- Design auf Kosten von Bildqualität und Bedienbarkeit
- Erhebliche Preisdifferenzen
- Unterschiede häufig im Detail
So schön, dass es schon fast wehtut
Verglichen mit ihnen erscheinen die sexy Boys der Chippendales und das Supermodel Heidi Klum wie alpenländische Schiachperchten: Die aktuellen 19-Zoll-Displays sind so schön, dass es schon fast wehtut. Weshalb wir in unserem Test von elf TFT-Monitoren (Flachbildschirmen) mit 48 Zentimetern Bildschirmdiagonale gleich deren drei um eine ganze Stufe abwerten mussten: NEC, Acer und Sony „glänzen“ derart durch futuristisches Design und Reflexionen, dass man am Monitor zeitweise mehr vom eigenen Charakterkopf und vom Raumhintergrund sieht als vom Bildschirminhalt. Ein Spiegelkabinett aber gehört in den Wiener Prater, nicht auf den Schreibtisch, meinten unsere Testpersonen.
Auch "gute" haben große Unterschiede
Alle anderen Geräte erhielten ein „gutes“ Testurteil – was noch lange nicht bedeutet, dass sie gleich sind, man also „blind“ kaufen dürfte. Da gibt es schon erhebliche Unterschiede. Deren augenfälligster ist zweifelsohne der Preis. Die Spanne von 399 (Belinea) bis 690 Euro (Eizo) ist durchaus als erheblich zu bezeichnen. Der Durchschnittspreis liegt bei 510 Euro, das sind um rund 70 Euro weniger als vor einem Jahr. Nicht im Test vertreten sind die Marken Video Seven (zum Testzeitpunkt kein Modell lieferbar) und Fujitsu Siemens (getestetes Modell war in Österreich nicht lieferbar).
Design führt zu schlechter Bedienbarkeit
Daneben finden sich auch bei der Handhabung erhebliche Differenzen, die selbst bei vier „guten“ Geräten (BenQ, Eizo, Samsung, LG) sowie beim Schlusslicht Sony zur Abwertung im Urteil „Handhabung“ führten. Im Designrausch scheinen deren Hersteller die Notwendigkeit, Bedienknöpfe – etwa für die Einstellung von Helligkeit und Kontrast – einfach erreichen und auch voneinander unterscheiden zu können, schlichtweg vergessen zu haben.
Alles schwarz bei Eizo
Den Vogel schießt dabei das Gerät von Eizo ab: An der Unterkante des Schirms finden sich zehn (!) kleine Knöpfe gleicher Größe und Form, deren winzige (!!) schwarze Symbole auf schwarzem Untergrund (!!!) eingraviert sind. Konsequent hat man dem Eizo auch gleich das grindigste Bildschirm-Einstellmenü verpasst: Die unübersichtliche Anordnung der noch dazu keineswegs selbsterklären-den Symbole in einem insgesamt kleinen Bildschirmmenü macht den Versuch der Monitor-Feinjustierung zum Abenteuer.
Testsieger Philips und Belinea
Ideal hingegen gelöst etwa beim Testsieger Philips und bei Belinea mit wenigen, dafür aber gut erreichbaren und gekennzeichneten Einstellknöpfen und (wie bei den meisten anderen Kandidaten ebenfalls) einem brauchbaren Bildschirmmenü. Erwarten darf man auch einen Knopf zur automatischen Bildschirmeinstellung (Auto Setup), der etwa die Festlegung von horizontaler und vertikaler Größe, Frequenz sowie Bildposition am Schirm auf einen einzigen Knopfdruck erlaubt – dieser fehlt aber beim NEC, Sony und ViewSonic.