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Notebooks: Kaufhilfe - Wie viel Computer braucht der Mensch?

  • Worauf es ankommt
  • Preistreiber ist die Geschwindigkeit des Prozessors
  • Wie viel Speicherplatz ist sinnvoll?

Notebook-Verkauf steigt

Die Absatzzahlen von Notebooks im Heim-Anwendungsbereich schnellen in die Höhe, während die von „normalen“ PCs eher stagnieren. Ein Notebook hat ohne Zweifel seine Vorteile: Klapp, schnapp, weg ist es; oder macht sich zumindest im Handumdrehen sehr dünn auf Schreibtisch, Nachtkastl oder Beifahrersitz. Denn das soll trotz aller ästhetischer Überlegungen nicht vergessen werden: Ein Notebook – synonym auch Laptop („Schoßrechner“) genannt – ist in erster Linie dafür gemacht, mit ihm unterwegs zu sein.

50 bis 100 Prozent teurer

Diese Aufgabenstellung der Mobilität setzt voraus, was das Notebook ausmacht: kompakte Bauweise und möglichst geringes Gewicht. Und das bedingt einen deutlich höheren Preis im Vergleich zu einem Schreibtisch-PC (Desktop-PC) gleicher Leistungsklasse. Mit plus 50 bis 100 Prozent muss man rechnen. Entsprechend stellt sich die preisliche Bandbreite der Tragbaren dar: von rund 600 bis über 4000 Euro. Spätestens angesichts dieses doch erheblichen Unterschieds mag man sich die Frage stellen: Wenn schon Laptop, welcher ist dann der beste für mich? Hier sei an den Satiriker Ephraim Kishon erinnert, der in seinen Büchern immer von der „besten Ehefrau von allen“ schrieb – was ihn nicht daran hinderte, drei Mal den Bund fürs Leben zu schließen.

Mix an Eigenschaften

Detto beim Laptop: Es kommt darauf an, woran man zum gegebenen Zeitpunkt Bedarf hat, was somit das temporär und individuell „Beste“ sein mag. Deshalb gilt es, den richtigen Mix aus jenen Faktoren zu erzielen, die den Preis des Tragbaren bestimmen: Prozessorleistung, Bildschirmdiagonale, Grafikleistung, Arbeitsspeicher, Festplattengröße und -geschwindigkeit. 

Sparen beim Prozessor

Allen gut gemeinten Ratschlägen von Fachhändlern und PC-Beratern zum Trotz ist die Prozessorleistung immer noch das, worauf viele Käufer in allererster Linie schauen – und damit werfen sie häufig bares Geld zum Fenster hinaus. Weil man bei vielen Anwendungen den Unterschied zwischen einem vermeintlich „langsamen“ Prozessor – sagen wir einmal mit einer Arbeitsgeschwindigkeit im 1,83-Gigahertz-Takt (GHz) – und seinem rasanten Pendant mit 2,33 GHz gar nicht merkt.

Sehr wohl bemerkbar macht er sich aber im Geldbeutel, was am Beispiel des aktuellen „Core 2 Duo Mobile“ von Intel verdeutlicht sei: Hier kostet die „langsame“ Variante rund 250 Euro, die schnellere aber mehr als 650 Euro, was natürlich auf den Gesamtpreis des Notebooks durchschlägt. Das Brieflein in Word, die E-Mail an den Freund, das Haushaltsbuch in Excel wird dabei aber um keinen (wahrnehmbaren) Deut schneller. Sehr wohl steigt jedoch neben dem Preis der Stromverbrauch – womit sich naturgemäß im selben Maß die Arbeitszeit des Akkus beim mobilen Einsatz verringert: 25 Watt benötigt der Prozessor mit 1,83-GHz-Taktung, fast doppelt so viel der 2,33er.

Schnelle Prozessoren leeren schneller den Akku

Weniger ist beim Prozessor für den typischen Heimanwender also meist mehr; lediglich wer besonders rechenintensive Anwendungen „fährt“ – wie etwa professionelle Bild- und Grafikbearbeitung, Videoschnitt oder die neuesten 3D-Spiele –, mag aus schneller getakteten Prozessoren Gewinn ziehen. Sofern auch die anderen Komponenten des Notebooks diesen Anforderungen angepasst sind.

