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Monitore - Vormarsch der Flachen

  • Viel Licht bei wenig Schatten
  • Unterschiede primär in den Ausstattungsdetails
  • Hintergrundbeleuchtung noch verbesserungsfähig

Die Kinderkrankheiten sind weitgehend ausgeheilt:

Aktuelle Flachbildschirme weisen kaum noch „blinde Flecken“ (Pixelfehler) auf, Schlieren bei der Wiedergabe von bewegten Bildern halten sich in erträglichen Grenzen, man darf sogar ruhig auch einmal von der Seite einen „schiefen Blick“ auf den Monitor riskieren und wird dennoch etwas erkennen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse unseres Tests von 24 TFT-Displays (Thin Film Transistor-Technik) mit Bildschirmdiagonalen von 17 und 19 Zoll. Preislage: zwischen rund 300 und 825 Euro. Trotz des relativ hohen Qualitätsniveaus dieser Produkte gibt es dennoch erkennbare Unterschiede. Die fangen schon bei den Äußerlichkeiten an:

"Schlanker" aber nicht unbedingt "schlank"

Unbestritten sind TFTs „schlanker“ als ihre mit Röhren bestückten Brüder, bei denen es ein typischer 17-Zöller auf eine Tiefe von rund 40 Zentimetern bringt. Aber gar so groß wie häufig angenommen und erwartet ist der Unterschied nun auch wieder nicht: Die Hälfte der Prüflinge bringt es immerhin auf eine Tiefe von 20 oder mehr Zentimetern (mit Standfuß), und gleich viele auf ein Gewicht von mehr als sechs (bis zu über neun) Kilogramm. Wessen Kids mit dem neuen Flachmann auf die Netzwerkparty pilgern wollen, der sollte diese Größen bei der Kaufentscheidung im Auge behalten.

Nicht für superschnelle Spiele

Möglicherweise werden sie das aber mit einigen Bildschirmen ohnehin nicht wollen, denn bei superschnellen Action-Spielen hinken die TFTs den Röhrengeräten in Sachen Bildaufbau teilweise doch erheblich nach (beachten Sie dazu die Spalten „Reaktionszeit“ und „Schnelligkeit des Bildaufbaus“ in der Tabelle "TFT-Monitore"); sie sind jedoch für das Anschauen eines Videos ohne störende „Wischer“ mittlerweile durchaus geeignet.

Eine Frage des Standpunkts

Dort wo die Bildschirmreaktion rasch erfolgt, geht dies – technologiebedingt – auf Kosten des Betrachtungswinkels. Wenn sich die Familie also vor dem PC versammelt, um die Diashow vom Weihnachtsfest zu betrachten, sollten Sie bemüht sein, nicht gerade den Links- oder Rechtsaußen zu spielen – hier wäre bei einigen Geräten mit Abstrichen in der Detailwahrnehmung zu rechnen (die Spalte „Betrachtungswinkel“ gibt darüber Auskunft). Wer hingegen daheim oder im Büro als Einzelkämpfer vor dem Bildschirm werkt, für den ist der Betrachtungswinkel wohl kaum von Bedeutung.

Ungleichmäßige Farben

Farben werden auf den Flachmännern eher ungleichmäßig dargestellt. Das heißt, die Farbe hat im Zentrum einen etwas anderen Ton als in den Ecken. Und jedes Weiß ist auf jedem TFT-Monitor ein anderes Weiß – was man freilich nur im direkten Vergleich mehrerer Monitore wahrnehmen wird.

Dessen bedarf es bei einem anderen verbesserungswürdigen Detail nicht – bei der (Un)gleichmäßigkeit der Hintergrundbeleuchtung: Die 30 Prozent Helligkeitsunterschied zwischen Zentrum und Randbereich wie beim Sony SDM-HS74 und beim Viewsonic VE 710 b sieht man mit freiem Auge. Nur der Philips 170S5 und der Acer AL1703 ms zeigten hier „gute“ Ergebnisse, der Rest ist Mittelmaß.

Reflektionen ganz o.k.

Weniger Probleme gibt es hingegen mit der Reflexion, die haben die meisten Hersteller ganz gut im Griff. Lediglich der Sony SDM-HS 74 P reflektiert unter manchen Lichtbedingungen so stark, dass er in diesen Situationen eher als Schmink- oder Rasierspiegel denn als PC-Bildschirm zu gebrauchen sein dürfte.

Verbesserter Kontrast

Verbessert haben sich die TFTs mittlerweile auch in Sachen Kontrast, also dem gleichzeitig darstellbaren hellsten und dunkelsten Bereich am Bildschirm, was hauptsächlich durch ein „schwärzeres“ Schwarz zu Stande kommt. In puncto Helligkeit bringen sie es mittlerweile auf Werte, die meist schon zu viel des Guten sind und nur bei extrem heller Umgebung überhaupt Sinn machen.

