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Tarifberatung Mobilfunkanbieter - Mehr Details, bitte!

Die Beratungsqualität der Mobilfunkbetreiber ist hoch, doch manche Informationen muss man ihnen durch Hartnäckigkeit aus der Nase ziehen.

Folgende Mobilfunkanbieter wurden geprüft:

  • A1
  • bob
  • Drei
  • HoT
  • T-Mobile
  • Yesss

Unsere Testtabelle liefert Infos und Bewertungen zu: Beratungsqualität Tarif/jugendliche Nutzer/Vertragsbestimmungen, auf Nachfrage angebotenes Endgerät. Die Beratung erfolgte telefonisch, im Shop bzw. per E-Mail/Chat.

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Premiumanbieter und Diskonter im Beratungstest

Geprüft haben wir die drei Premiumanbieter A1, Drei und T-Mobile sowie die Diskonter bob, HoT und Yesss. Wir untersuchten die Kundenfreundlichkeit bei der Beratung – dabei war uns sowohl das persönliche Gespräch im Shop als auch die Telefonhotline und der Service im Internet wichtig.

Unser Testszenario

Die Ausgangssituation war immer gleich: Wir gaben vor, einen Anschluss für unsere 14-jährige Tochter zu suchen. Sie habe noch nie ein eigenes Handy besessen und daher wüssten wir noch nicht, wie viel sie telefonieren, simsen und surfen würde. Außerdem stehe für den Nachwuchs demnächst ein Auslandssemester in Spanien an – Stichwort Roaming, also Datenübertragung im Ausland.

Unsere Erwartungen?

Im Idealfall sollten die Mobilfunkanbieter einen passenden Tarif vorschlagen, über anfallende Entgelte informieren und Roaming sowie Mindestvertragsdauer thematisieren. Als besorgte Eltern sollte man uns über Risiken und Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Minderjährigen aufklären. Und zu guter Letzt gehören zu einer Beratung auch genaue Infos über die Vertragsbestimmungen und das Rücktrittsrecht bei einem Online-Abschluss.

Beratung vor Ort, per Hotline bzw. via E-Mail/Chat

Beratung vor Ort

Viel Beratung vor Ort darf man sich bei den Diskontern nicht erwarten. SIM-Karten der Dienstleister HoT, Yesss und bob bekommt man zum Beispiel in Supermärkten, Trafiken und Schreibwarengeschäften. Deren Angestellte haben in der Regel keine Ahnung über die Details von Mobilfunktarifen – was man ihnen auch nicht zum Vorwurf machen darf. Mit Fragen zu den Verträgen gerieten wir ziemlich schnell auf den Holzweg. So blieb uns nichts anderes übrig, als diesen Punkt bei den Diskontern zu streichen.

In den Shops der Premiumanbieter A1, Drei und T-Mobile sieht es anders aus. Hier stehen sich Kunden zuerst die Beine in den Bauch, denn die Verkaufsstellen sind stark frequentiert. Ist man endlich an der Reihe, dann ist die Beratung über die Tarife aber durchwegs sehr gut. Die zugrundeliegenden Vertragsbestimmungen wurden uns allerdings erst auf Nachfrage erklärt. Und auf die Bedürfnisse unseres fiktiven Töchterleins gingen die Verkäufer nicht optimal ein – das konnten die Kollegen in den Telefonzentralen besser.

Auskünfte per Hotline

Sieht man von den Vertragsbedingungen ab – dazu kommen wir noch –, lieferten die drei etablierten Anbieter per Hotline sehr gute Auskünfte. Die Mitarbeiter sprachen ihre eigenen Erfahrungen mit jungen Nutzern an und schlugen Tarife vor, bei denen der Schwerpunkt auf dem Datenvolumen und nicht auf Telefonminuten oder SMS liegt. Es wurde also ganz richtig erkannt, dass junge Leute das Smartphone vermehrt zum Surfen im Netz, Musikhören oder Videoschauen nutzen und von großzügigen Freimengen profitieren. Bei den Günstigen ging nur HoT auf diese Punkte ein. Bis auf Yesss schnitten bei der Tarifberatung am Telefon aber alle sehr gut ab.

Informationen via E-Mail bzw. Chat-Funktion

Sucht man nach Infos im Netz, schwindet der Abstand zwischen den Lagern. Unsere E-Mails wurden zufriedenstellend und bis auf einige Details auch vollständig beantwortet. An der Geschwindigkeit sollte man allerdings noch arbeiten. Vier bis fünf Tage vergingen zwischen unserer Anfrage und der ersten Rückmeldung – das hat mit Kundenfreundlichkeit wenig zu tun.

Am besten machen es A1 und T-Mobile. Die bieten nämlich eine Chat-Funktion an. Beide Chats funktionierten tadellos und unsere Online-Berater stellten uns sehr gute Informationen zur Verfügung – kein Vergleich zur langen Leitung bei der Konkurrenz.

