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Internet sicher nutzen: Benutzerkonten verwalten, Teil 2 - Standardmäßig privater

Unter Windows 7 und OS X können Sie problemlos ein Standardkonto anlegen. Unter Windows 8.1 und 10 auch – falls Sie wissen, wo Sie die Option finden.

InInternet sicher nutzen: Benutzerkonten verwalten, Teil 1 - Daten unter Kontrolle haben wir uns mit dem lokalen Konto befasst, das unter Windows 8.1 und 10 als Alternative zum Micro­soft-Konto zur Verfügung steht. Es reduziert den Datenfluss deutlich, ist aber unveränderlich mit Administratorrechten ausgestattet.

Das herkömmliche Standardkonto versteckt sich in den Kontoeinstel­lungen hinter »Weitere Konten« (8.1) bzw. "Familie & weitere Kontakte/weitere Benutzer" (10). Es ist seitens Microsoft für Personen außerhalb des Familienkreises gedacht. Das ändert aber nichts daran, dass man ein solches Konto auch für sich selbst nutzen und ihm bei Bedarf sogar Administratorrechte zugestehen kann.

Windows 8.1: Stellen Sie den Mauszeiger in die obere rechte Ecke des Bildschirms, bis sich die sogenannte Charms-Leiste öffnet. Dann klicken Sie auf »Einstellungen« und danach auf »PC-Einstellungen ändern/Konten/Weitere Konten« Klicken Sie zum Hinzufügen eines Kontos auf das Pluszeichen.

Im nächsten Fenster mit der Frage "Wie meldet sich diese Person an" ignorieren Sie das weiße Feld oben, weil sich dieses auf ein Microsoft-Konto bezieht. Klicken Sie ganz unten auf die Option »Ohne Microsoft-Konto anmelden« auch wenn Microsoft quasi zur Abschreckung "nicht empfohlen" in Klammern dazugesetzt hat. Bestätigen Sie im nächsten Fenster durch Klick auf ­»Lokales Konto«. Zum Abschluss folgt noch die Angabe von Benutzername, Kennwort und Kennworthinweis.

Windows 10: Klicken Sie auf »(Windows-Symbol)/Einstellungen/Konten« oder alternativ auf das Windows-Symbol, Ihr Profilfoto und danach auf »Kontoeinstellungen ändern«. Je nachdem, wie aktuell die ­Windows-10-Version auf Ihrem Computer ist, finden Sie unter »Familie & weitere Kontakte« bzw. »Familie & weitere Benutzer« die Option »Diesem PC eine andere Person hinzufügen«.

Klicken Sie darauf und ignorieren Sie im Fenster „Wie meldet sich diese Person an?“ das weiße Feld. ­Dieses bezieht sich auf ein Microsoft-Konto. Wählen Sie stattdessen »Ich kenne die ­Anmeldeinformationen für diese Person nicht« und im nächsten Fenster – ohne in die oberen Felder Daten einzutragen – »Benutzer ohne Microsoft-Konto hinzu­fügen«. Nun folgt zum Abschluss noch die Angabe von Benutzername, Kennwort und Kennworthinweis.


 

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Gelegenheit macht Diebe

Windows 7 und OS X/macOS

Unter Windows 7 und den diversen Versionen des Apple-Betriebssystems OS X (bzw. neuerdings macOS) läuft bisher alles noch wie gewohnt: Ist die Registrierung abgeschlossen, dann richten Sie für sich selbst ein zusätzliches, anders benanntes Standardkonto für den täglichen Gebrauch ein, das über eingeschränkte Benutzerrechte verfügt. So lautet zumindest die Empfehlung.

Eingeschränkt bedeutet, dass Sie bei der Anmeldung über das Standardkonto alle Programme verwenden und den Computer an Ihre Vorlieben anpassen können, dass Sie aber keine Änderungen vornehmen dürfen, die Einfluss auf das System haben, also sozusagen in die Tiefe gehen (Installation und Deinstallation von Software, Vergabe von Benutzerrechten, Zugriff auf sämtliche Ordner etc.). Auch Ihr Standardkonto sollten Sie mit einem Passwort sichern, das sich vom Administratorkennwort unterscheidet.

Gelegenheit macht Diebe

Obige Empfehlungen gelten erst recht dann, wenn Ihr Computer auch für andere Personen zugänglich aufgestellt ist bzw. von diesen mitbenutzt wird oder wenn Sie häufig mit dem Laptop unterwegs sind. Eine Ab­sicherung gegen den Diebstahl des Gerätes selbst sind Kennwort und Standardkonto natürlich nicht, aber es geht auch um die Verhinderung von unbefugten Zugriffen und von Datenmissbrauch. Gelegenheit macht schließlich Diebe.

