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Kinderwagen - Bugaboo mit Schadstoffen

Von zwölf getesteten Kombi-Kinderwagen sind vier mit Schadstoffen belastet. Einer davon ist der hippe Bugaboo. - Dieser Test ist nur online und nicht im Heft erschienen.

Folgende Kinderwägen sind in unserem Test:

  • ABC Design - Condor 4
  • Bergsteiger - Capri
  • Britax - Go Big
  • Bugaboo - Buffalo
  • Hauck Maxan - 4 Trio Set
  • Joie - Chrome DLX
  • Joolz - Geo Earth
  • Knorr-Baby - Noxxter
  • Moon - City Nuova
  • Naturkind - Varius Pro
  • Osann - Pep
  • Teutonia - Bliss

Die Testtabelle enthält Daten zu:

Kindgerechte Gestaltung: Platz in der Tragetasche, Sitzkomfort, Gurtsystem, Federung, Regen- und Sonnenschutz.

Handhabung: Warnhinweise in der Gebrauchsanleitung. Übersichtlichkeit, Verstellbarkeit, Leichtigkeit beim Schieben, Schrittfreiheit und Schieberhöhe, Bremsen. Fahren auf verschiedenen Untergründen (Waldboden, Kopfsteinpflaster, Treppen), tragen und Transport mit und ohne Kind; Reinigung der Bezüge.

Sicherheit: Haltbarkeit der Bremsen, Faltmechanismus und Kennzeichnung, Festigkeit der Räder, Rückhaltesysteme und Verschlüsse, Stabilität. Kippsicherheit, Gurte, Quetsch- und Klemmstellen,  Sichtbarkeit im Dunkeln.

Schadstoffe: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phthalate und weitere Schadstoffe wie Chlorparaffine, Flammschutzmittel, Organozinnverbindungen und verbotene Azofarbstoffe. - Lesen Sie hier unseren Testbericht:


Die Kultmarke Bugaboo bietet seit Oktober 2016 alle ihre Standardmodelle mit Schiebe- und Tragebügeln aus Kunstleder an: "Nun kann jeder die sanfte Fahrt und das luxuriöse Handling genießen, für das unsere Kinderwagen so berühmt sind“, heißt es dazu in einem Werbetext. Luxus her oder hin: Sicher ist, dass Kinder diese Bügel besser nicht angreifen. In ihnen stecken nämlich deutliche Mengen Tris-Dichlorpropylphosphat (TDCPP) – ein Flammschutzmittel, das vermutlich Krebs erzeugen kann. Das ergab ein Test, in dem wir gemeinsam mit der deutschen Stiftung Warentest zwölf Kombi-Kinderwagen untersucht hatten.

Streng beurteilt

Weil Kinder sich an Griffen festhalten und daran oft lutschen, werden bei Kinderwagen-Tests für Materialien, die für die Sprösslinge erreichbar sind, dieselben strengen Grenzwerte angelegt wie für Spielzeug. Der Kindergriff des Bugaboo übersteigt den Grenzwert für TDCPP um ein Vielfaches. Das teure Gefährt gehört daher zu den Testverlierern.

Ein negatives, nicht zufriedenstellendes Urteil kassierten neben Bugaboo drei weitere Kinderwagen. Grund dafür sind nicht nur gesundheitsschädliche Substanzen. Einige Modelle können kippen oder sie sind im Dunkeln kaum sichtbar.

Sitz: Kippgefahr beim Knorr-Baby

Besonders gefährlich kann es beim Knorr-Baby Noxxter werden. Um den Sitz korrekt zu befestigen, müssen die Eltern vier Metallstifte ins Fahrgestell einklinken. Im Test hörten wir ein deutliches Einrasten, auch wenn nur zwei Stifte eingesetzt wurden. So kann der falsche Eindruck entstehen, der Aufsatz würde fest sitzen. Er kippt jedoch – unter Umständen erst, nachdem das Kleinkind hineingesetzt wurde. Ist der Aufsatz in Fahrtrichtung eingesetzt, kann ein nicht angeschnalltes Kind nach hinten aus dem Wagen fallen.

