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Drucker - Druck auf die Preise

  • Preise weiterhin fallend
  • Lasergeräte jetzt auch für den Heimgebrauch erschwinglich
  • Druckqualität bei den meisten Geräten gut

Es ist paradox: Mittlerweile gibt es Drucker am Markt, die kaum noch mehr kosten als ein oder zwei Sätze Tintenpatronen oder eine Laserkartusche. Man könnte also versucht sein, statt der Verbrauchsmaterialien jeweils gleich ein neues Gerät zu kaufen. Das sollte man aber besser bleiben lassen – nicht nur, um der Wegwerfgesellschaft ­Paroli zu bieten, sondern auch deshalb, weil die Hersteller ihren Geräten oft nur Mini-Füllungen mit auf den Weg in den Kon­sumentenhaushalt oder das kleine ­Büro geben. Denn verdient wird in erster Linie an Tinte und Toner, nicht an den Geräten.

Auch kleine Beträge läppern sich

Diesen Zusammenhang beweist auch ein Blick in unsere Tabelle, in die wir 5 Tintenstrahl- und 11 Schwarz/Weiß-Laserdrucker der unteren Preisklasse aufgenommen ­haben: Besonders geringe Anschaffungskosten gehen in nahezu allen Fällen mit vergleichsweise hohen Aufwendungen für die Ausdrucke einher. So kostet beispielsweise der Epson Stylus S21 Tintenstrahldrucker gerade einmal 50 Euro – die aus­gedruckte Textseite aber 6 Cent, die Grafikseite 15 Cent und ein A4-Foto gar 1,80 Euro, was in jeder Kategorie der jeweils höchste Preis der Prüflinge ist.

Sparmeister aufgepasst

Na und wenn, mag man einwenden, was sind schon 6 Cent? – Auf das Jahr hoch­gerechnet unter Umständen ein schöner Batzen Geld! Angenommen, es werden im Schnitt 10 Textseiten täglich gedruckt, dann macht das beim Epson rund 216 Euro pro Jahr aus. Beim Sparmeister in dieser Kategorie, dem rund doppelt so teuren HP ­Officejet 6000, sind es nur 72 Euro. Die Differenz (144 Euro) ist somit deutlich höher als jene im Anschaffungspreis (55 Euro), wobei diese Unterschiede beim Ausdruck von Farbgrafik oder Foto noch deutlich ­höher ausfallen. Es lohnt sich also durchaus, beim Druckerkauf in die Rolle des Pfennigfuchsers zu schlüpfen.

Tinte oder Laser?

Tinte oder Laser?

Wobei natürlich vorab die Frage zu beantworten wäre, was es denn überhaupt sein soll: Tintenstrahldrucker oder Monocolor-Laserdrucker? Die hat sich in der Vergangenheit so meist nicht gestellt, einfach weil die Laserdrucker deutlich teurer waren als ihre tintigen Artgenossen. Das hat sich mittlerweile geändert, wie ein Blick in die Tabelle zeigt: Laserdrucker gibt es bereits ab 85 Euro, also durchaus auf dem Preis­niveau der Tintenspritzer. Dadurch werden sie auch für Heimanwender eine ernst zu nehmende Alternative.

Laserdrucker bietet einige wichtige Vorteile:

  • Textausdrucke kommen im Mittel noch immer billiger als beim Tintenstrahler (im Schnitt 2,9 gegenüber 4,3 Cent); für Viel­drucker ein nicht zu unterschätzender Faktor.
  • Die Textausdrucke sind beim Laser von kaum zu überbietender Qualität. Alle ­Laserdrucker schneiden in diesem Punkt sehr gut ab.
  • Die Ausdrucke sind licht- und wasser­beständig sowie deutlich schneller auf dem Tisch als bei Tintenstrahlern: Nur rund 2,6 Sekunden brauchen die Laser im Schnitt für eine Textseite, mehr als 10 Sekunden die Tintenstrahler.
  • Beim Laser kann naturgemäß keine Tinte eintrocknen, was wiederum für Gelegenheitsdrucker von Bedeutung sein kann.

