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Soundbar
Bild: SENKI / Shutterstock.com

Soundbars - Der gute Ton zum Film

Flatscreen-TVs begeistern uns mit gestochen scharfen Bildern. Aber anstelle von gutem Ton liefern die schmalen Geräte dünnen Sound. Donner soll grollen und nicht scheppern. Regen nur blechern klingen, wenn er im Film auch auf ein Blechdach fällt. Eine externe Lautsprecherleiste kann das Kino-Feeling retten. - Dieser Test ist nur online und nicht im Heft erschienen.

Diese Produkte finden Sie in den Testtabellen:

  • Bose - Soundtouch 300
  • Canton - DM 100
  • Denon - HEOS Bar
  • JBL - SB450
  • LG - SJ8
  • LG - SJ9
  • Panasonic - SC-ALL70T
  • Philips - Fidelio B1
  • Philips - Fidelio B8
  • Samsung - HW-K850
  • Samsung - HW-MS650
  • Sonos - Playbar
  • Sonos - Playbase
  • Sony - HT-CT800
  • Sony - HT-ST5000
  • Teufel - Cinebar Trios
  • Teufel - Raumfeld Sounddeck
  • Yamaha - YSP-2700

In den Testtabellen finden Sie Angaben zu: Klang, Leistungsaufnahme, Startzeit, Stromverbrauch, Datensendeverhalten.

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Zum letzten Mal haben wir Soundbars vor drei Jahren getestet. Damals hat sich die Stiftung Warentest auf die günstigeren Modelle unter 500 Euro konzentriert. Jetzt waren 18 Systeme aus dem mittleren bis oberen Preisbereich an der Reihe.

18 Soundsysteme im Test

Ihre grundlegenden Vor- und Nachteile haben sich aber nicht verändert, Preisunterschied hin oder her: Die "Lautsprecherleisten" sind ein Kompromiss zwischen Platz und Klang. Sie peppen die dünnen Boxen eines Flatscreens gehörig auf – moderne Fernseher haben einfach nicht genug Resonanzraum – und kommen ohne viele Kabel aus. Klanglich halten sie aber nicht mit einer HiFi-Anlage oder einem Surround-System mit.

Soundbar oder Soundplate

Eine Soundbar ist eine Leiste mit Lautsprechern, die man direkt vor oder über dem Fernseher montiert. Sogenannte Soundplates funktionieren ganz ähnlich, man schiebt sie einfach unter das TV-Gerät hinein. Das steht dann wie auf einem Podest. Im aktuellen Test finden sich 15 Soundbars, davon elf mit externer Bassbox, und drei Soundplates.

Preissprung statt Hörsturz

Das beste Modell haben wir vor drei Jahren mit 64 Punkten bewertet. Dieses Mal holten die Testsieger trotz verschärfter Kriterien vier Punkte mehr. Der höhere Preis macht sich also tatsächlich bezahlt. 

Gut bei Musik und Sprache

Große Preisunterschiede

Die Erstplatzierten von Yamaha und Samsung sind mit 905 bzw. 1000 Euro schon eine größere Investition, Dank der LG SJ8 bekommt man „guten“ Sound aber bereits ab 415 Euro.

Gut bei Musik und Sprache

Musik und Sprache geben fast alle Soundbars „gut“ oder „sehr gut“ wieder, einzig die JBL SB450 klingt nur „durchschnittlich“. Weniger rosig sieht es bei den Filmeffekten aus, nur die Yamaha YSP-2700 und Philips Fidelio B1 punkten hier mit einem „guten“ Ergebnis. Kinokultur ohne Kompromisse gibt es eben erst ab 5.1-Surroundsound. Manche Leisten lassen sich mit Satellitenlautsprechern auf echten Raumklang erweitern.

Durchwegs satte Bässe

Unterm Strich sind die aktuellen Soundbars ein Schritt nach vorne. Sowohl im Vergleich zum Flatscreen „pur“, als auch gegenüber den Modellen aus dem letzten Test. Vor allem die Bässe wummern richtig kräftig, bei Actionfilmen mit vielen Explosionen bebt das Wohnzimmer. Soundbars mit externem Subwoofer lassen hier wenig zu wünschen übrig.

Kabellose Bassboxen

Die Bassboxen sind kabellos verbunden und lassen sich daher frei platzieren. Besonders kritisch ist der Aufstellungsort nicht, denn das menschliche Ohr tut sich ohnehin schwer, die tiefen Frequenzen zu orten. Einzig hinter dem Zuhörer sollte die Box nicht stehen, das klänge dann doch etwas eigenartig. Leisten mit integriertem Tieftöner sind etwas schwächer auf der Brust. Sie bringen vielleicht nicht den Putz zum Bröckeln, der Schalldruck ist aber immer noch „gut“.

Tonprofile für alle Bedürfnisse

Nachtmodus

Viele Systeme haben einen Nachtmodus an Bord. Den kann man auch gut gebrauchen – er dreht nämlich die Bässe herunter und verhindert, dass der Glöckner von Notre-Dame die ganze Nachbarschaft aus dem Bett bimmelt.