Schwenk zum Hochformat

Man sieht: Trotz überwiegend „guter“ Qualität der Flachmänner gibt es doch das eine oder andere Detail, in dem sich die Geräte unterscheiden. Allen gemeinsam hingegen ist die Bildschirmauflösung von 1280 mal 1024 Bildpunkten. Für Umsteiger von Röhrenbildschirmen möglicherweise gewöhnungsbedürftig: Während man bei diesen die Auflösung in der Regel ohne Qualitätsverlust verändern kann, funktionieren die TFTs nur mit der genannten Auflösung optimal; versucht man sie zu ändern, weil eine bestimmte Anwendung dies erfordert (gelegentlich bei Spielen anzutreffen), dann bringt das deutliche Qualitätseinbußen mit sich. Dafür können manche Flachbildschirme wiederum etwas, wovon Röhren-Gucker nur träumen dürfen: Sie lassen sich um 90 Grad kippen, also hochkant stellen, was vor allem bei Text  arbeiten, aber auch beim Surfen im Internet praktisch ist. Der Anwender hat wirklich eine ganze Seite vor sich, ohne den Bildlauf betätigen zu müssen. Damit wird einem der Phänomene der Technik-Geschichte elegant entgegengetreten – Bildschirme kommen traditionell im Querformat daher, obwohl doch die meisten Dinge des realen Lebens (vom A4-Briefbogen über das Buch bis zur Zeitung) hochformatig sind. Wenn Ihnen dieses Feature wichtig ist, sehen Sie in der Spalte „.../90°-drehbar“ nach.

Integrierte Lautsprecher

Die bei manchen Bildschirmen integrierten Lautsprecher taugen übrigens allenfalls für Hintergrundmusik, Hi-Fi-Sound ist hier nicht zu erwarten.

Digital oder analog?

Der DVI-Eingang wiederum ist ein an sich sinnvolles Feature: Der „Digital Video Input“ macht die Wandlung des Videosignals von digital zu analog (durch die Grafikkarte) und wieder zurück (im Monitor) überflüssig. Theoretisch sollte sich dadurch ein besseres Bild als bei Verwendung des herkömmlichen VGA-Anschlusses ergeben – was im Test aber nur beim Sony SDM-HS 74 festgestellt werden konnte. Andersherum gesagt: Auch die „alte“ VGA-Wandlung funktioniert bei allen Geräten ganz gut. Wer über den VGA-Eingang arbeitet, muss übrigens eine automatische Abgleichung („.../Auto Setup“ in der Tabelle) durchführen: Da ist es praktisch, wenn sich dafür ein separater Knopf am Gerät findet und man sich nicht erst durch ein oft wenig intuitiv gestaltetes Bildschirmmenü quälen muss („Bedienung“ in der Tabelle).

Kleine Pixelkunde

Moderne LCD-Monitore bestehen im Wesentlichen aus drei technischen Komponenten: dem eigentlichen Display-Panel, einer Anordnung von Leuchstoffröhren, die das Panel von hinten ausleuchten, sowie der Elektronik, die das Panel steuert. Anders als ein Röhrenmonitor hat ein LCD-Panel eine feste Anzahl von Bildpunkten, die als "native" oder "physikalische Auflösung" angegeben wird. Bei den Monitoren im Test beträgt sie 1280 x 1024 Bildpunkte.

Rot, grün, blau

Jedes dieser 1,3 Millionen Pixel besteht wiederum aus drei Subpixeln in den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Bei modernen TFT-Displays wird jedes dieser Subpixel von einem eigenen Transistor gesteuert, der festlegt, wie viel Licht er durchlässt. Das Mischverhältnis der drei Subpixel ergibt dann die Farbe des Pixels.

Größere Auflösungen als die physikalische kann ein LCD-Monitor nicht darstellen. Bei kleineren Auflösungen muss das dargestellte Bild durch Interpolation auf die tatsächliche Pixelzahl verteilt werden, was immer zu Unschärfen führt. Wie störend die ausfallen, hängt von der Elektronik ab.

Mythos DVI?

Für die Verbindung von PC und LCD-Monitor gibt es zwei Standards: die analoge VGA- und die digitale DVI-Schnittstelle. DVI ist für die digitalen LCD-Bildschirme der ökonomischere Weg, weil sie hier von der Grafikkarte gleich digital angesteuert werden. Bei VGA wird das Signal erst in der Grafikkarte in ein analoges und dann im Monitor wieder in ein digitales gewandelt. Theoretisch führt das zu einer schlechteren Bildqualität.

DVI und VGA: geringe Unterschiede

Im Test waren die Unterschiede zwischen DVI- und VGA-Bild allerdings bei den meisten Testkandidaten erstaunlich gering. Die interne Elektronik der Displays macht ihre Arbeit bei der VGA-Wandlung also sehr gut. Nur bei den Geräten von iiyama und NEC gab es Unterschiede von etwa einer halben Note.

