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Internet: Gratis-Software - Sinnvoll

Mit Gratis-Software aus dem Internet können Sie Geld sparen, ohne allzu große Kompromisse eingehen zu müssen.

„Wo bekommt man heutzutage noch etwas geschenkt?“ Auf diese an sich rhetorisch gemeinte Frage gibt es tatsächlich eine konkrete Antwort: im Internet, in Form von Software- und Informationsangeboten. Gar nicht so wenige Privatpersonen und Institutionen stellen dort die Ergebnisse ihrer Tätigkeit zur allgemeinen Nutzung bereit – unverbindlich und ohne vordergrün­dige kommerzielle Absichten. Zwar ist nicht ­alles davon wirklich sinnvoll und brauchbar, aber wenn Sie gezielt auswählen, ­können Sie eine Menge Geld sparen.

Vom Virenschutz über den E-Mail-Versand, die Bildbearbeitung und das Brennen von CDs/DVDs bis hin zur Bürosoftware ­(Office-Pakete) reicht die Palette an kostenloser Freeware und preisgünstiger Shareware, also Programmen, die nichts oder nur einen Bruchteil dessen kosten, was die großen Anbieter für ihre Produkte verlangen. Auch abgespeckte „Light“-Versionen bekannter Programme oder ­Online-Software, die Sie – ohne zusätzlichen Download – über den Browser nutzen können, sind mögliche Optionen.

"Kostenlos“ ist relativ: Die Programme selbst sind gratis, beim Download können aber sogar erhebliche Kosten anfallen, wenn Sie damit ein in Ihren Internettarif inkludiertes monatliches Datentransfervolumen überschreiten. Solche Limits sind nicht zuletzt beim mobilen Breitband gang und gäbe. Kontrollieren Sie deshalb vor dem Download größerer Dateien Ihr aktuelles Transfervolumen.

Preis und Leistung

Ob Sie sich letztlich für ein kommerzielles Programm oder für eine kostenlose Alternative entscheiden, bleibt natürlich Ihnen überlassen und hängt von verschiedenen Faktoren ab: von den Kosten und der dafür gebotenen Leistung (wobei der Preis ­allein kein Qualitätskriterium ist und etliche Gra­tisprogramme kaum hinter der kommerziellen Konkurrenz zurückstehen), von Ihren persönlichen Ansprüchen und Bedürfnissen sowie von Ihrer Bereitschaft, ausgetretene Wege zu verlassen und Neues auszuprobieren (sofern Sie bereits Com-putererfahrung haben). Denn die alter­native Software erfordert mitunter ein ­Umdenken und Umlernen.

Bedenken müssen Sie auch die Kompatibilität. Dies gilt zumindest für den Fall, dass Sie nicht isoliert zu Hause arbeiten, sondern häufig mit anderen Usern Dateien austauschen möchten bzw. Dateien bearbeiten müssen, die Sie aus dem Büro mitgenommen haben.

Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Das Office-Paket aus dem Hause Microsoft ist die am weitesten verbreitete Bürosoftware (mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Bildschirmpräsentation etc.). Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, schließen Sie sich der Mehrheit an und wählen gleichfalls das Microsoft-Produkt.

Die kostenlosen Alternativen sind zwar grundsätzlich damit kompatibel, allerdings kann es, wenn es ins Detail geht, zu Schwierigkeiten kommen. Dies betrifft etwa die Darstellung bestimmter Schriftarten, Zeilenumbrüche oder spezielle Formatierungen, die nicht immer eins zu eins übernommen werden und somit etwa das Erscheinungsbild eines Dokuments verändern können.

Für die Anwendung im privaten Bereich ist dies freilich weniger relevant bzw. leichter verschmerzbar. Immerhin kostet die Standardversion des aktuellen Office 2007 mehr als 400 Euro. Ein gewichtiges Argument, die kostenlosen Alternativen zumindest auszuprobieren.