Dolby Atmos projiziert Raumklang

Vier Modelle ab 900 Euro versprechen sogar simulierten Raumklang: Soundbars mit Dolby Atmos bringen die Zimmerdecke ins Spiel, sie strahlen auch nach oben ab. Der Schall wird von der Decke reflektiert und das klingt dann so, als wären dort Lautsprecher verbaut: Der Hubschrauber kreist nicht nur am Bildschirm über dem Protagonisten, sondern hört sich im Wohnzimmer auch so an. Der Testsieger von Samsung, die LG SJ9, die Philips Fidelio B8 und die Sony HT-ST5000 haben diesen Trick in petto. Richtig gut funktioniert das aber nur, wenn der Raum nicht zu hoch und die Couch nicht zu weit vom Fernseher entfernt ist. Und natürlich eine Blu-ray mit Dolby-Atmos-Tonspur läuft.

Tonprofile für alle Bedürfnisse

Vergleicht man die Geräte aus dem aktuellen Test mit der Standardklasse, sticht auch die gute Ausstattung ins Auge – etwa mehr HDMI-Eingänge und gute Klangregler. Tüftler freuen sich besonders: Sie passen den Ton per Pegelregler genau an den persönlichen Geschmack und die Raumakustik an. Yamaha und Bose haben sogar ein automatisches Kalibrierungsprogramm, wobei das bei Bose nicht besonders gut funktioniert. Am flexibelsten sind die LG SJ8, LG SJ9, Sony HT-ST5000 und Teufel Cinebar Trios.

Klang-Automatik

Die HT-ST5000 hat mit ihrem „Clear Audio+“-Programm noch ein besonderes Ass im Ärmel: Sie adaptiert ihr Klangprofil automatisch. Je nachdem, ob gerade das Neujahrskonzert oder der Sturm auf die Normandie ansteht. Der hohe Stromverbrauch – über 43 Watt im Betrieb und 5,7 Watt im Netzwerk-Standby – verhindern aber eine gute Endnote.

Stereo nur bedingt

Multifunktional

Viele Geräte verbinden sich per WLAN mit dem Internet. Sie spielen nicht nur den Fernsehton, sondern auch Onlineradio und Musik von Streamingdiensten ab. Und überhaupt: Dank drahtloser Schnittstellen hält die Soundbar heute auch als unkomplizierte Alternative zur Stereoanlage her. Zumindest für Konsumenten, denen Komfort wichtiger ist als das letzte Quäntchen Klangqualität. Smartphones und Tablets sind im Handumdrehen verbunden und nützen die Soundbar als Ausgabegerät.

Stereo nur bedingt

Ein Grundproblem besteht aber selbst bei den teuersten Premiummodellen: Die Speaker liegen naturgemäß nahe aneinander, der Stereogenuss ist bei separaten Lautsprechern einfach besser. Für den besten Stereo-Eindruck sollten Speaker und Zuhörer ein gleichseitiges Dreieck bilden. Können Sie sich vorstellen, was das bei einer 1,20 Meter breiten Soundbar heißt? Sie müssten einen Meter vor dem Fernseher hocken – und wer will sich schon für die Ohren die Augen ruinieren? Strikte Audiophile bevorzugen beim Musikhören einzelne WLAN-Lautsprecher oder eine Stereoanlage mit verkabelten Boxen.

Sicherheitslücke

Ein Hinweis zum Datenschutz: Alle Geräte mit Internetzugang sind eine potenzielle Sicherheitslücke. Schade, dass nicht jeder Hersteller darauf Rücksicht nimmt. Der Test zeigt nämlich, dass viele Soundbars mehr Infos per WLAN nach draußen senden, als für den Betrieb nötig wären.

Testtabelle: Soundbars - einteilig

Testtabelle: Soundbars - mit separater Bassbox

Testtabelle: Soundplates - einteilig

Tipps

  • Erweiterungsfähig: Sie wollen sich alle Optionen offenhalten? Wählen Sie ein Modell, das Sie später noch mit Boxen erweitern können.
  • Surround-Anlage: Echter Raumklang ist für Sie besonders wichtig? Wenn Sie Platz haben und ein bisschen Geschick, sind Sie mit einer Surround-Anlage besser bedient.
  • Kein Kaufkriterium: Dolby Atmos ist bei Soundbars nicht das Nonplusultra. Auch ohne Deckenbeschallung entsteht guter Klang, Atmos soll nicht alleiniges Kaufkriterium sein.

Testkriterien

Fünf Experten bewerteten den Ton (60 %) in standardisierten Hörtests und Raumbedingungen in den Kategorien Musik und Sprache sowie Filmeffekte anhand von aussagekräftigen Klangbeispielen, z.B. Orchester oder Filmszene. Der maximale Schalldruck wurde im Bassbereich gemessen: bei tiefen Frequenzen von 63 Hz und 100 Hz.

Die Handhabung (25 %) betrifft die Gebrauchsanleitung, das Setup und die Bedienung, sowie die Lesbarkeit der Anzeigen.

Den Stromverbrauch (10 %) bewerteten wir nach dem Nutzungsprofil vier Stunden Wiedergabe und 20 Stunden Standby, wobei wir das Abschalten jeden zweiten Tag die Automatik übernehmen ließen. Ab „weniger zufriedenstellend" beim Stromverbrauch wurde abgewertet.

Die Vielseitigkeit (Anschlüsse und Schnittstellen) ließen wir mit 5 % einfließen, während das Datensendeverhalten keine Auswirkung auf das Testurteil hat.

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