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Monitore - Preis-Flimmern

  • Flachbildschirme werden immer billiger
  • Röhrenmonitore spielen weiterhin eine Rolle

Wenn es in der Welt des Computers so etwas wie ein Stiefkind gibt – der Monitor wäre es. Obwohl das im wahrsten Sinn des Wortes augenfälligste Hardwareteil, wird ihm in der Regel beim Kauf doch das geringste Augenmerk geschenkt: Er ist einfach im PC-Komplettpaket dabei. Und während sich erfahrene Computer-Anwender über die neuesten – häufig hoffnungslos überzüchteten und überteuerten – PC-Prozessoren die Köpfe heiß zu reden vermögen, stellt die Qualität des Monitors meist überhaupt kein Gesprächsthema dar. Sehr zu Unrecht.

Schleichender Stress

Minderwertige Geräte können – häufig vorerst unbemerkt – die Befindlichkeit, im Extremfall sogar die Gesundheit des Anwenders deutlich beeinträchtigen: Schmerzende Augen, häufiges Kopfweh, rasche Ermüdung bei der Computerarbeit sind oft Hinweis darauf, dass mit dem Bildschirm etwas nicht stimmt. Heimtückisch dabei: Man „sieht“ die Schwächen des Monitors lange Zeit vielleicht gar nicht. Die leichten Unschärfen in der Schriftdarstellung, das kaum merkliche Flimmern, die leichten Verzerrungen in der Geometrie spielen sich knapp an der Grenze zur bewussten Wahrnehmung ab, der Körper kann dennoch mit den genannten Symptomen darauf reagieren. Erst wenn man ganz bewusst auf die Schwachstellen achtet, fallen sie wirklich auf – und möglicherweise rückt die Anschaffung eines neuen Bildschirms ins Blickfeld.

Flachbildschirm oder Röhrenmonitor?

Dabei ist es heute vor allem eine Frage, die sich vor der Kaufentscheidung aufdrängt: Einen Flachbildschirm oder einen herkömmlichen Röhrenmonitor anschaffen? Dieser Test will dabei Orientierungshilfe geben: Sieben Flachmänner mit einer Bilddiagonale von 15 Zoll (etwa 38 Zentimeter) und fünf Kathodenröhren-Bildschirme (CRTs) mit 19 Zoll Durchmesser (etwa 48 Zentimeter) mussten sich dazu dem geschulten Blick unserer Tester stellen. Augenfälligstes Ergebnis: kaum Qualitätsunterschiede bei den Flachbildschirmen, erkennbare Unterschiede jedoch in der Gruppe der Röhrenschirme. Und: TFTs (Thin Film Transistors), wie die Flachmänner meist auch bezeichnet werden, haben zwar einen erheblichen Preissturz erlebt, sind im Vergleich zu den (noch dazu größeren) 19-Zoll-Röhrengeräten aber immer noch deutlich teurer: Im Schnitt legt man 420 Euro für einen Flachbildschirm, jedoch nur 270 Euro für ein Röhrengerät auf den Ladentisch.

Wo der Flache punktet...

Für viele Anwender liegt ein unbestreitbarer Vorteil des Flachmanns auf der Hand: seine geringeren Abmessungen und sein geringeres Gewicht. Er kommt mit einer Stellfläche von (maximal) rund 40 mal 20 Zentimetern am Schreibtisch aus; die Röhrengeräte benötigen mehr als die doppelte Tiefe, sind also ein ganz schöner „Klotz“ auf dem Schreibtisch. Sie wiegen auch ein Vielfaches: 20 Kilo sind keine Seltenheit, während die Flachmänner mit ihren etwa vier Kilogramm ohne Probleme auch zu einem kurzfristigen Ortswechsel bereit sind.