Grafikchip oder -karte

Die einfachste – und in vielen Fällen durchaus ausreichende – Variante ist ein „On Board“-Grafikchip. Dieser befindet sich also direkt auf dem Motherboard (der „Systemplatine“) des Laptops und benötigt keinen eigenen Arbeitsspeicher (RAM). Vielmehr knabbert der Grafikchip den Arbeitsspeicher des Laptops an und holt sich von dort, was er zur Darstellung am Bildschirm an Leistung braucht. Wie viel er sich holen darf, ist im Grundprogramm des Geräts (im BIOS) innerhalb gewisser Grenzen einstellbar.

Für typische Office-Anwendungen genügen hier einige Megabyte, wer öfter mal ein Spielchen wagt, wird dem Chip hingegen 64 oder gar 128 MB des Arbeitsspeichers gönnen, die dann freilich für sonstige Aufgaben nicht mehr zur Verfügung stehen. Schwer „Spielsüchtige“ hingegen und jene, die häufig mit anspruchsvollen grafischen Anwendungen arbeiten, werden eine separate Grafikkarte bevorzugen, die mit einem eigenen Chip und mit eigenem Grafikspeicher ausgestattet ist.

Viel Arbeitsspeicher

Den Arbeitsspeicher sollte man übrigens generell nicht zu knapp halten. Denn dieser macht sich – im Unterschied zum Gigahertz-Wahn bei den Prozessoren – durchaus bei der täglichen Arbeit bemerkbar; ein Teil dessen, was man durch Verzicht auf einen superschnellen Prozessor spart, ist hier gut angelegt. 256 MB müssen heute – auch angesichts eines immer RAM-hungriger werdenden Windows-Betriebssystems – als untere Grenze gelten. (Ähnliches gilt natürlich auch für das Betriebssystem in Apple-Computern.) Das Doppelte an RAM ist besser, das Vierfache ideal, mehr hingegen macht kaum spürbaren Sinn. Abhängig vom verwendeten RAM-Baustein im Laptop kostet 1 MB mehr nur etwa rund 0,10 Euro, 512 MB Arbeitsspeicher kosten also ab etwa 50 Euro.

Die Festplatte

Zum Speichern der Daten auf der Festplatte würde eine Kapazität von 20 Gigabyte für den Großteil der Anwendungen durchaus genügen. Die meisten Laptops kommen aber mit mindestens dem Doppelten daher. Das reicht locker für Tausende Fotos mittlerer Auflösung aus der Digicam. Nur wer etwa seine Videos oder zahlreiche Audiodateien im PC bearbeiten und speichern will, benötigt gegebenenfalls mehr. Was hingegen in diesem Zusammenhang gerne übersehen oder oft erst gar nicht angegeben wird: die Rotationsgeschwindigkeit der Festplatte. Aber auch diese macht sich bei der täglichen Arbeit durchaus bemerkbar. Denn der schnellste Prozessor hilft nichts, wenn ihm die Festplatte nicht rasch genug die benötigten Daten liefern kann.

Nicht für Videoschnitt geeignet

Umdrehungsgeschwindigkeiten von 4200 pro Minute sind zwar für Office-Anwendungen ausreichend, wenn es aber etwa an den Videoschnitt geht, verweigern manche Programme schlicht den Dienst, sie brauchen mehr: 5400 Mal pro Minute sollte sich das Ringelspiel dafür schon drehen können (Festplatten in Desktop-PCs bringen es auf 7200 Umdrehungen).

Geeignete Schnittstellen

Großer Schock beim Umstieg vom Desktop-PC auf ein Notebook: Die alten Daten sind zwar feinsäuberlich auf Diskette gesichert – der neue Tragbare verfügt aber über kein Diskettenlaufwerk mehr; und die alte Festplatte kann man schon gar nicht in das Notebook einbauen. Ergo muss ein externes Diskettenlaufwerk zusätzlich angeschafft werden. Oder: Der vorhandene Drucker arbeitet nur über eine parallele Schnittstelle – die gibt es aber am Laptop unter Umständen auch nicht mehr. Man möchte das Video vom digitalen Camcorder auf den Laptop überspielen – es fehlt aber eine FireWire-Schnittstelle usw. Das sind unliebsame Überraschungen, die aus der mangelnden Beachtung des zugegeben wenig augenfälligen Bereichs der vorhandenen Schnittstellen am Laptop resultieren.

