- Die Kostenersparnis ist gering bis null.
- Für viele Transaktionen muss man immer noch auf die Bank.
- Aber der Kunde lädt sich jede Menge Risiko auf.
Internet-Banking - Nicht ausgereift
„Wo bleibt mein Taschengeld?“
Gleichzeitig wird das Sicherheitsrisiko deutlich zum Kunden verschoben. Der trägt nun die Verantwortung dafür, dass die einzelnen Transaktionen fachgerecht durchgeführt werden. Denn: Für die Bank gilt nur das, was im Bankrechner dokumentiert ist. Was dort nicht einlangt, existiert einfach nicht – so wie die Taschengeldüberweisung, die einer unserer Erheber an seine Kinder testweise auszahlte. Als die Konten der Juniors nach 14 Tagen noch immer gähnend leer waren und er nachfragte, zeigte sich, dass die Überweisung irgendwo, nur nicht bei seiner Hausbank gelandet war. Eine automatische Rückmeldung, dass die Transaktion offenbar nicht durchgeführt werden kann, gibt es bei dieser Bank nicht. Ein Manko, das bei termingebundenen Überweisungen ins Auge gehen kann! Es kann aber auch passieren, dass Transaktionen nicht mehr am selben Tag durchgeführt werden oder dass der Zugriff ins Internet nicht klappt – sei es wegen Wartungsarbeiten, Netzstörungen oder Ähnlichem. Dann heißt es: ab in die Warteschlange, so wie in der Filiale. Und wenn die Überweisung dann zu spät beim Empfänger einlangt, dann ist das Pech für den Kunden. Am besten einen Kontoauszug ausdrucken lassen – außer bei jenen Banken, die bei erfolgreichen Transaktionen automatisch eine positive Rückmeldung geben. Aber Vorsicht: Die auf dem eigenen Drucker erstellten Auszüge sind kein Nachweis der Zahlung!
Nichts für Ungeduldige
In mühseliger Kleinarbeit müssen Kunden sich durch die Anmeldeformulare zum Internet-Banking durchwühlen. Die erforderlichen Zugangscodes werden nicht generell gleich in der Filiale vergeben oder zugesandt. Bei manchen Instituten (P. S. K., Volksbank, Raiffeisen) muss da die Filiale (mehrmals) aufgesucht werden. Die Mitarbeiter in den Filialen, die als erste Anlaufstelle bei der Einrichtung eines Internet-Kontos dienen, bieten keine wirkliche Unterstützung, weil sie für diese Fragen oft nicht ausreichend geschult scheinen. Speziell für technische Fragen muss man sich an die entsprechende Hotline wenden – ein eventuell mühsamer Umweg. Bleibt als weitere Informationsquelle noch die Möglichkeit, sich bei der Einrichtung des Internet-Kontos durch die Anleitungen zur Einstellung der Browser-Software und die Vertragsbedingungen zu kämpfen. Aber das ist etwas für echte Durchbeißer, denn zu Beginn ist der durchschnittliche Internet- und Computer-Interessierte schon glücklich und erschöpft, wenn er nach Eingabe von Verfügernummer, persönlicher Identifikationsnummer (PIN) und Transaktionsnummer (TAN) endlich bei seinem Konto gelandet ist.
Volles Risiko, geringe Ersparnis
Apropos PIN und TAN: Sie sind – zusammen mit der Verfügernummer – die Codes, die den Zugang zum elektronischen Konto erst ermöglichen, und somit wie der eigene Augapfel zu hüten. Auch hier trägt der Kunde das gesamte Risiko: Fallen die Codes in fremde Hände, ist er selbst dafür verantwortlich. Die Möglichkeit, dass sich Computer-Hacker während einer Transaktion einschalten und die Zugangscodes entschlüsseln, ist dabei weitaus geringer als die Chance, dass die Nummern von Langfingern entwendet werden, weil sie irgendwo auf einem Stück Papier notiert waren oder gar im Computer groß und fett unter der jeweiligen Bezeichnung zu finden sind.
Eine relativ sichere Form der Aufbewahrung: Daten auf eine Diskette mit einer verschlüsselten Datei spielen. Der Dateiname sollte natürlich nicht gerade auf „Bankdaten“ oder ähnlich lauten. Diese Diskette sollte jedes Mal beim Verlassen des PCs mitgenommen werden. So kann man auch von einem beliebigen anderen PC mit Internet-Zugang immer auf sein elektronisches Bankkonto zugreifen.
