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PC-Drucker - In der Tinte

, aktualisiert am

  • Gute Tintenstrahldrucker gibt es bereits zu moderaten Preisen
  • Durch teure Tintenpatronen gerät man ins Dilemma

Es ist in Jahren gerechnet noch gar nicht so lange, nach der Computerzeitrechnung freilich Ewigkeiten her, da galt Farbdruck vom heimischen PC aus als kleines bis mittleres Wunder. Heute ist er selbstverständlich: Den dafür benötigten Drucker erhält man problemlos in den Elektronik-Märkten oder auch beim Händler um die Ecke.

Für den Hausgebrauch ist ein Tintenstrahldrucker zu empfehlen: Das Gerät ist universeller in der Leistung und in der Anschaffung billiger als der schnellere Laserdrucker, der nur schwarz druckt und sich erst bei sehr häufigem Einsatz rentiert. Ein Farblaserdrucker – noch nicht unter 2000 Euro zu haben – macht nur im professionellen Bereich Sinn.

Allgemeine Tendenz

Wir haben 25 Tintenstrahldrucker der Marken Canon, Hewlett Packard, Epson und Lexmark einem Vergleichstest unterzogen. Das Ergebnis entspricht der – gewiss nicht unerfreulichen – allgemeinen Tendenz auf dem Elektroniksektor: bessere Qualität ist zu immer geringeren Preisen erhältlich.

Preisskala

Allerdings: Für Spitzenleistungen muss man schon einigermaßen tief in die Tasche greifen. Der Testsieger Canon S 900 ist mit 479 Euro auch einer der teuersten in der Liste. Am anderen Ende der Preisskala stehen Drucker (von durchaus namhaften Herstellern) ab 75 Euro. Doch Vorsicht: Man zahlt – in Form von Folgekosten – bei solchen „Okkasionen“ buchstäblich drauf! Denn „billige“ Drucker verbrauchen häufig mehr Tinte, und eine neue Patrone kostet nur unwesentlich weniger als das Gerät selbst. Bei seltenem Gebrauch wiederum ist die Gefahr groß, dass die Tinte eintrocknet. Auch dann gibt es nur die Möglichkeit, nachzukaufen. Ein weiterer Pferdefuß ist, dass etliche solcher Modelle keine getrennten Tanks für Schwarz und Farbe beherbergen. Ist etwa ein Farbtank eingesetzt und soll schwarz (zB ein Brief) gedruckt werden, hat man zwei Optionen: Man holt sich ein nicht ganz sattes Schwarz aus dem Farbtank und verbraucht, da hier drei Komponenten im Spiel sind, unnötig viel Tinte; oder man wechselt den Tank, was ungleich ökonomischer, nur eben etwas lästig ist.

Teure Drucker

Die Geräte am oberen Ende der Preisskala, die mit Foto-Qualität und Höchstauflösung werben, haben diese Nachteile nicht; die Patronen halten länger und sind preisgünstiger. Einigermaßen zwingend empfiehlt sich ihre Anschaffung indes nur für Spezialisten und Computer„künstler“. Was den Ausdruck von Fotos angeht, ist es klüger und billiger, digitale Aufnahmen – auf CD-ROM oder Diskette gespeichert oder online übermittelt – in einem Fachgeschäft auf Fotopapier ausbelichten zu lassen: Dieses bleicht bei weitem nicht so schnell aus wie dies Farbausdrucke – selbst auf Spezialpapier – tun.

Goldene Mitte für Durschnittskonsumenten

Dem Durchschnittskonsumenten ist der Weg durch die goldene Mitte anzuraten: Ab 150 Euro ist man durchaus gut und vernünftig dabei. Generell sollte man mit sich selbst abklären, wo die Präferenzen liegen: in der Geschwindigkeit, der Qualität des Drucks? Beim Bedienungskomfort? Unser Test hat ergeben, dass kein Gerät in jeder Kategorie Spitze ist. So ist der Gesamtsieger Canon S 900 zwar am schnellsten bei hochauflösendem Farbdruck, doch in der Standardklasse zeigt auch er leichte Defizite. Sinnlos daher, sich ein solches Gerät zuzulegen, wenn man hauptsächlich Briefe oder E-Mails ausdruckt. Das leisten preisgünstigere Geräte genauso gut – in Einzelfällen sogar besser.