Arm quetschen

Ist er rückwärtsgerichtet montiert, kann sich das Kind die Arme quetschen. Allein die Vorstellung, was bei solchen Stürzen passieren könnte, ist ein Albtraum! Der Hersteller kündigte inzwischen an, die Konstruktion ab der nächsten Produktion mit einer Kippsperre zu versehen.

Sicherheit geht vor

Sicherheit geht vor

Aber auch die Sitze von Bergsteiger und Naturkind können falsch eingesetzt werden und unter Umständen kippen. Die schlechte Note in Sachen Sicherheit brachte Naturkind um ein gutes Testurteil. Wirklich schade, denn in allen anderen Punkten zählt der Wagen zu den Besten. Er ist der Einzige, bei dem das Labor nicht einmal geringe Mengen an Schadstoffen fand. Der Anbieter verwendet möglichst natürliche Materialien: So polstert er die Tragetasche mit Kokos und Schafschurwolle. Eine Naturholzplatte stützt den Rücken, die Schiebegriffe bestehen aus Kork statt aus Kunststoff.

Schlecht sichtbar

Aber Schadstoff-Freiheit reicht noch nicht aus, um gut abzuschneiden. Die Kleinen müssen im Kinderwagen auch sicher sein. Zum unsicheren Sitz kommt hinzu, dass der Wagen von Naturkind im Dunkeln kaum zu sehen ist. Das gilt auch für Britax, Hauck, Joie und Teutonia. Man merkt es täglich auf den Straßen. Bei vielen Eltern sind derzeit dunkle Bezugsstoffe angesagt. Das sieht vielleicht lässig aus, aber: Die Kombination mit dunklen Fahrgestellen und Rädern macht Kinderwagen nachts fast unsichtbar. Einige Anbieter verwenden wenigstens helle Fahrgestelle oder statten sie mit Reflektoren aus.

Tragetaschen: Von lang …

Ein Kombi-Kinderwagen soll sich zum Transport des Sprösslings vom Säuglings- bis zum Kleinkindalter eignen. Er muss nicht nur sicher sein, sondern auch bequem. Schließlich schlummern Babys die meiste Zeit des Tages. Sie brauchen eine angenehme Schlafumgebung. Schön, dass es endlich Tragetaschen gibt, die lang genug sind für Kinder bis mindestens neun Monate, wie bei Joie und Naturkind, oder sogar bis zehn Monate, wie bei Joolz.

… bis kurz

Ganz anders Hauck und Osann: Ihre Tragetaschen sind so kurz, dass groß geratene Babys schon nach fünf bzw. vier Monaten mit den Füßen anstoßen. In diesem Alter können sie jedoch noch nicht in den Sportsitz wechseln. Ein altersgerechtes Transportmittel sind Sitze erst, wenn Kinder sich selbstständig aufsetzen. Das lernen sie zwischen dem sechsten und dem neunten Monat. Vorher fehlt ihnen die Muskulatur, um sich aufrecht zu halten.
Auch größere Kinder machen gern ein Nickerchen im Liegen. Deshalb sollte sich der Sitz möglichst flach umlegen lassen. Nur so schlafen die Kleinen bequem und rückenschonend. Eingeschränkten Liegekomfort bieten ABC Design, Bugaboo, Joolz und Osann. In ihnen sitzen Kinder im festen Winkel von etwa 100 Grad, im Osann mit 108 Grad. Ihre Sitze lassen sich höchstens um wenige Grad verstellen.