Für die Mehrzahl solcher Probleme gibt es zwar externe Lösungen, die kosten aber auch extra, sind bei einem Einsatz unterwegs mit dem Transport zusätzlicher Geräte verbunden und schlichtweg nicht elegant. Ergo macht es Sinn, vor Anschaffung eines Tragbaren sorgfältig zu checken, über welche Verbindungsmöglichkeiten zur computerisierten Außenwelt dieser verfügen muss.

Wenig flexibel, kaum erweiterbar 

Hinzugefügt sei: Ein einmal gekauftes Notebook ist im Hinblick auf Erweiterbarkeit und Austausch von Komponenten ein ziemlich starres Ding, verglichen mit einem Desktop-PC (oder Mac). Man sollte deshalb vor der Anschaffung zweimal überlegen, welche Aufgaben der Tragbare erfüllen soll. Fehleinschätzungen lassen sich nur mit viel Aufwand oder gar nicht korrigieren. Und wenn es um die Platzersparnis geht bedenken Sie: Ein unter dem Schreibtisch abgestellter Desktop-PC plus Flachbildschirm und Tastatur benötigt auf dem Tisch nicht mehr Platz als ein „Schoßrechner“, kommt aber billiger und ist besser auf- und nachrüstbar.

Notebook: Bestandteile und Funktionen

  • Akku: Bei intensivem Einsatz ist unter Umständen schon nach weniger als zwei Stunden Schluss, ein Zweit-Akku ist dringend anzuraten. Wann immer möglich am Netz arbeiten.
  • DVD/CD-Laufwerk: Ein DVD-Brenner ist fast schon Standard, wenn aber nicht gerade Videos aufgenommen werden sollen, tut’s auch ein CD-Brenner.
  • Touchpad: Der Mausersatz (reagiert auf Antippen und Fingerbewegungen) ist deutlich unhandlicher als eine Maus. Die Verwendung einer echten PC-Maus ist dringend zu empfehlen, auch für unterwegs überlegenswert.
  • Lautsprecher: Die eingebauten Mini-Lautsprecher reichen für Computerspiele, zum Musikhören sollten externe Boxen oder Kopfhörer verwendet werden.
  • Display: Die TFT-Displays können punkto Bildqualität mit externen Bildschirmen nicht mithalten. Noch immer sind Pixelfehler häufig – Qualitätsklassen beachten (1 = makellos).
  • Tastatur: Kleiner und ergonomisch weniger ausgefeilt als eine PC-Tastatur, kein Ziffernblock. Für Vielschreiber ungeeignet.
  • USB: USB-Speicherchips haben die Disketten abgelöst, zumindest zwei USB-Anschlüsse sollten vorhanden sein.

Das richtige Notebook für Ihre Bedürfnisse

Ersatz für den Stand-PC (Desktop) für einfache Heimanwendungen (wie Office-Programme, E-Mail, Web, Bildbearbeitung):
Nach Preis kaufen, auf benötigte Schnittstellen achten. Prozessor sekundär. Bildschirmdiagonale von
14 Zoll meist ausreichend. Tastatur ausprobieren und auf Lüfter- und Festplattengeräusch achten. Betrachtungswinkel möglichst groß, kontrastreiches Display. Stromverbrauch, Akku-Lebensdauer und Gewicht sind zweitrangig.

Schwerpunkt Multimedia und aufwendige Spiele:
Auf alle Fälle eigene Grafikkarte, schneller Prozessor, reichlich RAM und Festplattenkapazität. Eventuell größeres Display ab 15 oder 15,4 Zoll mit Seitenverhältnis 16 : 9 (für Film-DVDs). Tendenziell hohe Preisklasse.

Häufiger Einsatz für Büroanwendungen unterwegs:
Geringes Gewicht und hohe Akkukapazität sind hier wichtig, schon deshalb beim Prozessor nicht übertreiben. Nicht auf extern hinzuzufügende Geräte (z.B. Diskettenlaufwerk) einlassen, das erschwert den Transport und ergibt ein Kabelgewirr. Auf stabiles Gehäuse und solide Verarbeitung achten! Modem- und Wireless-LAN-Verbindung müssen vorhanden sein. Option auf Docking-Station für den schnellen Anschluss an Büro-Peripheriegeräte oft von Bedeutung. Bildschirmverhältnis „herkömmliche“ 4 : 3. Mittlere bis obere Preisklasse.

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