Tintenpatronen recyclieren

Der wesentlichste Kostenfaktor bei einem Tintenstrahldrucker ist nicht das Gerät an sich; es sind die Tintenpatronen. Obwohl, wie schon erwähnt, die Patronen für bessere Geräte kostengünstiger und ausdauernder sind als jene für „Billigsdorfer“, sind sie auf jeden Fall nicht (oder nur in Ausnahmefällen) unter 10 Euro für Schwarztinte bzw. 15 bis 40 Euro für Farbtinte zu haben. Daher haben unabhängige Hersteller billigere, mit Druckern großer Firmen kompatible Patronen auf den Markt gebracht. Dem schieben Canon und Epson immer wieder einen (technologischen) Riegel vor.

Eine Zeitlang empfahl man als Alternative, die Patronen in Eigenregie neu zu befüllen. Davon ist man mittlerweile abgekommen: Zum einen klagen fast alle, die wir befragt haben, über eine elende Kleckserei, zum anderen erwiesen sich häufig die Druckergebnisse als mangelhaft.

Patronen, an denen der Druckkopf angebracht ist (was bei Epson und Canon nicht der Fall ist), kann man bei einigen Händlern und auch Firmen zurückgeben, wenn sie leer sind (oder in der Anzeige als leer ausgewiesen werden). Recycling bedeutet nicht nur Umwelt-, sondern auch Umwegrentabilität: Der Bestand an nachgefüllten, billigeren Patronen wird größer.

Treiber für verschiedene Systeme?

Für unseren Test wurden die Betriebssysteme Windows XP und Mac OS verwendet (im Querschnitt zeigte Windows leichte Vorteile bei der Performance). Wie das Ganze bei Linux funktioniert, ist ein Buch mit sieben Siegeln.

95 Prozent aller Computerbesitzer sind Windows-User. Während Mac (geschätzter User-Anteil: 4 Prozent) noch so halbwegs unterstützt wird, ist die Linux-Gemeinde sehr armselig versorgt. Da die Hersteller dem nicht ganz verständlichen Ehrgeiz frönen, jedem neuen Drucker auch einen neuen Treiber mitzugeben, ist die Installation eines Druckers auf Linux nicht einfach.

Überzeugten Apple- und Linux-Usern ist daher dringend zu empfehlen, sich vor dem Kauf (am besten im Internet) zu vergewissern, zu welchem Drucker es überhaupt Treiber gibt.

Es ist noch immer eine weit verbreitete Unsitte, dass das Anschlusskabel – klassischerweise ein 36-poliges Parallel-Board-Kabel, zunehmend auch USB – nicht mit dem Drucker mitgeliefert wird. Der Preis (kaum über 20 Euro) fällt nicht besonders ins Gewicht. Umso mehr sollte man daran denken, dass es üblicherweise nicht im Paket enthalten ist, wenn man Samstag Nachmittag mal schnell im Vorbeigehen einen Drucker kauft.

Nachbaupatronen. Zahlreiche Produzenten bauen die Tintenpatronen des Druckerherstellers nach, oder sie befüllen leere Originalpatronen neu: Sie sind zum Teil wesentlich billiger als die Originale. Allerdings: Nicht für jeden Drucker werden günstige Nachbaupatronen angeboten. Speziell für neu auf dem Markt befindliche Drucker gibt es diese preiswerte Alternative meist – noch – nicht. Fragen Sie am besten im Fachhandel (auch Großmärkte oder Ketten), oder erkundigen Sie sich bei den Herstellern, z.B.:

Nachjustieren. Heikle, anspruchsvolle, qualitativ hochwertige Ausdrucke sollte man vorher mit dem Justiermodus (hat praktisch jeder Drucker) prüfen, da selbst bei guten Druckern das Zusammenspiel von Papier, Tinte und Treiber nicht von vornherein perfekt funktionieren muss.

