Der Markt für einfache Kompaktkameras scheint gesättigt. Systemkameras liegen im Trend. Dank Automatik kann man auch mit ihnen kaum etwas falsch machen. - Teile dieses Tests ist sind nur online erschienen und nicht im Heft abgedruckt.
Der Boom bei den Digitalkameras hat dazu geführt, dass innerhalb weniger Jahre bereits die Marktsättigung erreicht wurde. Es gibt kaum Haushalte in Österreich, die noch nicht digital fotografieren – sei es mit dem Handy oder mit einer Kompaktkamera. Die Preise für Einsteigermodelle gehen beständig nach unten und in diesem Segment werden nur noch Ersatzkäufe getätigt. Das hat zur Folge, dass die Hersteller hier schon längst nichts mehr verdienen können. Unser Test zeigt: sie haben Alternativen gesucht und gefunden.
Systemkameras: kompaktes Gehäuse mit Wechseloptik
Mittlerweile hat fast jeder der bekannten Namen sogenannte Systemkameras im Angebot, eine Kombination aus kompaktem Gehäuse und lichtstarker Wechseloptik. Zielgruppe sind Kunden, denen eine herkömmliche Kompaktkamera zu wenig Qualität und kreativen Spielraum bietet, sowie jene, die zwar bereits eine digitale Spiegelreflexkamera (D-SLR) besitzen, aber nicht immer das große und schwere Modell mitschleppen möchten. Der Vorteil ist ja, dass bereits vorhandene Objektive in vielen Fällen auch auf der Systemkamera verwendet werden können – allerdings benötigt man dafür einen Adapter.
Kleiner Chip
Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings: Ein von außen nicht sichtbarer Unterschied zwischen den aktuellen Einsteigermodellen, den Systemkameras und den D-SLR-Modellen sind nämlich die unterschiedlichen Sensorgrößen. Je kleiner der Chip, desto kleiner die Pixel und desto geringer die Lichtstärke, weshalb ein direkter Vergleich zwischen den einzelnen Kameragruppen nicht aussagekräftig ist. Außerdem hat dies Auswirkungen auf die Brennweite. Ein D-SLR-Objektiv kann, wenn es auf einer Systemkamera verwendet wird, somit andere Eigenschaften haben als erwartet.
Zoom, Brennweite, Stabilisator
Übertrieben sind Digitalkameramodelle mit 30-fach-Zoom oder darüber. Einerseits kommen hier kleinere Chips zum Einsatz, weil man bei der Optik Glas, Platz und Gewicht sparen muss, andererseits nützt hier kein Bildstabilisator mehr, um Aufnahmen mit der freien Hand gelingen zu lassen. Die sinnvolle Obergrenze liegt bei Zoomfaktor 20 und einer Brennweite von ungefähr 20 bis 400 mm äquivalent zum Kleinbild. Bei 20 mm Weitwinkel sind ohnehin bereits Verzerrungen erkennbar, bei einer Brennweite von 400 mm sind die heutigen Bildstabilisatoren meist noch in der Lage, das Zittern der Hände auszugleichen.
Automatikfunktion
Sehr zuverlässig funktionierte in unserem Test die Automatik bzw. die Programmautomatik der Digitalkameras. In normalen Aufnahmesituationen erzielt man mit einer der beiden Einstellungen in der Regel zufriedenstellende Ergebnisse oder anders gesagt: Man kann heutzutage kaum noch etwas falsch machen.