Stromaufnahme

Ähnlich ist das Verhältnis bei der Stromaufnahme: Etwa 20 Watt schluckt ein Flachmann im Betrieb, das Röhrengerät hingegen das Vier- bis Fünffache. Für Vielarbeiter am PC vermag dieser Unterschied die Differenz im Anschaffungspreis unter einem wesentlich freundlicheren Licht erscheinen lassen.

Eindeutige Pluspunkte

Dazu kommt: Konstruktionsbedingt kennen Flachmänner keine Unschärfe, keine Geometriefehler (Verzerrungen) und auch kein Flimmern. Trotz dieser eindeutigen Pluspunkte ist das Rennen aber noch nicht zu Gunsten des Flachmanns entschieden, denn er unterliegt im Vergleich mit seinen dickbäuchigen Geschwistern auch einigen Einschränkungen:...

...und der Dickbauch wuchtet

Pixelfehler etwa – das sind „blinde Punkte“ auf dem Bildschirm, die unveränderbar entweder in schwarz oder weiß aufscheinen – sind bei Röhrengeräten unbekannt, bei Flachmännern aber nach wie vor anzutreffen. Bei seitlicher Betrachtung des Bildschirms (Berachtungswinkel) nimmt bei den Leichtgewichten die Wahrnehmbarkeit stärker ab als bei den Röhrenmodellen, heißt: Wo zwei Leute an einem Bildschirm sitzen (Spiel, gemeinsame Arbeit an einem Dokument) ist näheres Zusammenrücken angesagt. Generell ist auch die Gleichmäßigkeit der Farben beim Flachmann geringer als beim Röhrenschirm; nicht weiter tragisch beim Erstellen eines Textdokuments, störend aber unter Umständen bei Anwendungen wie anspruchsvoller Fotobearbeitung und Videoschnitt. Bei ultraschnellen Videosequenzen oder Spielen kann es darüber hinaus beim TFT zu „Schlieren“ kommen, wenn das Bild nicht rasch genug aufgebaut wird, was beim Röhrengerät wiederum nicht der Fall ist (entsprechende Grafikkarte natürlich vorausgesetzt).

Kontrastverhältnis

Als Handicap wird von vielen Flachschirm-Besitzern auch die Tatsache empfunden, dass hier nur eine Bildschirmauflösung (befriedigend) anwendbar ist: Das 15-Zoll-Monitorbild wird dabei aus 1024 mal 768 Bildpunkten erzeugt. Wird eine geringere Auflösung benötigt, muss umgerechnet werden, was häufig zu unschönen bis unbrauchbaren Ergebnissen führt; beim Röhrengerät hingegen wiederum kein Problem, da es alle Auflösungen zwischen 800 mal 600 bis zu 1600 mal 1200 Bildpunkten zulässt. Das sichtbare Ergebnis ist darüber hinaus meist auch noch kontrastreicher, da der Unterschied zwischen hellstem und dunkelstem Bildschirmpunkt beim Röhrenmonitor weiter gefasst ist (Kontrastverhältnis).

"flach" nicht automatisch "besser"

Man sieht: Auch herkömmliche Röhrenbildschirme haben durchaus noch ihre Daseinsberechtigung, weil „flach“ nicht automatisch auch in jedem Punkt „besser“ bedeutet. Dazu kommt ein zu erwartender weiterer Preisverfall bei den Röhrengeräten mit 17-Zoll-Durchmesser, welche von den 19-Zoll-Geräten, wie wir Sie in diesem Test berücksichtigten, als „Standard“ abgelöst werden dürften. Übrigens entspricht die sichtbare Fläche eines 15-Zoll-Flachbildschirms etwa jener eines 17-Zoll-Röhrenschirms, da Röhrenbildschirme einen Randbereich haben, der nicht zur Darstellung genutzt werden kann – TFTs hingegen nicht…