Bewährte Office-Alternativen

Ein ernst zu nehmender Konkurrent ist jedenfalls OpenOffice ( http://de.openoffice.org ), ein schon seit etlichen Jahren betriebenes Projekt, konzipiert sowohl für Windows-PCs als auch für Apple-Computer. Die starke Anlehnung an Erscheinungsbild und Bedienung der Microsoft-Programme macht die Orientierung auch für Umsteiger recht einfach.

OpenOffice beherrscht viele, wenn auch nicht alle Funktionen der kommerziellen Software, es existiert aber eine ganze ­Reihe von Erweiterungen, die Sie nach Belieben installieren können. Weiters hatte das Projekt in der Vergangenheit immer ­wieder ­eine Vorreiterrolle. So war es etwa von ­Beginn an möglich, Dateien unterschiedlichster Formate direkt als PDF abzu­speichern. Beim Microsoft-Office-Paket ist das erst seit der Version 2007 vorgesehen, allerdings nur nach vorherigem Download dieser Zusatzfunktion (= Add-in mit der ­Bezeichnung „Speichern unter – PDF“, erhältlich auf www.microsoft.at; dort Ein­gabe des Namens ins Suchfeld).

Für Apple-User noch interessanter ist NeoOffice (www.neooffice.org). Dieses Pro­gramm wurde ausschließlich für Mac OS X entwickelt und bietet alle Funktionen, die auch OpenOffice beherrscht. Verglichen mit dem aktuellen OpenOffice 2.4, für das obendrein Zusatzsoftware installiert werden muss, läuft NeoOffice jedoch schneller und störungsfreier und hat eine ansprechendere grafische Oberfläche.

Die für beide Betriebssysteme in Vorbereitung befindliche OpenOffice-Version 3.0 wird freilich nicht mehr lange auf sich warten lassen (eine Betaversion, also eine Vorversion für Testzwecke, ist bereits verfügbar). Sie soll – was Mac OS X betrifft  – denselben Komfort wie NeoOffice bieten und dieses zugleich in der Leistungsfähigkeit übertreffen.

Nachbau: Live Documents

Einen gänzlich anderen Weg beschreitet der große indische Softwareanbieter InstaColl, der mit Live Documents (www.live-documents.com) – einem für registrierte Privatanwender bis auf Weiteres kostenlosen Office-Paket – angetreten ist, um Microsoft online Konkurrenz zu machen. Die Firma verhehlt nicht, dass es sich um einen „Nachbau“ des Originalprogramms handelt, sodass Windows-User alles so vorfinden, wie sie es gewohnt sind – erweitert um die Vorteile der direkten Einbindung des Internets (wie z.B. dem weltweiten ­Zugriff und dem einfachen Dokumentenaustausch mit anderen Berechtigten).

Bereitgestellt werden zwei Varianten: reine Onlinesoftware, die Sie einfach über Ihren Internetbrowser aufrufen und bedienen können, sowie – falls Sie das lokale Arbeiten bevorzugen – eine Downloadversion für Windows, die automatisch in Ihre bestehende Microsoft-Office-Installation eingebettet wird und diese ebenfalls um die oben genannten Online-Optionen erweitert. Derzeit ist die Software allerdings nur für frühere Office-Versionen (2000, XP und 2003) und noch nicht für das aktuelle Office 2007 verfügbar.

Verglichen mit Live Documents ist das ­Online-Angebot von Google (Google Text & Tabellen) sehr einfach gestrickt. Es erfüllt aber seinen Zweck, ähnelt grafisch den Microsoft-Programmen und ist weitest­gehend kompatibel mit den gängigen ­Dateiformaten. Hierbei handelt es sich um eine reine Online-Software, gratis nutzbar für jeden registrierten User ( http://docs.google.com ).

OpenOffice bietet zahlreiche Programme kostenlos. Online unter http://de.openoffice.org/  (Stand 10/2008)

  OpenOffice bietet zahlreiche Programme kostenlos

Live Documents - Microsoft nachgebaut, zu finden unter: http://www.live-documents.com/  

Live Documents - made in India: Microsoft nachgebaut

Google Docs Beta: Text und Tabellen - einfach gestrickt und nur online: http://docs.google.com/

  Google Docs - Text und Tabellen: einfach und webbasiert

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