Wo viel Licht ist, da ist aber auch mancher Schatten:

  • Beim Ausdruck von Farbgrafikseiten (in Grautönen) schneiden die Laserdrucker deutlich schlechter ab.
  • Geht es gar um Fotos, kann man die Lasergeräte überhaupt vergessen: Keines kommt auf ein besseres Ergebnis als ­„weniger zufriedenstellend“. Da ist es auch kein Trost, das die Laser im Schnitt weniger als 14 Sekunden für den Druck eines A4-Fotos benötigen (die Tintenstrahler hingegen 5 Minuten).
  • Die Testpersonen haben den Tausch der Tonerkartuschen als etwas beschwer­licher empfunden als jenen von Farbpatronen; vor allem das Gerät von Oki fiel hier negativ auf, da beim Kartuschenwechsel viel Toner verschüttet wurde – was beim Ein­atmen des Pulvers ein ­gesundheitliches Risiko darstellen kann (Staub daher ­ immer feucht aufwischen, lüften!). Andererseits müssen Tonerkartuschen seltener gewechselt werden als die Tintenpatronen, was das Problem der vergleichs­weisen Unhandlichkeit etwas mindert.
  • Die Lasergeräte sind durch die Bank deutlich schwerer als die Tintenstrahldrucker; außerdem sind sie lauter und verbrauchen mehr Strom, vor allem im Stand-by-Betrieb.

Wenig Drumherum

Wenig Drumherum

Da wir uns in diesem Test bewusst auf ­Geräte der unteren Preiskategorie kon­zentrierten, haben wir keine üppige Ausstattung mit Zusatzfeatures erwartet – und auch nicht gefunden. So können nur zwei Geräte auch dafür geeignete CDs direkt beschriften (Canon Pixma iP4700 und Epson Stylus P50).

Fast alle werden jedoch zumindest mit Treibern für das aktuelle Betriebssystem Windows7 und für den Mac aus­geliefert (Ausnahme: Oki B410d), manche der Laserdrucker auch mit Treibern für Linux.

Der Tintenstrahler Canon Pixma iP4700 sowie die Lasergeräte Samsung ML-2850DR, Epson Aculaser M2000D, Oki B410d und Dell 2230d verfügen über eine Duplexeinheit, welche den automatischen Ausdruck auf beiden Seiten eines Blattes ­erlaubt, was Papierkosten und Platz im Ordner spart.

Wir haben übrigens alle Tests mit den von den Herstellern empfohlenen Papiersorten durchgeführt, da vor allem die Qualität des Fotodrucks stark vom Papier abhängt.

Meist getrennte Farbtanks

Erfreulich die Tatsache, dass die Mehrzahl der Tintenstrahler mittlerweile mit getrennten Farbtanks ausgestattet ist, lediglich beim HP Deskjet D2660 muss man die gesamte Patrone entsorgen, sobald auch nur eine Farbe ausgegangen ist.

Testtabelle: Farbtintendrucker

Testtabelle: S/W-Laserdrucker

Zusammenfassung

  • Die Stärken. Laserdrucker sind schneller, Tintenstrahldrucker vielseitiger.
  • Laser für Text. Laserdrucker punkten beim Textausdruck, versagen aber bei Fotos. Wenn Platz keine Rolle spielt, kann man mit der Kombination S/W-Laser und Tintenstrahler laufende Kosten und Zeit sparen, ohne auf hohe Qualität bei Farbprints verzichten zu müssen.
  • Laufende Kosten entscheidend. Wer viel druckt, sollte bei der Anschaffung eines Druckers unbedingt die Folgekosten für Tinte bzw. Toner berücksichtigen.

Testkriterien

In einem Gemeinschaftstest mit der Stiftung Warentest wurden Tintenstrahldrucker und Laserdrucker getestet.

Grundsätzliche Prüfkriterien

Prüfung unter dem Betriebssystem MS Windows 7 mit büroüblichem, für Tintendruck geeigneten Kopiererpapier oder von den Herstellern empfohlenen Spezialpapieren. Drucker, für die spezielles Zubehör (Tinte, Fotodruckmedien) für das Drucken von Farbfotos erhältlich ist, wurden mit diesem Zubehör geprüft. Laserdrucker wurden mit Normalpapier geprüft. Vergleichende subjektive Beurteilung von drei Fachleuten des Prüfinstituts.