Worauf Eltern achten

Testen mit Dummys

Wie der Test zeigt, sind die Sitze oft für Kinder zwischen sechs Monaten und drei Jahren ausgelegt. In dieser Zeit wachsen die Kinder rund 30 Zentimeter. Sowohl den Kleinen als auch den Größeren sollen die Sitze Sicherheit und Komfort bieten. Wir haben das mithilfe der „Kieler Kinder“ untersucht. So heißen die von Anthropologen für die Stiftung Warentest entwickelten Dummys für verschiedene Altersgruppen. Ergebnis: Der Sitz des Wagens von Bergsteiger ist deutlich zu tief. Er eignet sich erst für Kinder ab 15 Monaten. Damit mutet Bergsteiger dem Nachwuchs viele Monate unbequemes Sitzen zu: Die kleinen Beinchen liegen halb auf und hängen halb in der Luft.

Der Sitz passt nicht

Für große Kinder sind die Lehnen von Bergsteiger und Knorr-Baby zu kurz. Ihr Kopf ragt über die Lehne hinaus und ist nicht abgestützt. Fußstützen sollten mitwachsen – ihre Länge lässt sich allerdings bei keinem einzigen Kinderwagen einstellen. Alle sind fix. Kurze Beinchen baumeln in der Luft. Lange Beine ragen über die Fußstütze hinaus und finden keinen Halt.

Worauf Eltern achten müssen

Nicht nur die Kinder, auch die Eltern müssen mit dem Gefährt zurechtkommen. Die Großen sollten vor dem Kauf prüfen, ob die Höhe des Schiebegriffs einen aufrechten Gang erlaubt. Für Menschen über 1,80 Meter eignen sich Modelle mit Griffen von mindestens 1,11 Meter über dem Boden. Andernfalls gehen sie gebückt.
Bei Joolz, Moon und Osann können große Eltern beim Schieben mit den Zehen anstoßen. Große Schritte erlaubt dagegen der Bugaboo. Besonders leicht erreichen Eltern die Körbe von Britax, Bugaboo, Joie und Joolz. Der Joolz-Korb lässt sich außerdem mit einem Handgriff herausnehmen.

Zum Auf- und Zuklappen

Besonders einfach und ohne langes Nachdenken zusammen- und wieder aufklappen lassen sich Joie, Joolz und Teutonia. Unterwegs im Auto kommt es auf die Maße des zusammengeklappten Wagens an. Osann braucht mit Sitzeinheit den wenigsten Platz, Naturkind den meisten. Und noch ein Buh für Bugaboo: Als Einzigem fehlt ihm die Transportsicherung. Er kann von allein aufklappen. Das macht Ärger beim Verstauen im Kofferraum.
 

Testtabelle: Kinderwagen

Steckbriefe

Hier die Kurzbeschreibung der getesteten Modelle, Details finden Sie in der Tabelle.

Britax Go Big
1.000 Euro
Testurteil: gut

Kindgerecht. Einziger Kinderwagen mit guter Tragetasche und gutem Sitz. Kinder finden bis dreieinhalb Jahre darin Platz. Fährt sehr gut auf verschiedenen Untergründen. Die Testpersonen beurteilten das Beladen des Einkaufskorbs als sehr einfach. Der Wagen ist im Dunkeln allerdings kaum zu sehen.

ABC Design Condor 4
620 Euro
Testurteil: gut

Preis-Leistungs-Sieger. Günstigster Kinderwagen unter den guten Modellen. Gute Tragetasche. Der Wagen federt und bremst sehr gut. Aber der Sitzwinkel lässt sich nicht verändern, und der Schiebegriff ist vergleichsweise niedrig.

Joolz Geo Earth
999 Euro
Testurteil: gut

Längste Tragetasche. Sie bietet Platz für Kinder bis mindestens 10 Monate. Allerdings lässt sich der Sitzwinkel nicht verändern. Der Sitz neigt sich nur, die Beine liegen dann etwas höher als der Rumpf. Der Wagen ist sehr einfach auf- und zusammenzuklappen. Der Einkaufskorb lässt sich aus dem Fahrgestell nehmen und sehr leicht beladen. Große Personen können beim Schieben mit den Zehen anstoßen.

