Derzeit erlebe ich mit, wohin unsere „smarte“ Reise geht. Dahin nämlich, die Verantwortung auf die Nutzer abzuschieben.
Ein Freund hat sich ein neues Auto gekauft; das gleiche Modell wie meines, nur ein paar Jahre jünger. Meines hat einen Bordcomputer, der diesen Namen nicht verdient. Abgesehen vom Errechnen des Durchschnittsverbrauchs ist er samt seinem Touchscreen eigentlich nur Ersatz für diverse Tasten und Knöpfe. Das Auto meines Freundes verfügt über eine Kommando- und Steuerungszentrale, die jener des Raumschiffs Enterprise Konkurrenz macht. Durch Zufall kam er drauf, dass er für seinen Touchscreen ein Firmware-Update installieren sollte.
Zuständigkeitsfrage
Da Hard- und Software zugeliefert werden, fühlt sich der Autohersteller offenbar nicht zuständig. Der Besitzer muss nachschauen, ob ein Update angeboten wird, dieses auf seinen PC herunterladen, die Datei entpacken, auf einen richtig formatierten USB-Stick kopieren und hoffen, dass der halbstündige Installationsprozess klappt. Möglich, dass man die Firmware-Installation in der Autowerkstatt durchführen lassen kann. Bei Kühlschränken, TV-Geräten & Co ist diese Vorgangsweise unwahrscheinlich, weshalb Updates auf jeden Fall automatisch erfolgen sollten.
Keine geteilte Verantwortung
Mein Appell: Liebe Hersteller, verzichtet im eigenen Interesse auf das Prinzip „Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner“; ihr handelt euch damit nur verärgerte Kunden ein. Die Technik-Welt hat sich verändert, Software, Firmware und Internetanbindung sind keine „netten Draufgaben“ mehr, sondern feste Bestandteile der Geräte. So gesehen gibt es auch keine geteilte Verantwortung. Wir sind für die ordnungsgemäße Verwendung zuständig, und die Hersteller dafür, dass die Nutzbarkeit im vollen Umfang erhalten bleibt.
„Geräte und Software bilden eine Einheit. Die Hersteller dürfen“die Verantwortung nicht einfach auf uns Kunden abwälzen.“
Dieses und viele weitere Themen finden Sie auch in meinem Technik-Blog unter: VKI-Blog: Technik-Spielplatz