestimmt eine Reihe weiterer Faktoren, ob im Wohnzimmer TV-Genuss angesagt ist oder Frustration herrscht. Sogar in Gegenden mit gutem Empfang kann das Signal in Erdgeschoß- und Hinterhofwohnungen aussetzen. Auch die Metallarmierungen im Mauerwerk können – ähnlich wie beim Radio – den Empfang stören. Mit etwas Geduld findet sich aber in den meisten Wohnungen ein geeignetes Plätzchen. Dabei hilft das Menü des DVB-T2-tauglichen Fernsehers bzw. des DVB-T2-Receivers. Signalstärke und Signalqualität werden dort in der Regel mit Balken visualisiert. Die Werte sollten möglichst hoch sein, sonst kann das Bild einfrieren.

Stimmt der Empfang, kann man die Antenne getrost versteckt platzieren. Bei schlechten Bedingungen sollte man sie aber optimal positionieren. Ein guter Platz ist meistens in der Nähe von Fenstern. Und es gilt: je höher, desto besser. Beim Einrichten am besten die Klappleiter holen! Je länger das Kabel, desto mehr Spielraum hat man dabei. Die Kabel von One for All SV9311 und den beiden Technisat-Antennen sind recht kurz – im Notfall muss man in eine Verlängerung investieren.

Weitere Tipps für guten Empfang

Einige Problemquellen lassen sich einfach vermeiden: Die Antenne sollte nicht direkt neben dem Fernseher stehen, Jalousien aus Aluminium können das Signal blockieren, auch Smartphones und Router machen manchmal Probleme. Nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind Stahlarmierungen, die in den Wänden verbaut sind. Hier hilft nur Ausprobieren. Die Antenne muss übrigens nicht im selben Zimmer stehen wie der Fernseher – funktioniert es im Wohnzimmer nicht, findet sich vielleicht in der Küche oder gegebenenfalls am Dachboden ein geeigneter Platz.

Testtabelle: DVB-T2-Zimmerantennen

Unser Fazit

Auch im digitalen Zeitalter hat das Signal aus dem Äther seine Berechtigung. Wenn keine Sat-Schüssel installiert werden darf oder kein Kabelanschluss vorhanden ist, bleibt nur der terrestrische Weg.

DVB-T2-Zimmerantennen sind eine einfache und günstige Möglichkeit, in diese Form des Fernsehens einzusteigen. Der Umstieg von einer älteren Antenne ist aber in vielen Fällen nicht nötig.

simpliTV-Antenne: empfehlenswert

Die simpliTV-Antenne ist aufgrund ihrer technischen Eigenschaften und des niedrigen Preises empfehlenswert. Auch das Modell von Technisat bietet für nur 20 Euro sehr guten Empfang. Umso überraschender, dass das mit 12 Punkten miserabel bewertete letztplatzierte Modell vom selben Hersteller stammt. Vor dem Kauf lohnt ein Abstecher zum Empfangscheck im Internet (siehe simpliTV). Wenn Sie vermuten, in Ihrer Wohnung könnte es Empfangsprobleme geben, zahlt sich ein Modell mit langem Kabel bzw. eine Verlängerung aus.

Testkriterien

So haben wir getestet

Getestet wurden 13 aktive Zimmerantennen für den Empfang von terrestrisch ausgestrahlten DVB-T2-Signalen. Aktive Antennen verfügen über einen eingebauten Verstärker, der eine Spannungsversorgung benötigt. Der Test wurde von der Stiftung Warentest durchgeführt; wir haben uns mit der simpliTV-Antenne (Hersteller: Kathrein) angeschlossen. Die Preise wurden von uns im Jänner 2017 erhoben.

Empfangseigenschaften

Bestimmt wurde der Antennengewinn. Er gibt an, um welchen Wert die Antenne und ihr Verstärker das empfangene Signal im Vergleich zu einer Referenzantenne anheben. Als Referenzantenne wurde ein passiver Halbwellendipol verwendet. Der Antennengewinn wurde über den Frequenzbereich zwischen 470 und 790 MHz (Kanäle 21 bis 60) im UHF-Band in horizontaler und vertikaler Polarisation ermittelt.

Handhabung

Zwei Experten und ein interessierter Nutzer bewerteten die Bedienungsanleitung und achteten zum Beispiel auf Lesbarkeit, Verständlichkeit, Vollständigkeit und die Angaben auf der Verpackung. Sie prüften, wie leicht das Zusammenbauen und Anschließen der jeweiligen Antenne war. Außerdem bewerteten sie, wie einfach und flexibel sich das Aufstellen und Ausrichten des Gerätes gestaltete. Dafür berücksichtigten sie unter anderem die Größe der benötigten Stellfläche und die Kabellänge.

Verarbeitung

Die drei Prüfer untersuchten die Stabilität der Antennen; unter anderem, ob die Geräte standfest sind. Sie prüften die Passgenauigkeit von Verbindungen – z.B., ob sich die dazugehörigen Antennen- und Netzkabel problemlos stecken lassen. Zudem testeten sie, wie solide die Kabel, Buchsen und Stecker sind und ob die Geräte scharfe Kanten haben.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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