Moon City Nuova
500 Euro
Testurteil: durchschnittlich

Beengt. Die Tragetasche fällt recht kurz aus. In ihr finden große Kinder nur bis zum 5. Monat Platz. Der Wagen bietet zwar eine Transportsicherung, sie ist jedoch unpraktisch. Der Schiebegriff lässt sich auch für große Eltern passend einstellen. Große Personen können allerdings beim Schieben mit den Zehen anstoßen.

Joie Chrome DLX
420 Euro
Testurteil: durchschnittlich

Bedienfreundlich. Das Auf- und Zusammenklappen sowie das Tragen bewerteten die Tester am besten von allen Wagen. Ebenfalls positiv: Die Tragetasche ist vergleichsweise lang, bietet Platz für Kinder bis mindestens 9 Monate. Der Schiebegriff lässt sich für große Eltern hoch genug einstellen. Allerdings enthält die Regenhaube erhöhte Mengen Naphthalin. Im Dunkeln ist der Wagen kaum zu sehen.

Hauck Maxan 4 Trio Set
649 Euro
Testurteil: weniger zufriedenstellend

Kurz. Die Tragetasche ist so kurz, dass große Kinder nur bis 5 Monate darin liegen können. Der Schiebegriff lässt sich auch für große Eltern passend einstellen. Sehr leicht zu reinigen. Allerdings ist der Wagen im Dunkeln kaum sichtbar. Autokindersitz wird mitgeliefert.

Naturkind Varius Pro
948 Euro
Testurteil: weniger zufriedenstellend

Sauber. Keine Schadstoffe gefunden. Die Tragetasche ist lang genug für Kinder bis mindestens 9 Monate. Schiebegriff auch für große Eltern. Fährt sehr gut auf verschiedenen Untergründen. Der Sitz kann unter Umständen kippen, wenn nicht alle vier Metallstifte einrasten. Das Kind kann sich verletzen. Erwachsene stoßen leicht an die hervorstehenden Metallstifte. Der Wagen ist im Dunkeln kaum sichtbar. Das Sonnenverdeck schränkt in maximal vorgeklappter Position die Luftzirkulation ein.

Osann Pep
329 Euro
Testurteil: weniger zufriedenstellend

Kürzeste Tragetasche. In ihr finden große Kinder nur bis 4 Monate Platz. In den Sitz können sie frühestens ab dem 6. Monat wechseln. Die Höhe des Schiebegriffs ist mit 102 Zentimetern besonders gering. Der Sitzwinkel lässt sich nicht verändern. Der Sitz neigt sich nur, die Beine liegen dann höher als der Rumpf. Sonnenverdeck ohne Fenster. Der Bezug lässt sich nicht abnehmen.

Bugaboo Buffalo
1.079 Euro
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Schadstoff im Griff. Der Kindergriff enthält deutliche Mengen des Flammschutzmittels TDCPP. Es kann vermutlich Krebs erzeugen. Der Sitzwinkel lässt sich kaum verändern, daher ist das Liegen nur mit angewinkelten Beinen möglich. Die Erstmontage erfordert Geduld. Fährt sehr gut auf verschiedenen Untergründen. Das Sonnenverdeck bietet kein Fenster, in vorderster Position schränkt es die Luftzirkulation ein. Keine Transportsicherung.

Teutonia Bliss
1.160 Euro
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Belastet. Die Griffe enthalten deutliche Mengen Naphthalin. Der Kinderwagen ist im Dunkeln kaum zu sehen. Das Sonnenverdeck bietet kein Sichtfenster. Die Luftzirkulation ist eingeschränkt, wenn das Verdeck auf maximal vorgeklappter Position steht. Das Gestell klappt sehr einfach auf und zu. Sehr leicht zu reinigen. Auch für große Eltern geeignet.

Bergsteiger Capri
300 Euro
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Chemiecocktail. Die Griffe enthalten kritische Weichmacher. In Kindergriff und Regenhaube fanden wir deutliche Mengen Naphthalin. Der Sitz kann falsch eingesetzt werden und unter Umständen kippen, das Kind kann sich verletzen. Sehr tiefer Sitz, eignet sich erst ab 15 Monate. Ziemlich schmale Tragetasche. Rückenlehne für große Kinder zu niedrig. Wagen ist schwer zusammenzulegen. Autokindersitz mitgeliefert.

