Reparatur teurer als Neugerät
Auch wir haben in mehreren Betrieben nachgefragt: Allein das
Display des Siemens-Gerätes kostet 1000 Schilling. Nur der Ersatzteil,
wohlgemerkt. Die gesamte Reparatur beläuft sich auf 2000 bis 3000 Schilling.
Ähnliches wurde uns auch von Nokia berichtet. Hier war es ebenfalls ein
gesprungenes Display, wo sich die Reparatur nicht mehr lohnte. Ein Schwachpunkt
bei Handys sind die Akkus. Langlebigkeit ist für viele ein Fremdwort. Dann
braucht man einen Ersatz-Akku. Aber der Erzeuger hat inzwischen seine
Modellpolitik komplett umgestellt, man bekommt weder für Geld noch für gute
Worte einen. Wozu auch für ein Uralt-Handy, das schon seine sechs Monate auf dem
Buckel hat! Das ist übrigens keine Übertreibung, sondern ein authentischer Fall
aus unserer Beratung (mit einem Philips-Gerät). Akkus sind keineswegs billig.
Der Spitzenwert liegt bei 6000 Schillling für einen leistungsstarken
Li-Ion-Akku. Eine preiswerte Alternative bieten markenunabhängige Zubehörfirmen
(Freytag, Hama, M-Line, Varta…). Aber dass man einen Akku für ein Gerät bekommt,
das vom Markt verschwunden ist – diese Garantie gibt es nicht. Auch die Kontakte
eines Handys stellen sich mitunter „tot“. Folge: Das Handy schaltet sich von
selbst ab. So ging es Frau Pointner1) mit einem Handy von Ericsson. Aber sie
hatte Glück: Gegen ein Entgelt von 600 Schilling war man bei Schrack immerhin
bereit, die Kontaktschwierigkeiten zu untersuchen. Das schien Frau Pointner doch
etwas viel Geld. Aber sie entschied sich doch fürs Reparieren und kam mit
insgesamt 1320 Schilling noch glimpflich davon. Aber sie fragt: „Sind die Firmen
überhaupt interessiert, Handys zu reparieren oder interessiert sie nur das
Verkaufen?“