Fujitsu Siemens Computers GesmbH, Dietrichgasse 27–29, A-1030 Wien, (01) 716 46-0

iiyama: Lasser Manfred, EDV, Hauptplatz 20, A-8952 Irdning, (03682) 245 12-0

LG Electronics Deutschland GmbH, Jakob-Kaiser-Straße 12, D-47877 Willich, (0049 2154) 492-0

Miro/Pinnacle Vertriebsrepräsentanz, Postfach 2, A-3506 Hollenburg, 0664/142 11 60

Österreichische Philips Industrie GesmbH, Triester Straße 64, A-1100 Wien, (01) 601 01-0

Samsung: Elsat International ComputervertriebsgesmbH, Perfektastraße 84, A-1230 Wien, (01) 866 44-0

Sony Computer Entertainment Austria GmbH, Laxenburger Straße 254, A-1230 Wien, (01) 610 51-0

Minderwertiges im Set. Beachten Sie vor allem beim Kauf von PC-Komplettpaketen die Monitor-Qualität; hier wird oft an der falschen Stelle gespart.

Je nach Einsatzzweck. Standardanwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation etc. lassen sich mit TFTs problemlos realisieren. Grafikanwendungen sind oft mit einem Röhrenbildschirm befriedigender zu lösen.

Garantiebedingungen vergleichen. Sie variieren bei Monitoren zum Teil beträchtlich – vor allem bei schweren Röhrengeräten auf „Vor-Ort-Austauschgarantie“ achten.

Achtung Pixelfehler. Vor Kauf das eingeschaltete Gerät mit weißem und schwarzem Hintergrund unter die Lupe nehmen und bei Fehlerfreiheit genau dieses Gerät kaufen (nicht bloß eines der selben Type).

In Kooperation mit der Stiftung Warentest im Test: 12 Farbmonitore für PCs, davon sieben 15- Zoll TFT-Displays und fünf 19-Zoll Röhrenmonitore, Einkauf der Prüfmuster im September 2002

Die technischen Prüfungen orientierten sich an TCO 99 und ISO 9241-3. Vergleichende subjektive Beurteilungen wurden von mindestens drei Fachleuten des Prüfinstituts vorgenommen.

Bildqualität: Kriterien dafür waren: Sehtest, Schnelligkeit des Bildaufbaus, Betrachtungswinkel, verschiedene Auflösungen, Bildschärfe, Konvergenz, Farbgleichmäßigkeit, Bild- und Zeichengeometrie, Bildstabilität und Reflexionen.

Handhabung: Beurteilt wurden Gebrauchsanleitung, Inbetriebnahme und Bedienung.

Vielseitigkeit: Vergleichende Beurteilung anhand von wichtigen Leistungsmerkmalen und Anwendungsmöglichkeiten der Monitore, unter anderem: Bildgröße, Maximalwerte für Auflösung, Horizontal- und Vertikalfrequenz, Art und Vielfalt der Einstellmöglichkeiten, Vorhandensein von Lautsprechern, USB-Schnittstellen.

Verarbeitung: Beurteilt wurden Stabilität, Passgenauigkeit und Gratfreiheit von Gehäuse, Gelenken, Klappen, Anschlüssen und Bedienelementen sowie Aufbau und Zugänglichkeit interner Baugruppen hinsichtlich Reparatur und Recycling der Geräte.

Umwelteigenschaften. Anhand der Leistungsaufnahme beim Betrieb, bei wirkenden Energiespareinrichtungen und im ausgeschalteten Zustand (Netzleitung am Stromnetz) wurde der jährliche Energieverbrauch der Monitore für typische Nutzungsgewohnheiten berechnet und beurteilt.

Alle geprüften Monitore erfüllten die TCO 99 hinsichtlich der elektromagnetischen Abstrahlung und arbeiteten bei einer Auflösung bis 1024 x 768 für die TFT-Monitore bzw. bis 1280 x 1024 für die CRT-Monitore flimmerfrei (CRT mit einer Bildwiederholrate größer gleich 85 Hz und TFT bei mindestens 60 Hz).

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