- Ersparnis durch Dritthersteller-Produkte erheblich
- Qualität der Originale wird jedoch kaum erreicht
Immerhin: 40 bis 90 Prozent vermag zu sparen, wer beim schwarzen Textausdruck statt auf die Originaltinte des Herstellers auf den feinen Sprühnebel aus Druckerpatronen von Drittanbietern zurückgreift; 40 bis 70 Prozent sind es beim Ausdruck eines Farbfotos im Format A4.
Das zeigt unser aktueller Test, in dessen Rahmen wir stellvertretend und übertragbar auf zahlreiche weitere Drucker drei Geräte von Canon (Pixma iP2600), Epson (Stylus S21) und HP (Photosmart D7260) als Vergleichsbasis für die Qualität der Ausdrucke mit Originaltinte bzw. mit Produkten von Drittherstellern ins Feld schickten: Pearl/iColor, Armor, KMP, Peach, Jet Tec, Pelikan, Ink Swiss, Data Becker, Digital Revolution und – erstmals mit dabei – die österreichische Marke Emstar, die übrigens als einzige im Feld mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet ist (www.umweltzeichen.at).
Dabei waren nicht für jeden Drucker auch Produkte von allen Drittanbietern verfügbar, dennoch zeigt deren Auflistung, dass nicht wenige Firmen um die Gunst des sparwilligen Heim- und Business-Ausdruckers buhlen. Kein Wunder, beträgt das Marktvolumen in Österreich laut Aussage von Emstar-Hersteller Embatex AG doch stattliche 72 Millionen Euro jährlich. Dies trotz Wirtschaftskrise, welche – nach Auskunft von Embatex-Chef Christian Wernhart – den Markt im vergangenen Jahr um 45 Prozent einbrechen ließ.
"Schon wieder leer!"
Und noch etwas meint der Vorstand des im Kärntner Feldkirchen angesiedelten Unternehmens zu wissen, was Konsumenten hellhörig machen sollte: "Die Druckkosten haben sich beim Tintenstrahldruck in den letzten drei bis vier Jahren verdreifacht. Zwar ist der Preis von Tintenpatronen gesunken, gleichzeitig beträgt aber die Schreibleistung pro Patrone nur noch ein Fünftel oder ein Sechstel, weil teilweise Hohlräume in die Patronen eingebauten werden." Das heißt: Die Patronen sehen also zwar aus wie immer, hätten mittlerweile aber häufig weniger Inhalt.
Patronenpreise nicht vergleichbar
Mogelpackungen pur? Nun, der Konsument wird sich schwertun, dies festzustellen. Denn wer wüsste schon auf Anhieb die Frage zu beantworten, wie viel Inhalt die Patronen seines Druckers haben? Wer es vor dem Kauf feststellen möchte, sollte sich mit einer Lupe bewaffnen. Denn diese Angaben – sie erfolgen meist in Milliliter (ml) – finden sich allenfalls im Kleinstgedruckten auf der Packung. Da machen auch die Drittanbieter von Druckertinte kaum eine Ausnahme. Weiters kann es durchaus sein, dass beispielsweise die Yellow-Patrone (Gelb) weniger Tinte enthält als etwa jene desselben Herstellers mit der Farbe Cyan, obwohl Verpackung und Patronen identisch oder einander zumindest zum Verwechseln ähnlich sind.