Drucken

Qualität Text: Druck eines Geschäftsbriefes in Schwarz in Standardauflösung auf Normalpapier (mit MS Word). Farbseite: Druck einer grafisch illustrierten Tabelle (mit MS Excel) und der ISO-Seiten zur Verbrauchsmessung in Standardauflösung auf Normalpapier sowie einer Desktop-Publishing-Seite in hoher Auflösung auf Spezialpapier. Foto: Druck ganzseitiger Farbfotos (mit Adobe Photoshop) in Farbe sowie Graustufen in höchster Auflösung auf Fotopapier. Zur Beurteilung der Wasser- und Lichtbeständigkeit wurde geprüft, wie stark ein Markierungsstift einen Textausdruck verwischt und wie stark ein Wassertropfen beim Abwischen die Farbe abträgt und verschmiert. Das Verblassen von Fotodrucken durch zehntägige Bestrahlung mit Xenonlicht wurde subjektiv und durch Messung der Farbänderung bewertet. Die Beurteilung für Geschwindigkeit fasst die für obige Ausdrucke benötigten Druckzeiten zusammen.

Tinten-/Tonerkosten

Mit jedem Drucker wurden jeweils für Text, Farbseite und Foto mindestens zwei Tinten-/Tonerfüllungen verdruckt. Als Basis für die Berechnung der Druckkosten diente bei Text (schwarz) der Dr.-Grauert-Brief (1280 Zeichen in Arial 12) in Briefqualität, als Farbseite die 5-seitige Vorlage nach ISO 24712 und für Foto der abwechselnde Druck zweier vollständig mit  Fotos gefüllter DIN-A4-Seiten. Papierkosten wurden nicht einberechnet.

Handhabung

Bewertet wurden Handbuch und Dokumentation (Haltbarkeit, Handlichkeit, Inhalt, Übersichtlichkeit und Sprache). Inbetriebnehmen (Aufstellen, Anschließen, Installieren, Grundeinstellungen). Bedienung (Komfort beim Drucken, Papierwechsel, Anzeigen) und Patronenwechsel und Wartung (Wechsel der Farbeinheiten, Zugänglichkeit zum Reinigen, Beseitigen von Papierstaus).

Vielseitigkeit

Zusatzfunktionen und Eigenschaften wie Einzelfarbtanks, Kapazität der automatischen Papierzuführung, der bedruckbaren Flächen, Druckmöglichkeit auf CD, Direktdruck von Digitalkamera und Speicherkarte und Anschlussmöglichkeiten wurden nach einem Punktesystem bewertet. Außerdem wurde der Funktionsumfang der mitgelieferten Treiber und Software berücksichtigt.

Umwelteigenschaften

  • Gesamtstromverbrauch: Angenommen wurde, dass der Drucker 3 Stunden täglich eingeschaltet ist und 5 Seiten gedruckt werden. Die restliche Zeit ist das Gerät mittels Hauptschalter ausgeschaltet, aber am Stromnetz.
  • Stromverbrauch Stand-by und Aus: Bewertung des Verbrauches des ausgeschalteten sowie im Leerlauf befindlichen Gerätes (eine halbe Stunde nach Druckende) hinsichtlich unnötiger Energieverschwendung.
  • Geräuschentwicklung: Es wurde die beim Drucken und im Leerlauf beurteilt.
  • Konstruktion und Verarbeitung: Aufbau der Geräte (u.a. Klappen und Scharniere), verwendete Materialien und deren Stabilität wurden beurteilt.

Leserreaktionen

Dieselbe Eigenheit

Meine beiden hp-Drucker weisen dieselbe Eigenheit auf: Modell hp Deskjet F 2480 druckt mit der Warnung bei der schwarzen (Original-)Patrone noch ca. 100 Seiten. Modell hp Photosmart plus druckt seit etwa drei Monaten mit „Leerstandsanzeige“ bei zwei (Original-) Farbpatronen bei entsprechenden Seitenzahlen.