Knorr-Baby Noxxter
699 Euro
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Kippgefahr. Der Sitz kann falsch eingesetzt werden und kippen, das Kind kann sich verletzen. Erwachsene stoßen zudem leicht an die vier hervorstehenden Metallstifte der Aufsätze. Kinder können sich die Finger einklemmen. Es konnten deutliche Mengen verschiedener Schadstoffe nachgewiesen werden, unter anderem Naphthalin. Die Rückenlehne ist für große Kinder zu niedrig. Der Schiebegriff lässt sich für große Eltern einstellen.
 

Schadstoffe im Windelmercedes

Materialien in Reichweite des Kindes

Die Norm für Kinderwagen legt nur für wenige Schadstoffe Grenzwerte fest. Für unseren Test, den wir gemeinsam mit der Stiftung Warentest durchführten, wurden für Materialien in Reichweite des Kindes die für Spielzeug geltenden Grenzwerte angesetzt. Das entspricht dem Prinzip des vorsorgenden Gesundheitsschutzes: Schadstoffgehalte sollten so niedrig wie möglich sein. Schließlich kommen Kinder im Laufe ihres Lebens mit genügend anderen schädlichen Substanzen in Kontakt.

Naphthalin in Regenhaube

Folgende Schadstoffe wurden gefunden: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Das ist eine Gruppe Hunderter Einzelstoffe. Am häufigsten fanden wir Naphthalin, das vermutlich Krebs erzeugen kann. Es steckte in deutlichen Mengen in den für Kinder erreichbaren Griffen von Bergsteiger, Knorr-Baby und Teutonia, in den Schiebegriffen von Knorr-Baby und Teutonia sowie in der Regenhaube von Bergsteiger und Knorr-Baby. Erhöhte Mengen Naphthalin fanden sich auch in der Regenhaube des Joie.

Griffe entfernen oder überkleben

Tipp: Besorgte Eltern sollten die Griffe entfernen oder überkleben und die Regenhaube nicht verwenden.
Phthalate (Weichmacher). Sie machen Kunststoff weich, können ausdünsten und sich durch Speichel sowie Schweiß lösen. Im Schiebegriff von Bergsteiger konnten deutliche Mengen DEHP und DINP nachgewiesen werden, im Kindergriff deutliche Mengen DINP und erhöhte Mengen DEHP. Im Kindergriff des Knorr-Baby steckten ebenfalls erhöhte Mengen DEHP. Dieser Stoff kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen.

Flammschutzmittel

Eigentlich sollen diese Substanzen die Ausbreitung von Bränden verzögern. Einzelne Flammschutzmittel werden aber auch als Weichmacher eingesetzt. Im Kindergriff des Bugaboo wiesen wir deutliche Mengen TDCPP nach, das vermutlich Krebs erzeugen kann. In den Textilien des Knorr-Baby fanden wir ebenfalls deutliche Mengen TCPP. Die EU hat einen Grenzwert für TCPP festgelegt, weil es Bedenken hinsichtlich des krebserzeugenden Potenzials gibt.

Zusammenfassung

  • Am besten unterwegs: Testsieger Britax Go Big ist kindgerecht gestaltet und einfach zu handhaben. Nur in ihm fahren Kinder von der Geburt bis zum Alter von 3,5 Jahren bequem. Mit 1.000 Euro ist er aber einer der teuersten Wagen im Test.
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Schon für 620 Euro ist dagegen der ebenfalls gute Condor 4 von ABC Design zu haben. Nachteile: Sein Sitzwinkel lässt sich nicht verändern, und durch die geringe Höhe seines Schiebegriffs eignet er sich nur für kleine bis mittelgroße Eltern.
  • Schlecht zu sehen: Dunkle Bezugstoffe für Kinderwagen liegen derzeit im Trend. In Kombination mit dunklem Fahrgestell und dunklen Rädern werden solche Wagen nachts aber praktisch unsichtbar – ein Sicherheitsrisiko!