Standardkonto kann Schaden begrenzen

Diebstahl und schlichtes Vergessen des eigenen Laptops, z.B. am Flughafen oder im Taxi, sind übrigens ein ebenso großes Sicherheitsproblem wie die Cyberkriminalität. Heut­zutage kann niemand ausschließen, das Opfer krimineller Machenschaften zu werden. Es muss ja nicht immer gleich ein Erpressungstrojaner sein. Sollte es jemandem gelingen, mittels heimlich eingeschleuster Schadsoftware über das Internet auf Ihren Computer zuzugreifen, dann kann die Verwendung ­eines Standardkontos mit seinen eingeschränkten Rechten den Schaden einzu­grenzen helfen.

Damit die Handhabung der beiden Konten nicht zu umständlich wird, können Sie bei Bedarf auch von Ihrem Standardkonto aus bis zu einem gewissen Grad als Administrator eingreifen und z.B. Änderungen in der Systemsteuerung vornehmen. Sie werden dann ­lediglich vom Betriebssystem dazu aufgefordert, das Administratorkennwort (und unter OS X/macOS zusätzlich auch den Namen des Administratorkontos) einzugeben.

Gast- oder Standardkonto für Familienmitglieder

Weiters können Sie auf Ihrem Computer mehrere Benutzerkonten einrichten (also z.B. für jedes Familienmitglied) und diese mit Kennwörtern versehen. Im Normalfall sollte es sich ebenfalls um Standardkonten ohne Administratorrechte handeln. Zusätzlich ist ein Gastkonto vorhanden, das Sie in Ihrer Funktion als Administrator freischalten ­können. Die Benutzerrechte des Gastkontos sind von Haus aus eingeschränkt.

Windows 7, macOS/OS X

Windows 7: »Start/Systemsteuerung/­Benutzerkonten hinzufügen/Neues Konto erstellen/(Eingabe Kontoname und Auswahl Kontotyp)/ Konto erstellen«. Ist das Konto erstellt, genügt ein Klick auf das Bild und Sie gelangen zu weiteren Optionen. Als nächsten Schritt sollten Sie jedenfalls ein »Kennwort zuordnen«. Im aufscheinenden Fenster müssen Sie das Kennwort (um Tippfehler auszuschließen) zweimal eingeben. Der frei wählbare Kennwort­hinweis im dritten Textfeld ist als Gedächtnisstütze zum Merken des Passwortes ­gedacht; er ist aber optional und an dieser Stelle nur in Maßen sinnvoll, weil er später für alle Computerbenutzer sichtbar ist. Besser ist, sich eine andere Eselsbrücke zu bauen.

macOS/OS X: »(Apfelsymbol)/Systemeinstellungen/Benutzer & Gruppen/(Plus-Symbol)«. Nun wählen Sie den Kontotyp, geben einen Namen für die Person ein, danach den Namen des Benutzerkontos. Das Passwort geben Sie zweimal ein, um Tippfehler auszuschließen. Der frei wählbare Kennworthinweis im untersten Textfeld ist als Gedächtnisstütze zum Merken des Passwortes gedacht. Er ist aber nur optional und an dieser Stelle nur in Maßen sinnvoll, weil er später für alle Computer­benutzer sichtbar ist. Besser ist, sich eine andere Eselsbrücke zu bauen.

Die Tücken des Kontowechsels

Je länger Sie den Computer bereits benutzt haben, desto umfangreichere Konsequenzen hat der Wechsel von einem Administrator- zu einem Standardkonto.

Denn persönliche Einstellungen oder die Zugriffsberechtigungen auf Fotos, Musik, Videos, Dokumente, persönliche Ordner und teil­weise auch auf Programme übersiedeln nicht mit. Unter Windows 7 und OS X/macOS können Sie dies umgehen, indem Sie ein weiteres Administratorkonto anlegen, von dem aus Sie dann das ursprüngliche Administrator- in ein Standardkonto umwandeln.

Unter Windows 8.1 und 10 übernimmt das in Internet sicher nutzen: Benutzerkonten verwalten, Teil 1 - Daten unter Kontrolle behandelte lokale Konto die grundlegenden Einstellungen des Microsoft-Kontos und der Programme. Der Zugriff auf Ordner und Dateien bleibt erhalten. Mailkonten, die bereits in der Mail-App angelegt waren, gehen aber zum Beispiel wieder verloren. Das lokale Konto kann nicht von einem Administrator- in ein Standardkonto umgewandelt werden. Möchten Sie zusätzlich ein Standardkonto für sich einrichten, müssen Sie von Grund auf mit dessen individueller Anpassung beginnen und Ihre Dateien ­hinüberkopieren.

Im Zweifelsfall wird man wohl das lokale Konto als "das neue Standardkonto" betrachten und optimistischerweise davon ausgehen, dass die höheren Sicherheitsstandards unter Windows 10 das erhöhte Risiko durch die ständige Nutzung eines Administratorkontos ausgleichen.

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