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Tintenpatronen - Druckkosten senken

  • Keine Schäden durch Fremdtinte.
  • Pelikan übernimmt sogar Gewährleistung
  • Sparen ohne Qualitätsverlust vor allem bei Schwarz

Was ist die teuerste Flüssigkeit?“, so die uralte Scherzfrage. „Maurerschweiß“, lautete früher die Antwort. Doch heute ist es eindeutig die Tinte für den Tintenstrahldrucker: Der Preis für einen Liter bewegt sich über dem Tausend-Euro-Bereich. Daher wird viel über Sparmöglichkeiten nachgedacht.

Selbsthilfe bringt wenig

Vor einer oft propagierten Möglichkeit können wir nur warnen, nämlich die Kartuschen im Do-it-yourself-Verfahren mittels Injektionsnadel nachzufüllen. Das ergibt nicht nur schmutzige Hände (und Tintenflecken auf Kleidung und Einrichtung). Auch der Spareffekt hält sich in Grenzen. Weil man die – nicht gerade preiswerte – Nachfülltinte im Großgebinde kaufen muss und womöglich in hundert Jahren nicht aufbraucht. Das rentiert sich nur für jene, die viel drucken.

Anders sieht es bei im Handel erhältlichen Fremdpatronen aus. Ein Blick auf die Tabelle (Spalte Preisersparnis) zeigt teils beachtliche Preisdifferenzen. Allerdings konnten in diesem internationalen Gemeinschaftstest nur einige Patronen untersucht werden.

Blühende Kleinindustrie

Auch haben die Kollegen in Deutschland und den Niederlanden viele Produkte getestet, die in Österreich nicht erhältlich sind. Dafür gibt es in Österreich wieder andere Marken – rund um die Druckertinte hat sich eine blühende Kleinindustrie etabliert. Zwei Alternativen zur teuren Originalpatrone gibt es: das Wiederaufarbeiten gebrauchter Altpatronen und den Nachbau. Die deutsche Firma Pelikan gibt auf ihre Patronen Gewährleistung, sollte doch einmal ein Drucker durch die Fremdpatrone Schaden nehmen. Doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist ohnehin gering, wie schon unser letzter Test („Konsument“ 3/2002) zeigte.

Schwarzdruck: Geklonte Patronen

Für Schwarzdruck sind die „geklonten“ Patronen eine gute Alternative. Diesmal übertraf eine Geha-Patrone für den Canon beim Prüfpunkt Textdruck sogar das Original! Und der Farbdruck fällt gegenüber dem Original nicht mehr allzu stark ab. Interessant die Qualität der Patronen von KMP: Für HP-Modelle lag sie am letzten Platz (einzelne Düsen der Farbpatronen waren verstopft und ließen sich nicht reinigen), bei Epson dafür vorne.

Das lässt darauf schließen, dass die Serienfertigung beim Recycling keine gleichmäßigen Ergebnisse bietet. Prinzipiell jedoch liegen alle europaweit getesteten Patronen im grünen Bereich: Keine schnitt schlechter als „durchschnittlich“ ab.

Warum so teuer?

Langsam kommen die Druckerhersteller mit ihren teuren Tinten in Argumentationsnotstand. Die in unserem Test vertretenen Erzeuger bedienen sich unterschiedlicher Technologien: Bei HP-Druckern sitzt der Druckkopf auf der Patrone, wandert also bei jedem Patronenwechsel in den Müll. Bei Epson befindet er sich im Drucker, bleibt also erhalten, und bei Canon ist der Druckkopf eine eigene Einheit, die wie die Patrone getauscht werden kann. Zudem hat Canon separate Patronen für jede Farbe und nicht alle drei (Cyan, Magenta und Gelb) in einer. Dennoch ist das Preisniveau bei allen Systemen ähnlich, was den Schluss nahe legt, dass Verkaufspreise nicht unbedingt etwas mit den Gestehungskosten zu tun haben.

Erzeugung in Reinsträumen

Die happigen Preise begründen die Hersteller mit der hohen Qualität. Tintenpatronen müssen in Reinst-Räumen erzeugt werden – ein Staubkorn würde alles ruinieren. Canon und HP setzen Pigmenttinten ein. Hier schwimmen winzige Farbkörnchen in der Flüssigkeit, Epson verwendet so genannte getönte Farben, farbig ist also die Flüssigkeit selbst. Dies bringt jedoch kein Mehr an Qualität. Sogar die Epson-Original-Patrone druckte nur „durchschnittlich“.

Eingebaute Verschwendung

Epson hat in seine Patronen einen Chip eingebaut, der misst, wann die Patrone leer ist. Danach gibt es kein Weiterdrucken mehr. Doch Tests von Verbraucherorganisationen zeigten, dass dann oft sehr wohl noch genügend Tinte drinnen ist. Denn der Chip zählt die Menge der verbrauchten Tintentröpfchen. Das tut er aber nach einer Standard-Voreinstellung und nicht nach den realen Gegebenheiten. Epson argumentiert, dass es dank des Chips keine Fehldrucke durch leere Patronen mehr geben kann.

Aber: Blasser Druck oder Streifen sind bei Konsumenten weniger ein Problem als im Profi-Bereich. Doch die User ärgern sich nicht bloß über die kostentreibende Firmenpolitik, sie greifen zur Selbsthilfe. Mittlerweise kursiert Software, die diesen Chip überlistet. Die Ersparnis hält sich freilich in Grenzen.

Mit Software Tinte sparen?

Das Programm Inksaver ( www.inksaver.com ) soll mit vielen gängigen Druckermodellen funktionieren, einfach zu bedienen sein und sparen helfen. Diese Versprechen unterzog die deutsche Stiftung Warentest einem Praxistest.

Erbebliche Qualitätseinbußen

Die Anwendung ist wirklich leicht, und tatsächlich kamen mit der Einstellung „50 Prozent Sparpotenzial“ fast doppelt so viele Seiten aus dem Drucker. Doch die Qualitätseinbußen waren erheblich. Daher empfehlen die deutschen Kollegen stattdessen den Druck in der so genannten Entwurfsqualität (draft mode), die im Menü für den Druckertreiber eingestellt werden kann.

Kompetent mit Konsument

  • Große Ersparnis möglich. Fremdpatronen sind bis zu 50 Prozent billiger.
  • Passable schwarze Ersatztinte. Bei Farbdruck fallen Fremdprodukte deutlich ab.
  • Kein Problem für den Drucker. Industrielle Wiederbefüll- und Nachbautechnologie ist ausgereift.

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