Kompetent mit Konsument

  • Testen. Lassen Sie sich vor dem Kauf ein total weißes und ein total schwarzes Bild anzeigen: Ist das Weiß wirklich weiß oder farbstichig, das Schwarz wirklich schwarz oder nur dunkelgrau? Ist die Farb- und Helligkeitsverteilung gleichmäßig?
  • Vorbeugen. Wo noch Pixelfehler auftreten, tun sie das in der Regel erst nach einigen Betriebsstunden. Auf ein Vorführgerät zurückzugreifen ist also keine schlechte Idee. Andernfalls Rückgaberecht vom Verkäufer bestätigen lassen.
  • Stromsparen . Bildschirmschoner machen bei TFTs wenig Sinn. Schalten Sie lieber in den Stand-by-Modus, das senkt den im Vergleich zu Röhrenbildschirmen ohnehin schon geringen Stromverbrauch weiter.

So haben wir getestet

Aus einem international durchgeführten Gemeinschaftstest veröffentlichen wir die Ergebnisse für 24 auch in Österreich erhältliche Modelle. Die technischen Prüfungen orientierten sich an TCO 99, TCO 2003 und ISO 13406-2 und wurden außer beim Sehtest nur im Analogbetrieb durchgeführt. Vergleichende subjektive Beurteilungen wurden von drei Fachleuten des Prüfinstituts vorgenommen. Abwertungen: Bei "weniger zufriedenstellendem“ Stromverbrauch konnte das Urteil „Umwelteigenschaften“ nicht besser lauten, und das Endurteil wurde um eine halbe Notenstufe abgewertet. Bei "nicht zufriedenstellender“ Beurteilung der Reflexionen wurde das Urteil "Bildqualität" um eine halbe Notenstufe abgewertet. Das Endurteil kann nicht besser sein als das Urteil "Bildqualität", wenn dieses nur „durchschnittlich“ lautete.

Sehtest: Beurteilung der Bildqualität (Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung und Natürlichkeit der Farben) bei der Darstellung von anwendungstypischen stehenden und bewegten Bildern. Die Prüfungen wurden bei Geräten mit Digitaleingang DVI zusätzlich zum Analogbetrieb auch im DVI-Betrieb beurteilt.

Schnelligkeit des Bildaufbaus: Beurteilt wurde, ob schnelle Bewegungsabläufe auf dem Monitor zu Nachzieheffekten führen. Zusätzlich wurde die Reaktionszeit gemessen und bewertet.

Betrachtungswinkel: Beurteilt wurde die Bildqualität unter verschiedenen Betrachtungswinkeln und die gemessene Winkelabhängigkeit der Leuchtdichte (TCO 99) sowie der winkelabhängige Kontrast (ISO 13406-2).

Farbgleichmäßigkeit: Zur Beurteilung der Farbgleichmäßigkeit wurden die Farbkoordinaten und die Helligkeiten von Darstellungen in der Bildmitte und in den Bildecken bestimmt und auftretende Unterschiede bewertet. Außerdem wurde die Differenzierung von Graustufen überprüft.

Reflexionen: Beurteilt wurden die Reflexionen an Bildoberfläche und Gehäuse. Die direkte Reflexion wurde mit einem Glanzgradmessgerät und mithilfe von Reflexionswerttabellen bestimmt und beurteilt. Die indirekte (gestreute) Reflexion wurde mithilfe einer Leuchtdichtekamera ermittelt.

Handhabung

Gebrauchsanleitung: Beurteilt wurden Informationsgehalt, Verständlichkeit, Übersichtlichkeit der gedruckten Anleitungen und der Hilfen auf mitgelieferten CDs und des Supports im Internet hinsichtlich der Nutzbarkeit der Information für Neulinge und fortgeschrittene Benutzer sowie die Handlichkeit und Haltbarkeit der Gebrauchsanleitung.

Bedienung: Das Hauptgewicht lag auf dem Einstellen des Bildes. Beurteilt wurden Zugänglichkeit, Kennzeichnung und Bedienbarkeit des Netzschalters und der Bedien- und Anzeigeelemente zur Einstellung und Anpassung des Bildes, Speichern und Abrufen von Einstellparametern für unterschiedliche Auflösungen.

Vielseitigkeit: Vergleichende Beurteilung anhand von wichtigen Leistungsmerkmalen und Anwendungsmöglichkeiten der Monitore, unter anderem: Art und Vielfalt der Einstellmöglichkeiten, Vorhandensein und Klangqualität von Lautsprechern, DVI-Schnittstellen, Bildqualität bei niedriger Auflösung.

Verarbeitung: Beurteilt wurden Stabilität, Passgenauigkeit und Gratfreiheit von Gehäuse, Gelenken, Klappen, Anschlüssen und Bedienelementen sowie Aufbau und Zugänglichkeit interner Baugruppen hinsichtlich Reparatur und Recycling der Geräte.

Umwelteigenschaften: Der Stromverbrauch im Betrieb, aber vor allem bei wirkenden Energiespareinrichtungen und in ausgeschaltetem Zustand wurden gemessen und bewertet. Alle geprüften Monitore erfüllten die TCO 99 bzw. 2003 hinsichtlich der elektromagnetischen Abstrahlung. Die dennoch gefundenen Unterschiede im abgestrahlten elektrischen Wechselfeld (Band 1 und Band 2) wurden bewertet.

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