Zugangssicherheit
Die Zugangssicherheit ist von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Einige Banken machen es leicht, bei anderen müssen zwei 16-stellige Codes eingegeben werden, die auch nicht immer frei wählbar sind und daher leichter vergessen werden können.
Nutzbarkeit teilweise noch recht eingeschränkt
Sofern man eben überhaupt ins Netz „hineinkommt“ und sofern die gewünschte Transaktion überhaupt angeboten wird. Denn so wie sich die Zugangssicherheit und die Benutzerfreundlichkeit von Bank zu Bank unterscheidet, so sehr variiert auch der Umfang der gebotenen Dienste. Für echte Home-Banker sind hier Enttäuschungen vorprogrammiert, denn zum Teil ist die Nutzbarkeit noch relativ eingeschränkt (siehe dazu: „Wann Sie trotzdem zur Bank müssen“). Bei Eröffnung eines neuen Kontos sollten Sie sich bei mehreren Instituten umsehen, wo jene Dienste angeboten werden, die Sie häufig brauchen. Hilfreich sind hier kostenlose Demo-Programme im Internet. Sonst werden sich die Besuche bei Ihrer Bank nur unwesentlich reduzieren.
- zur Bargeldbehebung
- zum Ausdruck der Kontoauszüge, wenn diese nicht zugesandt werden (portopflichtig, außer bei P.S.K.)
- für Beratungen über Anlage- und Finanzierungsmöglichkeiten
- für Termin- oder Sammelüberweisungen (je nach Bank)
- für Einziehungsaufträge (je nach Bank)
- für Daueraufträge (je nach Bank)
- für Konditionenverhandlungen
- für Belegabholung (Ausdrucke gelten nicht als Beleg!)
- für unbedingt nachweisbare beleghafte Überweisungen (Polizeistrafen, Überweisungen ans Finanzamt, öffentliche Abgaben)
- zur Kontrolle des Guthabenstandes auf dem Sparbuch
Keine Ausdrucke über PC möglich |
P.S.K. |
Fehlende Rückmeldung bei fehlgeschlagener Transaktion |
Volksbank |
Extrem kurze Timeout-Periode 1) |
P.S.K. |
Fehlende Verbindung zum Bankrechner, Überschreitung der Timeout-Periode nicht unmittelbar erkennbar |
Volksbank |
Keine Auflistung existenter Daueraufträge |
Bank Austria, P.S.K., Bawag/Easybank |
Keine Einrichtung/Änderung/Löschung von Daueraufträgen |
Bawag Bank Austria, P.S.K., Raiffeisenbank, BAWAG/Easybank |
Kontrolle getätigter Überweisungen nur durch unmittelbar anschließenden Ausdruck (keine vom Bankrechner abrufbare Auftragskontrolle) |
Bank Austria, Volksbank, P.S.K., Erste (Überweisungen bis zum Ende einer Sitzung ausdruckbar) |
Keine Auslandsüberweisungen |
Bank Austria, Erste, P.S.K., Volksbank, Bawag/Easybank |
Nur Kontoumsätze einer sehr kurzen Zeitspanne (der letzten zwei Monate) abrufbar |
P.S.K., Volksbank, Raiffeisen |
Weiters angebotene Dienstleistungen |
nur möglich bei |
Wertpapierverwaltung |
Bank Austria, Erste, CA, Bawag/Easybank |
Kreditkartensaldo |
Bank Austria (VISA), Erste (Erste- und Aesculap-Card) |
Kontostand als E-mail-Service/SMS-Service |
P.S.K., Bank Austria |
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Kaum Ersparnis. Vor allem bei Pauschalverrechnung. In einigen Fällen (Auftragsbestätigungen) sogar teurer.
Risiko beim Kunden. Technische Störungen, Software-Fehler oder nicht durchgeführte Überweisungen nicht selten. Zahlungen nicht erst in letzter Minute tätigen.
Codes geheim halten. Keine Hinweise auf Dateien im PC, Daten verschlüsselt auf Diskette überspielen und mitnehmen.
Trotzdem zur Bank. Nicht alle Bankdienstleistungen gibt es via Internet.