Getrennte Tanks für einzelne Farben, wie Canon sie anbietet, machen Sinn, wenn man eine Farbe sehr häufig verwendet, was etwa bei einem Firmenlogo der Fall sein kann. Natürlich auch, wenn man nur Urlaubsfotos mit blauem Himmel und blauem Meer ausdruckt.

Seitenformatierung. Bei Windows sollten „Heimarbeiter“, die ihre Arbeitsunterlagen vom Dienstplatz nach Hause (und retour) nehmen, beachten, dass die Office-Programme den verwendeten Drucker bei der Seitenformatierung mit in Betracht ziehen. Es kann also passieren, dass eine Zeile bei einem anderen Drucker auf die nächste Seite springt. Bei einem normalen Text ist das zwar ziemlich egal; spielt jedoch die optische Gestaltung eine Rolle (wie etwa bei einer Speisekarte oder einer Einladung), kann das ziemlich ärgerlich sein.

Canon GesmbH, Doerenkampgasse 4, A-1100 Wien, (01) 680 88-0

Epson Deutschland GmbH, Concorde Business Park B4, Top 1, A-2320 Schwechat, (0810) 20 01 13

HP: Hewlett-Packard GesmbH, Lieblgasse 1, A-1220 Wien, (01) 250 00-0

Lexmark HandelsgesmbH, Jacquingasse 16–18, A-1030 Wien, (01) 797 32-0

Machen Sie sich Ihre Ansprüche klar. Drucken Sie nur hin und wieder einen Brief oder häufig? Eher Text oder eher grafische Elemente und Bilder? Kommt es auch auf Schnelligkeit an?

Achtung bei Billigdruckern. Sehr billige Tintenstrahldrucker haben hohe Folgekosten für die Patronen und bieten weniger Qualität, vor allem im Farbbereich.

Recycling, wenn möglich. Patronen, wo der Druckkopf drauf ist (wie sie etwa HP hat), kann man zurückgeben, wenn sie leer sind. Wird das häufig gemacht, schont es nicht nur die Umwelt, sondern drückt auch ein bisschen die Preise.

Treiber muss vorhanden sein. Vor allem Mac- und Linux-Benützer sollten sich vor dem Kauf vergewissern, dass für den Drucker ein entsprechender Treiber erhältlich ist.

In einem internationalen Gemeinschaftstest wurden 25 Farb-Tintenstrahldrucker in der Preisklasse von 75 bis 479 Euro getestet.

Drucken: Bewertet wurden die Qualität und die Geschwindigkeit für Briefausdruck, Farbgrafik mit niedriger und hoher Auflösung und Fotoausdruck mit höchster Auflösung mit Betriebssystem Windows XP. Die Druckkosten für s/w- und Farbausdrucke wurden aus den Preisen für die Druckerpatronen und der Anzahl der möglichen Ausdrucke errechnet.

Handhabung: Von mehreren Testpersonen wurden die mitgelieferten Handbücher und die elektronischen Hilfefunktionen benotet. Beurteilt wurden auch Erstinstallation, Papierzuführung, Betrieb und Wartung. Die Qualität der mitgelieferten Treiber wurde unter Windows XP und MacOS geprüft.

Vielseitigkeit: Bewertet wurden die Erweiterbarkeit von Hard- und Software und die Möglichkeit, verschiedene Materialien zu bedrucken.

Konstruktion: Von Fachleuten wurden die Verarbeitung und die Stabilität beurteilt.

Umwelteigenschaften: Beurteilt wurden die Geräuschentwicklung, der Energieverbrauch und die Recyclingfähigkeit.

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