So haben wir getestet

Im Test: 12 Kombi-Kinderwagen für den Transport vom Säuglings- bis zum Kleinkindalter. Die Wagen verfügen über austauschbare Aufsätze: Tragetasche (Babywanne) und Sitz. Der Test wurde gemeinsam mit der Stiftung Warentest durchgeführt.

Untersuchungen: Die Testmethoden orientierten sich an europäischen Normen für Kinderwagen und die Sicherheit von Spielzeug. Die Prozentangaben beschreiben den Anteil am Gesamturteil.

Kindgerechte Gestaltung: 45 %
Zwei Experten beurteilten die altersbezogenen anthropometrischen Abmessungen für den verfügbaren Platz in der Tragetasche und den Sitzkomfort, auch mithilfe verschiedener Dummys („Kieler Kinder“), die Kindern bestimmter Altersgruppen entsprechen. Zudem prüften wir Gurtsystem, Federung, Regenschutz (mitgeliefert oder als Zubehör) und Sonnenschutz.

Handhabung: 35 %
Ein Experte prüfte die Warnhinweise in der Gebrauchsanleitung. Fünf Tester beurteilten unter anderem deren Übersichtlichkeit. Zudem bauten sie die Kinderwagen erstmals auf, klappten sie auf und zu, bauten sie um, verstellten Rückenlehne und Sitzrichtung. Sie schoben die Wagen. Dabei maßen wir unter anderem Schrittfreiheit und Schieberhöhe. Außerdem bremsten sie und fuhren auf verschiedenen Untergründen, etwa auf Waldboden, Kopfsteinpflaster, Treppen. Schließlich trugen und transportierten sie die Wagen mit und ohne Kind und testeten, wie leicht sich die Bezüge reinigen lassen.

Haltbarkeit: 5 %
In der Klimakammer musste der Schieber des beladenen Kinderwagens je 5.000-mal Heben und Senken bei minus 5 Grad und plus 40 Grad Celsius überstehen. Wir prüften die Haltbarkeit von Feststellbremsen, Faltmechanismus und Kennzeichnung, die Festigkeit der Räder, Rückhaltesysteme und Verschlüsse. Auf einer Rampe testeten wir, ob beladene Wagen nach vorn kippen, wenn sie auf ein Hindernis stoßen. Zudem fuhren die Wagen rund 180 Kilometer auf einem Laufband und überwanden dabei 288.000-mal eine Stolperstelle.

Sicherheit: 5 %
Geprüft wurde unter anderem, ob die Kinderwagen sicher stehen, ob die Sitze kippen können und die Gurte halten. Außerdem suchten wir nach möglichen Quetsch- und Klemmstellen und beurteilten, wie gut die Wagen im Dunkeln sichtbar sind.

Schadstoffe: 10 %
Wir untersuchten Schiebegriffe und Materialien in Reichweite des Kindes auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phthalate und weitere Schadstoffe wie Chlorparaffine, Flammschutzmittel, Organozinnverbindungen und verbotene Azofarbstoffe.

Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass Mängel sich verstärkt auf das Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen wurden eingesetzt: Lautete das Urteil für kindgerechte Gestaltung "weniger zufriedenstellend“, so konnte das Testurteil nur eine halbe Note besser sein. War der verfügbare Platz in der Tragetasche „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter, konnte die kindgerechte Gestaltung nur eine halbe Note besser sein. Lautete die Note für die Sicherheit „nicht zufriedenstellend“, so wurde das Testurteil auf diese Note abgewertet. Bei "weniger zufriedenstellender" Sicherheit konnte das Testurteil nur eine halbe Note besser sein. Die Note für Schadstoffe konnte nicht besser sein als das schlechteste Schadstoffurteil. Lautete das Schadstoffurteil „nicht zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nicht besser sein; war es "weniger zufriedenstellend“, konnte das Testururteil nur eine Note besser sein.

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