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Debit Mastercard: FAQ - Bankomatkarte adé

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Debit Mastercard - so heißt die neue Kombi-Karte, auf die die heimischen Geldinstitute jetzt setzen. Sie wird die Maestro-Bankomatkarte verdrängen.

In unserer VKI-Beratung mehren sich wieder Anfragen zum Thema Debit-Bankkarten. Vorreiter Erste Bank/Sparkassen hat bereits 2019 damit begonnen, seinen Kunden Schritt um Schritt diese neuen Kombi-Karten zuzuschicken. Wir haben in KONSUMENT 5/2019 berichtet. Immer mehr Banken folgen diesem Vorbild. Wir liefern die Antworten auf die brennendsten Fragen.
 

Die sogenannte Debitkarte löst die alte Bankomatkarte ab, hier ein Beispiel der Erste Bank/Sparkassen (Foto: Presse Erste Bank)
 

Diese neue Debitkarte, was ist das überhaupt?

Wenn man so will, eine neue Generation von Bankkarte: eine Bankomatkarte, ergänzt durch die Möglichkeit, sie für Zahlungen zu verwenden, die bisher nur mit Kreditkarten möglich waren. Ermöglicht wird das durch Kooperationen der Bankhäuser mit dem Zahlungsdienstleister Mastercard. Entsprechend heißt diese neue Bankkarte offiziell auch Debit Mastercard. Die Banken versichern, dass sich für die Kunden bei Konditionen, Kartenlimits und PIN-Code nichts ändere. (Da werden wir genau hinschauen und freuen uns über Ihre zweckdienlichen Hinweise). Auch Bankomatkarte mit NFC - Bezahlen ohne Code-Eingabe an der (Supermarkt-)Kassa werde weiterhin unterstützt.

 

„Debit“ steht ja auch schon auf meiner alten Maestro-Bankomatkarte aufgedruckt ...

Was in Österreich Bankomatkarte heißt, heißt international eigentlich schon immer Debitkarte. Debit bedeutet so viel wie Lastschrift: Belastungen erfolgen unmittelbar und direkt auf dem Girokonto – anders als bei der Kreditkarte, wo zumeist einmal monatlich abgerechnet wird. Einer EU-Vorgabe zufolge dürfen die heimischen Banken die Bezeichnung Bankomatkarte eigentlich gar nicht mehr verwenden.

 

Welche Banken setzen auf die Debit Mastercard?

Wie bereits erwähnt der Bankenverbund Erste Bank/Sparkassen. Auch die Volksbank und die Direktbank N26 geben bereits solche Karten aus. Und aktuell haben BAWAG P.S.K. und Easybank damit begonnen, sie ihren Kunden zuzuschicken. Laut der Homepage von Mastercard (Stand Ende September 2020) werden Oberbank, BTV und BKS Bank bald folgen.

 

Wie erkenne ich, ob ich eine Debit Mastercard habe?

Auch die Bank Austria hat mit November 2020 diesen Schritt gesetzt Bei Raiffeisen wird es dem Vernehmen nach im Laufe des Jahres 2021 so weit sein. Sie sehen: Eigentlich die stellt die gesamte Branche um. Der Zahlungsdienstleister Visa hat übrigens eine eigene Debitkarte im Sortiment.

Darf mir meine Bank ungefragt so eine Debitkarte zuschicken?
Wenn ein Unternehmen entscheidet, ein Produkt nicht mehr feilbieten zu wollen bzw. durch ein anderes zu ersetzen, dann kann man ihm das schwerlich verbieten. Ein Anrecht auf eine Bankomatkarte alter Prägung gibt es für Neukunden vermutlich nicht. Ob Bestandskunden ungefragt auf dieses neue Produkt umgestellt werden dürfen, bedarf noch einer genauen juristischen Prüfung. Wir werden darüber berichten.

Wie erkenne ich, ob ich eine Debit Mastercard habe?
Anders als bei den "alten" Bankomatkarten ist die Kartennummer (16-stellig) auf der Vorderseite der Debit Mastercard aufgedruckt (wie bei einer Kreditkarte) und die Nummer beinhaltet kein vorangestelltes „AT“. Zusätzlich steht auf der Rückseite, analog zu einer Kreditkarte, eine dreistellige Prüfziffer (CVC). Das rot-blaue Maestro-Logo wurde zudem durch das rot-gelbe Mastercard-Logo ersetzt.

Welche Vorteile habe ich?
Die Zahl an Geschäften, die die neuen Debitkarten akzeptieren, steigt deutlich - insbesondere international. Die Banken sprechen von einer Verdoppelung der sogenannten Akzeptanzstellen. Zudem kann man mit der neuen Kombi-Karte einfacher im Internet einkaufen. Mit der Maestro-Bankomatkarte war das nur sehr eingeschränkt möglich. Entsprechend wurde auch die Kartennummer eingedampft, von den bei Maestro üblichen 19 auf 16 Stellen (Onlineshopping-Standard).

Kann man auf eine zusätzliche Kreditkarte verzichten?
Ja und nein. Wer es angenehm empfindet, dass die Kreditkartenabrechnung nur ein Mal pro Monat ins Haus flattert, der wird mit der sofortigen Belastung des Kontos bei der Debit Mastercard keine Freude haben. Versicherungsleistungen sind mit der neuen Karte ebenfalls keine verbunden.

Gibt es Risiken?
Mit der Debit Mastercard setzen sich Kunden einem gleich hohen Missbrauchsrisiko aus wie bei einer Kreditkarte. Wer die neue Kombi-Karte in Händen hält bzw. wer Kartennummer plus Prüfziffer kennt, der kann bei vielen Onlinehändlern und Buchungsplattformen so lange einkaufen, bis das Kartenlimit erschöpft ist – zumindest, sofern die Bank kein zusätzliches Freigabesystem eingebaut hat (bei Erste Bank/Sparkassen ist es beispielsweise die Zahlungsverkehr online: neue Produkte - Erste Bank: s Identity-App und Bankomatkarte ). Allerdings ist es doch unwahrscheinlich, dass bei Missbrauch der Konsument zum Handkuss kommt. Im Fall des Falles springen Banken (bzw. Händler) in die Bresche. Voraussetzung ist ein sorgsamer Umgang der Kunden mit der Karte. Heißt: Nicht den PIN-Code und die Karte gemeinsam im Geldbörsel aufbewahren, dann hätten Betrüger natürlich allzu leichtes Spiel.

Wie sieht es mit der Haftung aus?
Die Frage der Haftung bei unberechtigter Verfügung, z.B. über NFC oder im Online-Handel, bedarf noch einer abschließenden rechtlichen Klärung. Eventuell kann die Online-Bezahlfunktion für sicherheitsorientierte Verbraucher deaktiviert werden. Fragen Sie bei Ihrer Bank nach.

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