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Microsoft Office sammelt heimlich Daten - Softwarefirma verstößt möglicherweise gegen DSGVO

Einem Bericht des niederländischen Unternehmens Privacy Company zufolge sammelt Microsoft über seine Anwendungen heimlich Nutzerdaten.

Der Software-Riese sammle "systematisch eine große Menge an Daten über die individuelle Nutzung von Word, Excel, PowerPoint und Outlook" – und zwar ohne die User darüber zu informieren, wie einer der Studienautoren erklärt.

Betreffzeilen und ganze Sätze ausgelesen

So würden über die Office-Programme die Betreffzeilen aus den E-Mails erfasst und sogar ganze Sätze aus E-Mails oder Word-Dateien automatisch ausgelesen, sobald der Nutzer beispielsweise die Rechtschreibprüfung nutze. Die Untersuchenden fanden außerdem keine Möglichkeiten, die Datensammlungen abzudrehen oder zu konfigurieren. Die Daten werden regelmäßig an Server in die Vereinigten Staaten geschickt.

Microsoft zeigt sich kooperativ

Auftraggeber der Studie war die niederländische Regierung. In ihren Behörden arbeiten rund 30.000 Menschen mit Microsoft Enterprise-Software. Microsoft erklärte daraufhin, dass es „die Möglichkeit schätze, den Umgang mit Diagnosedaten in Office ProPlus nun mit dem niederländischen Justizministerium diskutieren zu können“.

Rechtmäßigkeit auf dem Prüfstand

Jedenfalls könnten die Ergebnisse für das Unternehmen im Zusammenhang mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU zum Problem werden. Denn das Gesetz gesteht dem Einzelnen eine gewisse Kontrolle über seine Daten zu. Auch die Weiterleitung der Daten in die USA steht auf dem Prüfstand, zumal sich der Europäische Gerichtshof derzeit mit deren Rechtmäßigkeit beschäftigt.

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