Warum das so ist, wird sich wohl jeder, durch „Konsument“-Lesen geschulte Kunde denken können. Umso bedenklicher, wenn man bedenkt, dass in den „Original“-Patronen vermutlich weniger Tinte drinnen ist als technisch möglich und bei den „Nachbaupatronen“ praktiziert.

Ing. Bernhard Kramer
Wien
(aus Konsument 12/2010)

Zu früh gewarnt

Bei meinem Samsung-Drucker (Serie SCX4300) erschien die Anzeige: Toner fast fertig. Im Einsatz war eine Original Kartusche. Da die Neubeschaffung etwas Zeit brauchte und ich dringend drucken musste, versuchte ich es trotzdem. Der zu druckende Text umfasste über 150 volle DIN A4 Seiten. Stufenweise druckte ich aus, immer in der Erwartung, dass bald nichts mehr zu sehen sein würde.

Dem war aber nicht so, nach den 150 Seiten war keinerlei Qualitätsminderung erkennbar. Seither habe ich noch viele Seiten gedruckt und die Qualität passt noch immer, obwohl schon seit etlichen Seiten die Anzeige auf Rot und „Toner fertig“ steht.

Gut, dass ich die neue Kartusche nicht schon zu Hause hatte, bestimmt hätte ich nicht lange gezögert und getauscht. Offenbar rechnet die Firma mit genau diesem Verhalten.

Manfred Bergmann
Imst
(aus Konsument 9/2010)

Seltsame Meldung

Im Jahre 2003 habe ich einen Canon-Farbtintendrucker i350 gekauft und bis vor Kurzem nur mäßig oft verwendet. Plötzlich erhielt ich immer wieder die Meldung vor dem Druck „Tintenbehälter >fast< voll“ und ich musste vor dem Druck die Reset-Taste am Drucker betätigen.

Ich glaubte an einen Virus, da die Meldung „Tintenbehälter fast >leer<“ üblich war. Zuletzt wechselte die Meldung auf „Tintenbehälter >ist< voll“ und der Drucker stellte den Betrieb ein. Das Handbuch gab keine Auskunft.

Nachforschungen im Internet ergaben, dass Canon es dem Kunden zumutet, einen an sich in Ordnung befindlichen Drucker zum Service einzuschicken, um einen „Waste Ink Tank“ zu ersetzen, der augenscheinlich tief unten im Drucker versteckt ist – anstatt einen Austauschteil vorzusehen, den jeder Benutzer selbst tauschen könnte.

Eine ähnliche Meldung gibt es laut Benutzerhandbuch auch im neueren Modell iP4700, das Sie an die erste Stelle gereiht haben – also keine Verbesserung.

Ing. Karl Schuh
Weiz
(aus Konsument 6/2010)

Kein Linux-Treiber

Ich bin selbst erst vor Kurzem auf das freie Betriebssystem Linux/Ubuntu umgestiegen und musste dabei feststellen, dass Canon für meinen Drucker, mit dem ich bisher unter Windows sehr zufrieden war, keinen Linux Treiber anbietet.

Dies scheint allerdings ein generelles Problem zu sein, denn laut Testbericht gibt es für keinen der getesteten Tintenstrahldrucker einen solchen Treiber. Die Hardwarehersteller sollten dem Benutzer die Wahl des Betriebssystems überlassen.

Daher wäre eine entsprechende Abwertung des Testurteils aller Geräte für die nur Windows oder Mac-Treiber verfügbar sind, eine Überlegung wert.

DI Klaus-Peter Tschernay
E-Mail
(aus Konsument 6/2010)

Eine generelle Abwertung wäre doch zu hart, die überwiegende Mehrheit verwendet Windows. Treiber für Linux werden leider nur selten von den Herstellern selbst angeboten, aber die Open-Source-Gemeinde kann meistens brauchbaren Ersatz bieten, etwa die Website http://wiki.ubuntuusers.de/Canon-Drucker.

Die Redaktion

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