Kleingedrucktes erst auf Nachfrage

Kleingedrucktes erst auf Nachfrage

Gut aufbereitete Informationen über die Tarife wären eigentlich vorhanden. Details wie die Mindestvertragsdauer, Zusatzkosten und Infos zum Roaming werden im Internet und auf Infomaterial in den Shops erklärt. Umso mehr hat uns verwundert, dass man die genauen Vertragsinhalte erst auf Nachfrage herausrückte. Und bevor Sie uns i-Tüpferl-Reiterei vorwerfen: Das ist problematisch, weil Mobilfunkbetreiber gesetzlich zur Offenlegung verpflichtet sind.

Fazit

Ein guter Berater sollte die Interessen des Kunden in den Vordergrund stellen. Umso erfreulicher, dass uns niemand einen unvorteilhaften Vertrag andrehen wollte. Unterm Strich ging man auf unsere Bedürfnisse ein und schlug aus unserer Sicht passende Optionen vor. Nicht nur Diskonter setzen vermehrt auf kurze Bindungsfristen: Die Mitarbeiter von T-Mobile wählten zum Beispiel immer telering-Tarife aus, die günstig sind und deren Flexibilität mit Blick auf das bevorstehende Auslandssemester sehr gelegen kommt. Beim Thema Roaming waren die Berater der Premiumanbieter besser geschult.

Eine Überraschung: Das Handy war in vielen Gesprächen bestenfalls ein Nachsatz. Offenbar steht der Verkauf von Hardware inzwischen nicht mehr im Vordergrund. Niemand wollte uns ein teures Smartphone aufschwatzen. Die Vertreter der Firmen wiesen uns teilweise sogar auf die günstigere Option hin, ein Gerät auf dem freien Markt zu kaufen – auch wenn das weniger Umsatz bedeutete.

Testtabelle: Tarifberatung Mobilfunkbetreiber

Steckbriefe

T-Mobile
Der Testsieger konnte vor allem mit seiner Telefonberatung Punkte sammeln. Die Callcenter-Mitarbeiter empfahlen günstige und flexible telering-Tarife und gingen ausführlich auf die Bedürfnisse von jugendlichen Nutzern ein. Nur die Vertragsbestimmungen kamen – wie auch bei allen anderen Anbietern – etwas zu kurz. „Sehr gut“ fiel auch das Testergebnis betreffend Live-Chat aus; einzig im Shop war unsere Erfahrung nur „gut“. Auch auf Nachfrage wurde uns kein Tarif in Kombination mit einem Smartphone angeboten.

A1
Liegt ex aequo mit Drei auf dem zweiten Platz, nur zwei Punkte hinter dem Testsieger. Den kleinen Unterschied machte die „weniger zufriedenstellende“ Beratung im Shop aus, als es um die spezifischen Bedürfnisse eines Teenagers ging. Auf Nachfrage wurde uns, so wie bei Drei, das Huawei P10 lite im Paket angeboten. Die Telefonhotline von A1 setzte auf das iPhone SE.

Drei
Sowohl im Shop als auch per Telefon stand Drei dem Testsieger in nichts nach. Punkte ließ man aber im Internet liegen: E-Mail-Anfragen dauern einfach länger und sind weniger bequem als die Chats von T-Mobile und A1. Auf Nachfrage wurde uns, so wie bei A1, das Huawei P10 lite im Paket angeboten.

HoT
Hofer Telekom ist, wie der Name verrät, in den Filialen des Lebensmitteldiskonters Hofer erhältlich. Dementsprechend muss man auf persönliche Beratung im Shop verzichten. Telefonisch bekamen wir allerdings immer noch „ gute“ Auskünfte. Die flotten Antworten auf unsere E-Mails waren ein echter Lichtblick und besser als bei Drei. Einen Diskonter zu wählen heißt also nicht unbedingt, dass der Service auf der Strecke bleibt.

bob
Ein bob-Startpaket kann man in Postfilialen, Trafiken, im Supermarkt und bei Elektrofachhändlern kaufen. Wer Rat braucht, kann die Hotline wählen – hier gab’s allerdings nur ein „durchschnittlich“ – oder die „gute“ Auskunft per E-Mail in Anspruch nehmen. Für Letzteres gilt: Geduld mitbringen!

Yesss
Yesss-Startersets finden sich in nahezu jedem größeren Supermarkt. Informationen über die Angebote holt man am besten online ein, denn die Telefonberatung war eine echte Enttäuschung: die einzige Hotline, die bei der Beratungsqualität zum Tarif nicht „sehr gut“ war. Mit 43 Punkten ist Yesss gerade noch „durchschnittlich“ und landete abgeschlagen am letzten Platz.

VKI-Tipps

  • Vorab überlegen. Bereiten Sie sich auf das Beratungsgespräch vor: Welche Nutzung planen Sie, brauchen Sie ein Endgerät, fallen Zusatzkosten an?
  • Vertragsbedingungen. Fragen Sie vor Vertragsabschluss nach den genauen Konditionen und lesen Sie diese auch durch.
  • Chat statt E-Mail. Online legen wir Ihnen Chat-Funktionen ans Herz, denn E-Mail-Anfragen hängen lange in der Leitung.

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